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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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aufschrie.
    Dort, keine fünf Körperlängen entfernt, ging ein Barbarenpärchen die Gasse hinunter. Der Mann trug eine Art Uniform, dass erkannte Ur’gon ohne Probleme. Nicht selten hatte er menschliche Militärs getötet. Der Leib der Frau war aufgequollen, wahrscheinlich erwartete sie ein Junges.
    Der Mann bedeutete der Frau, sich abseits zu halten, zog ein Schwert und stellte sich ihm entgegen. Stellte sich tatsächlich ihm entgegen!
    Ur’gons Wut kannte keine Grenzen. Er sprang auf den Uniformierten zu, der seine Waffe zum Schlag erhoben hatte. Er wollte den Schockstab, den er jetzt auf Töten gestellt hatte, in Position bringen, aber von der Seite warf sich die Frau auf ihn! Trotz ihres Zustandes wollte sie ihren Mann beim Kampf unterstützen.
    Der Assassine reagierte instinktiv. Noch während die Frau ihn von der Straße zu drängen versuchte, drückte er ab. Die Ladung traf die Angreiferin mit voller Wucht und ließ sie zu Boden gehen.
    Der Uniformierte schrie auf, rannte brüllend auf Ur’gon zu. Der aktivierte den Auslöser erneut – leider einen Augenblick zu früh. Nur eine Teilladung traf den Mann, aber auch er ging zuckend vor Schmerz in die Knie, zitterte kurz am ganzen Leib und verharrte dann regungslos im Staub.
    Ur’gon malte sich aus, Maddrax auf dieselbe Weise leiden zu sehen. Der Schmerz in den Augen des Mannes, als seine Frau starb, war wie ein köstlicher Applaus für seine Arbeit.
    So machte er sich auf den Weg, sein Ziel endlich ausfindig zu machen.
    ***
    Seit Stunden schlich er nun durch die Stadt, immer auf der Suche nach der nächstgrößeren Straße, die ihn ins Zentrum bringen konnte, wo er Maddrax vermutete.
    Ur’gon war wieder vorsichtiger geworden. Sein neues Ich war vielleicht mutiger und stärker, aber er war immer noch ein einzelner Hydrit gegen eine ganze Stadt voller Barbaren.
    Er entsann sich, wo man für gewöhnlich die meisten Lungenatmer auf einen Haufen fand, und das waren Handelsplätze. Häfen, Märkte und Markthallen. Dort, wo man Dinge des alltäglichen Lebens bekam.
    Er war ein paar Menschengruppen zu einem dieser Märkte gefolgt, offenbar derjenige, auf dem man Lebensmittel aller Art erstehen konnte. Der Hunger des Assassinen war wieder erwacht und er hatte ein gebratenes Geflügel von einem Grill gestohlen, als der Verkäufer unaufmerksam gewesen war. Er schlang das Fleisch so gierig hinunter, dass er sich fast an den kleinen Knochen verschluckte.
    Weiter ging es, durch Nebenstraßen voller Gerümpel am Tuch- und Haushaltswarenmarkt vorbei, bis er in einen weitläufigen Hinterhof gelangte, in der komische Männer, zu denen sich nur ab und zu ein paar Menschen verirrten, vor Bergen von Schrott saßen.
    Als Ur’gon hinter einem Stapel Plastiflex-Reifen Deckung suchte, hörte er eine Stimme, wie er noch nie eine vernommen hatte. Sie klang menschlich, aber nicht echt; irgendwie... künstlich.
    Ur’gon wagte einen Blick aus seinem Versteck. Was er dort erblickte, konnte er kaum fassen: Da stand ein Ungetüm aus Metall und hielt ein elektronisches Gerät in den Händen, drehte und wendete es, schien es genau zu mustern.
    Und neben ihm stand... Maddrax. Das Ziel seiner Suche!
    ***
    Ein Retrologenmarkt war für Matt immer wieder ein Kuriosum sondergleichen. Wenn die Zeit nicht so gedrängt hätte, hätte er sich stundenlang hier aufhalten und durch die Berge von Kaffeemaschinen, Speicherbausteinen und Tablet-PCs – die man hier tatsächlich als Serviertabletts verkaufte! – wühlen können.
    Miki Takeo allerdings hatte nie viel vom Stöbern gehalten und steuerte gezielt die Händler an, mit denen er bereits gute Erfahrungen gemacht hatte. Vor eben so einem Stand hielten sie sich gerade auf.
    »Haben Sie so einen auch noch mit einem Adapter zum Lesen von Speicherkristallen?«, schnarrte er. Der Android hielt so etwas wie einen Multiformatport in der Hand, Matt erkannte es an den zahlreichen Öffnungen für Speichermedien.
    »Tut mir leid, Mister Takeo«, katzbuckelte der langbärtige Mann, dem dieser Verkaufsstand gehörte. »Sie sind einer meiner besten Kunden und ich hätte Ihnen einen solchen Adapter mit Freuden verkauft. Aber leider...«
    Matts Blick fiel auf einen eBook-Reader, der die Jahrhunderte überdauert hatte. Er nahm ihn zur Hand und versuchte zu entziffern, welches File dort geöffnet war.
    » Jim Trash in der Grünen Hölle von New York «, murmelte er. »Faszinierend!«
    »Interesse?«, fragte der Retrologe, der Takeo wieder seinen eingehenden
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