Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Wien.
    Nun, das war mir recht – aber nur im Hinblick darauf, daß ich mich nicht an einem unzivilisierten Ort befand. Und – ich hatte Kleidung! Und – Geld!
    Wahrlich – die Herren der Sterne sorgten gut für ihre regulären Agenten. Ich war so sehr daran gewöhnt, nackt und unbewaffnet in eine Gefahr geschleudert zu werden, daß mir nun jede andere Methode sehr bequem erschien.
    Es besteht kein Anlaß, meine Aktivitäten auf der Erde um die Jahrhundertwende im Detail festzuhalten. Ich klammerte mich an die Überzeugung, daß die Herren der Sterne die Wahrheit gesprochen hatten. Im Hinblick darauf und auf meine Liebe zur Musik von Johann Strauß dem Jüngeren suchte ich die besten Konzertsäle auf. Ich war berauscht vom Walzer. Gleichzeitig informierte ich mich über die jüngsten Ereignisse auf der Erde.
    Meine Erziehung in diesen Dingen wurde erheblich gefördert. Der Mann, den ich gerettet hatte, das kann ich nun enthüllen, erwies sich später als eine höchst wichtige Persönlichkeit, die Einfluß auf das Weltgeschehen nahm. Aber wie schon mehrfach betont, geht es mir hier nicht darum, mein Leben auf der Erde darzustellen; Thema sind einzig und allein meine Erlebnisse auf dem prächtigen und barbarischen Kregen.
    Die Zeit verging, und ich erkannte allmählich, daß ich mir Beschäftigung mit Wissenschaft und Philosophie suchte, um das Verstreichen der Tage nicht zu bemerken. Meine Unruhe wuchs. Ich fuhr mit dem Zug nach Paris – eine großartige und luxuriöse Fahrt, in der Tat! – und schrieb mich in einem erstklassigen Hotel ein. Zum Teufel, was trieben die Everoinye eigentlich? Hatten sie mich hereingelegt?
    Ich habe mehrfach von dem letzten Bläschen in einem Glas Champagner gesprochen – vielleicht sahen sich die Herren der Sterne ja selbst als humorvoll an.
    Jedenfalls stellten sie das für mich unter Beweis.
    Das Pariser Hotelbett war sehr bequem. Ich hatte gut gegessen, bescheiden getrunken und eine einzige Zigarre geraucht, als ich schließlich in den Schlummer sank; dabei wurden meine normalen unruhigen Gedanken allmählich von dem für mich allerwichtigsten Gedanken abgelöst. Dieser Gedanke war stets bei mir und gewann, als ich die Augen schloß, die Oberhand.
    Jemand berührte mich an der Schulter.
    »Bonjour«, murmelte ich, drehte mich um und öffnete die Augen. »Je suis ...«
    »Was redest du da für Unsinn, du haariger alter Graint?«
    »Delia!«
    Das Bettzeug flog in eine Richtung, ich in die andere, und schon lag mir Delia in den Armen.
    »Wann ...«, brachte sie keuchend hervor. »Wann bist du nach Hause gekommen, und warum hast du mir nichts gesagt?«
    Ich drückte sie an mich, dann hielt ich sie auf Armeslänge von mir fort und schaute sie an.
    Göttlich! Großartig! Atemberaubend!
    »Delia«, sagte ich und wußte kaum, was ich da von mir gab. »Mein Herz!«
    »Na?«
    Ich erzählte ihr alles.
    »Eine kleine gelbe Sonne und ein kleiner Silbermond und keine Diffs?«
    »Genau.«
    »Du armer Kerl!«
    »Und die Herren der Sterne haben mich im Schlaf zurückgeholt. Ich glaube ehrlich, daß bei ihnen eine neue Ära angebrochen ist. Sie haben mir einen Streich gespielt!«
    Dann umarmten wir uns und erzählten uns, was vorgefallen war, und genossen die Zeit miteinander und redeten und redeten und ließen etwas zu essen kommen, das wir dann auch nicht vergaßen, und so kehrte ich nach Kregen zurück, in die von mir gewählte Heimat, die in der ganzen Galaxis für mich der liebste Ort war. Mit meiner Delia, meiner Delia aus Delphond, meiner Delia von den Blauen Bergen!
    Mit Hunderten von Informationen mußte ich aufs laufende gebracht werden.
    Es waren viele Entwicklungen gleichzeitig im Gang, dramatische Handlungsstränge setzten sich fort, Dinge, von denen in meinem Bericht bisher nur zu einem winzigen Bruchteil die Rede war, die aber alle für eine Grundrichtung standen. Zum Beispiel: Im Paline-Tal hatte Nulty per Vertrag Land hinzuerworben, das auch das nächste Tal umfaßte. Hunderte und Aberhunderte von Dingen dieser Art, die das Lebensblut Kregens darstellten.
    Wenn ich hier also von Seg, Turko und Inch spreche, von denen wir per Kurier Nachrichten nach Vondium erhielten, so liegt das daran, daß diese Männer mich vor allem beschäftigten und sie Hauptfiguren in diesem Teil meines Berichts sind.
    Während meiner Abwesenheit war in Vallia keine einzige übernatürliche Plage aufgetreten.
    In einem Augenblick, da ich nicht vernünftig antworten konnte, weil ich den Mund voller Palines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher