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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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der hydritische Auftragskiller. Falls er Matts seltsame Wortwahl bemerkt hatte, ließ er es sich nicht anmerken. Stattdessen richtete der Hydrit erneut den Schockstab auf ihn. »Und keine Sorge, falls du es nicht erwarten kannst: Ich mache gleich damit weiter!«
    ***
    Der Mann zuckte mit jedem Schock, den er ihm versetzte, weniger. Ur’gon sah unbarmherzig zu, wie Maddrax’ Kräfte schwanden, wie seine Lebensenergie mit jedem weiteren Schuss aus dem Stab zusammenschrumpfte.
    Und er genoss es. Mehr noch: Im selben Maß, wie sein Opfer litt, schien er an Kraft zu gewinnen.
    Daran ist das Fleisch schuld! , dachte er. Nur das Fleisch!
    Er hatte ständig Hunger. Dieser Hunger würde nicht vorbeigehen. Er wusste es; auch er hatte schon mit Mar’os-Jüngern zu tun gehabt. Freiwillig würde er nicht mehr darauf verzichten können. Diese Macht, die es ihm gab, wollte er nie mehr missen.
    Ur’gon erschrak vor seinen eigenen Gedanken und der Klarheit dieser Erkenntnis. Er war schon immer anders gewesen, aber jetzt war aus ihm etwas geworden, das er früher selbst zutiefst verachtet hatte... Und das ohne sein eigenes Zutun. Hätte dieses Zeug, das die kleine Menschengöre ihm gegeben hatte, kein Fleisch enthalten...
    Hätte der Assassine es sich aussuchen können, er hätte den Weg zurück gewählt. Aber das konnte er jetzt nicht mehr. Sein Körper gierte nach allem, was von Blut durchströmt worden war. Und diese Gier konnte auch durch das Leid anderer gestillt werden.
    Eine weitere Entladung aus dem Schockstab – und Maddrax rührte sich nicht mehr.
    Das war der Augenblick, in dem die große Fronttür der Lagerhalle zu explodieren schien.
    ***
    Xij Hamlet spürte, wie kleine Projektile über sie hinwegzischten, während sie vorwärts preschte. Dort, etwa in der Mitte der Halle, hatte der Hydrit hinter einer Metallsäule Schutz gesucht und den rechten Arm erhoben. Unablässig feuerte er auf sie, während im Hintergrund Miki Takeo stoisch das Loch im Tor verbreiterte.
    Sie schaute nach links, wo sich Mister Black in der Deckung der Hallenwand voranschob, aber anscheinend noch nicht bemerkt worden war.
    Matts Signal hatte sie vor wenigen Minuten erreicht. Nachdem er spurlos vom Retrologenmarkt verschwunden war, war Takeo eilig zum Shuttle zurückgekehrt. Alle Versuche, Matt über Funk zu erreichen, schlugen fehl. Mehrere Stunden lang hatten sie es versucht – vergeblich.
    Dann plötzlich kam eine Antwort. Aber nicht so, wie sie es erhofft hatten. Ein Klacken und Zischen drang aus den Lautsprechern des Mondshuttles. Die beiden Hydriten und Xij hatten verstanden, was dort am anderen Ende der Leitung vor sich ging, und dass es alles andere als rosig für Matt aussah.
    Sie flogen sofort los. Takeo hatte jetzt, wo das Signal klar und deutlich hereinkam, die Möglichkeit, es auf wenige hundert Meter genau anzupeilen. Matts Beschreibung machte es vor Ort dann einfach, die richtige Lagerhalle zu finden.
    Der Hydrit sah sich in Bedrängnis, als Mister Black sich von der Wand löste und Xij und er in einer Zangenbewegung auf ihn zu hielten. Er rannte weiter in die Halle hinein, weg von Matt Drax, den er an den Träger gefesselt hatte, hinter dem er bis gerade eben gestanden hatte.
    »Sehen Sie nach Matt!«, rief Xij. »Ich kümmere mich um den Hydriten!« Geschmeidig duckte sie sich unter einer weiteren Salve der Armbrust-Bolzen hinweg, die der Entführer im Zurückweichen auf sie abgab.
    Xij beschleunigte ihre Schritte abermals. Mit dem gezückten und ausgefahrenen Kampfstab machte sie eine Hechtrolle und kam neben dem kleinen Wesen in die Hocke. Überrascht von der Schnelligkeit ihrer Aktion hatte es keine Chance, als sie es von den Beinen holte.
    Der Hydrit zischte unwillig und trat nach ihr, verfehlte sie aber. Er versuchte wieder in den Stand zu kommen, wobei er den Schockstab auf sie richtete und abdrückte.
    Nur ein kurzer Lichtblitz löste sich. Xij spürte kaum mehr als ein Kribbeln, so wenig Ladung hatte die sonst so wirkungsvolle Waffe nur noch.
    »Na, kein Saft mehr?«, feixte sie auf Hydritisch und holte aus. Der nächste Schlag traf den Gegner an der Brust. Dort, wo ein seltsames Konstrukt aus bionetischen Schläuchen und filigranen Geräten offenbar so etwas wie eine Atemmaske bildete.
    Das Gewebe riss auf. Wasser spritzte aus geplatzten Schläuchen.
    Ein Stöhnen entfuhr dem Hydriten. »Was hast du getan?«, meinte sie herauszuhören.
    Ich mache gleich noch viel mehr, du Fischstäbchen! , dachte sie grimmig. Sie
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