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315 - Apokalypse

315 - Apokalypse

Titel: 315 - Apokalypse
Autoren: Christian Schwarz
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versichert, ich kenne sie alle und noch ein paar mehr als du. Dass ich Aruula mit zu diesem Gespräch gebeten habe, war einer davon.«
    Maddrax hatte so verdutzt dreingeschaut, dass Champa auflachte. »Dass sie mich mit ihrer Schönheit verzaubert hätte, war nur ein Vorwand.« Er neigte sich der Barbarin zu. »Natürlich bist du eine Augenweide, keine Frage. Wichtiger aber war mir deine urwüchsige Sicht der Dinge. Sie hat mich letztlich überzeugt, deinem Begleiter Glauben zu schenken.«
    Maddrax hatte genickt. »Also gut. Danke für die ehrlichen Worte, König Lobsang. Was ich an Aruula habe, weiß ich schon seit über zehn Jahren.«
    »Aber du sagst es mir nicht immer«, warf die Barbarin ein.
    »Du weißt es trotzdem.« Maddrax wandte sich wieder ihm zu. »Dann wirst du dich also mit mir über den Streiter beraten? Ich hoffe, dass sich in dem unermesslichen Wissen, das ihr hier hütet, vielleicht eine Waffe gegen ihn finden lässt.«
    Lobsang Champa hatte einen Schluck getrunken und gelächelt. »Ich weiß, was in früheren Zeiten auf der ganzen Welt über das Königreich Agartha geflüstert wurde. Natürlich haben unsere Urahnen immenses Wissen gesammelt und eine technische Hochkultur aufgebaut. Aber glaube mir, auch in Agartha gibt es längst nicht auf jede Frage eine Antwort und für jedes Problem eine Lösung. Am Ende sind auch wir nur Menschen.«
    Maddrax war ein klein wenig enttäuscht gewesen. Er hatte wohl wie selbstverständlich Wunderdinge erwartet. »Diese riesige Bibliothek – gibt es sie denn wirklich? Oder ist sie nur eine Legende?«
    »Es gibt sie, Maddrax«, hatte Lobsang geantwortet, »aber sie ist uns mit der Zeit über den Kopf gewachsen. Vieles von dem Wissen ist nicht mehr aufzufinden, weil Ordnungsregister und Stichwortverzeichnisse verlorengegangen sind.«
    »Dann habt ihr also keine Antwort auf den Streiter?«
    O ja, vielleicht hätte Agartha doch eine Antwort gehabt. Denn die agarthische Wissenschaftselite hatte daran gearbeitet, den ZERSTÖRER gefügig zu machen, um ihn als Waffe gegen den Streiter einsetzen zu können. Doch der ZERSTÖRER war vernichtet, von Maddrax und Lhündrub gesprengt und in einer Lavaspalte versenkt. [2]
    Und eine zweite Antwort gibt es nicht...
    » Wie kann der Kerl vom Streiter gewusst haben?«, fragte Lobsang Champa und schenkte sich nun auch einen Schnaps ein.
    »Das ist mir ein Rätsel. Nur die Mitglieder des Großen Rates Khom und ausgewählte Wissenschaftler wissen davon. Dieser Yebel ist absolute Unterschicht, ungebildet. Allerdings...«
    »Ja?«
    »Ich habe mich während der Fahrt hierher schlaugemacht. Yebel gilt als telepathisch begabt. Er wurde schon mal von der Mentalbrücke getestet, dann aber als untauglich wieder entlassen. Seine Kräfte waren wohl doch zu schwach.«
    »Er kann also keinen von uns Räten ausspioniert haben?«
    »Keinesfalls. Ich lasse gerade überprüfen, ob auch die anderen Durchgedrehten telepathische Fähigkeiten besitzen. Möglicherweise werden sie vom Streiter beeinflusst.«
    »Was bedeuten würde, dass er tatsächlich auf dem Weg zur Erde ist!«
    Zwei Stunden später hatte Lhündrub das Ergebnis vorliegen. »Ich habe es geahnt«, flüsterte er. »Neun weitere Fälle wurden ebenfalls schon von der Mentalbrücke getestet. Beim Rest liegt zwar nichts in dieser Richtung vor, aber ich bin mir sicher, dass auch sie diese Anlagen haben. Ich ließ mir die Aussagen der anderen Gefangenen kommen: Vier von ihnen haben den Streiter ebenfalls erwähnt! Das kann kein Zufall mehr sein.«
    Lobsang Champa war wachsbleich im Gesicht. »Dann... dann steht uns also tatsächlich das Ende der Welt bevor? Und... es gibt nichts mehr, was wir dagegen tun können. Ich habe es nicht wirklich geglaubt, als dieser Maddrax von der Ankunft eines bösen kosmischen Wesens sprach, das zwischen den Galaxien wandelt. Aber wie es aussieht, hat er nicht übertrieben. Und wir können nichts tun...«
    »Ja, das sagtest du bereits.« Lhündrub klang verärgert. »Aber wir könnten zumindest den Großen Rat Khom einberufen. Vielleicht hat ja einer der anderen eine Idee.« Lhündrub grinste verächtlich. »Nun, die Chance ist nicht sehr groß. Vielleicht sollten wir deswegen auch gleich noch Chöpal dazu rufen.«
    Der König runzelte die Stirn. »Chöpal? Muss das sein?«
    »Willst du mit einem seiner untergeordneten Chargen vorlieb nehmen?«
    »Hm, nein, natürlich nicht.«
    Eine Stunde später tagte der eilig einberufene Rat. Lähmendes Entsetzen machte sich unter
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