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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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ihm auf. »Man nennt mich Ur’gon. Es war ein weiter Weg, dich zu finden, elender Mörder«, zischte er. »Ich habe die größten Qualen gelitten, wäre fast gefressen worden und den Kältetod gestorben, nur um jetzt hier zu stehen und dich endlich wehrlos vor mir im Staub zu sehen.«
    Matt verstand nicht. »Mörder? Wie meinst du das?«
    Das Gesicht des Hydriten näherte sich dem von Matt. Dunkle Augen funkelten ihn an. Zusammen mit dem seltsamen Helm nahm es fast Matts gesamtes Gesichtsfeld ein.
    »Rymaris«, sagte der Hydrit nur – und der Mann aus der Vergangenheit verstand.
    Unter dem Einfluss eines Kampfanzugs, den er bei den Technos in der Grotta Gigante bei Triest gefunden hatte und in dessen neuralem System sich noch das Persönlichkeitsprofil eines wahnsinnigen und brutalen Kämpfers befunden hatte, war er in die Hydritenstadt Rymaris eingedrungen und hatte dort ein Massaker angerichtet. Er war so von dem Gedanken besessen gewesen, die todkranke Xij zu den Hydriten nach Gilam’esh’gad zu bringen, dass er für das Erbeuten einer Transportqualle buchstäblich über Leichen gegangen war. [6] Was er nie und nimmer getan hätte, wäre er bei klarem Verstand gewesen. Dieser Tauch-Kampfanzug hatte ihn dazu gezwungen.
    »Rymaris«, wiederholt Matt und hob zu einer Erklärung an. »Das... Die Situation war folgende: Ich konnte mich nicht...«
    In einer schnellen Bewegung zog der Hydrit seinen Schockstab und drückte ab!
    Schmerz und Überraschung mischten sich in Matts Bewusstsein. Der Hydrit hatte ihn nicht einmal ausreden lassen! Er schrie, als das elektrisch induzierte Brennen durch seinen Körper lief. Diese Dosis hatte ihn definitiv nicht nur betäuben sollen!
    Das Fischwesen war aufgesprungen, taxierte ihn aber weiter. »Die Situation ? Ich erkläre dir mal deine Situation, Maddrax. Du bist mein Gefangener, und bald wirst du tot sein!«
    »Du bist einer der Überlebenden aus Rymaris, Ur’gon?«, mutmaßte Matt, während er nach Luft schnappte. »Einer von denen, die ich nur verletzt habe, als ich nicht Herr meiner Sinne...«
    »Es ist mir egal, ob du bei Verstand warst oder nicht!«, schnalzte der Hydrit laut. »Was zählt, ist, dass man mich mit deinem Tod beauftragt hat und ich diese Aufgabe dankbar angenommen habe, Maddrax. Ich werde derjenige sein, der die Rache der Hydriten an dir vollziehen wird.«
    Kaum hatte er geendet, setzte er den Schockstab erneut an. Eine weitere Welle unsagbaren Schmerzes rollte über Matt hinweg. Er zerrte in Krämpfen an seinen Fesseln, aber sie wollten sich nicht lockern.
    Eine halbe Minute brauchte er, dann war er wieder bei klarem Verstand und überdachte seine Optionen. Flucht? Nicht denkbar. Kampf? Schon gar nicht. Rettung holen? Wie denn? Ob es Sinn machte, herumzubrüllen und darauf zu hoffen, dass ihn draußen jemand hörte? Aber der Hydrit hatte gewiss dafür gesorgt, dass sie ganz unter sich...
    Da schoss ihm eine Idee durch den Kopf. Das Headset! Ich muss es einschalten, dann kann Xij mithören, was hier geschieht, und mich vom Shuttle aus orten!
    » Du willst mich also töten?«, versuchte Matt Zeit zu gewinnen, während er sich wand und mit den gefesselten Händen seine Hosentasche zu erreichen versuchte. »Aber du warst selbst nicht dort?«
    »Nein«, bestätigte der Hydrit leise. »Aber meine Schwester war es.«
    Matt schluckte, während er versuchte, eine seiner Hände in die Tasche zu schieben. »Wer war sie?«
    »Du hast sie nicht getötet, Mensch. Wäre es so, würdest du jetzt schon nicht mehr leben. Aber du hast sie verletzt. Sie ist die Wächterin des Hydrosseums, der du Gewalt angetan hast!«
    Matt erinnerte sich. Er hatte eine junge Hydritin dazu gezwungen, den Aufenthaltsort von Quart’ol und Gilam’esh herauszufinden, und sie danach bewusstlos geschlagen.
    Eine weitere schmerzhafte Facette seiner Erinnerungen, wenn er an die Zeit der Beeinflussung durch den Anzug dachte. Die böse Persönlichkeit, die sich seiner Gedanken bemächtigt hatte, war mit dem Anzug zerstört worden. Die Dämonen seiner Erinnerung nicht.
    »Das... tut mir leid, ehrlich«, gab er zerknirscht zurück, während er im Geiste triumphierte! Er hatte das Headset hervorgeholt und in seinem Rücken aktivieren können. Alles, was von nun an gesagt wurde, wurde zum Shuttle übertragen.
    Ich muss Xij Hinweise darauf geben, wo ich stecke!
    » Und jetzt willst du mich in dieser Lagerhalle, die früher einmal Joe’s Autowerkstatt war, umbringen?«
    »Das ist mein Plan, ja«, zischte
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