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309 - Die Rache der Hydriten

309 - Die Rache der Hydriten

Titel: 309 - Die Rache der Hydriten
Autoren: Michelle Stern Sascha Vennemann
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Betrachtungen des Ports überlassen hatte. »Funktioniert einwandfrei. Wechselakkus gibt es bei mir, aber ich habe auch eine Solarladefunktion eingebaut. Legen Sie es einfach in die Sonne und ein paar Stunden später funktioniert es wieder!«
    Matt schüttelte lächelnd den Kopf. »Nein danke, ich lese lieber auf Papier. Ich will das Gewicht von Literatur spüren, vor allem, wenn es sich um ein so gewichtiges Werk wie einen Jim-Trash-Roman handelt.«
    Der Retrologe hob die Hände. »Wie Sie wünschen. Ihnen entgeht ein Einzelstück.«
    Takeo hatte eine weitere Frage und zog die Aufmerksamkeit des Verkäufers erneut auf sich. Matt ließ den Blick schweifen. Es waren nur wenige Kunden in diesem Hinterhof unterwegs. Er und Takeo waren scheinbar die Einzigen, die den Markt gezielt aufgesucht hatten. Alle anderen Interessierten wanderten mehr umher, als dass sie etwas Bestimmtes zu suchen schienen.
    Xij war nach dem Besuch bei Honeybutt zum Gleiterflugplatz zurückgekehrt, um den Hydriten bei der Entrümpelung des Shuttle-Innenraums zu helfen. Takeos Entschluss, weitere Elektronikteile mit zum Flächenräumer zu nehmen, machte es nötig, noch mehr an Gewicht einzusparen. Bei Bedarf konnten er und Xij über die Headsets Kontakt miteinander aufnehmen.
    Matts Blick fiel auf einen Kleinwüchsigen, der, in einen schmutzigen Umhang gehüllt, seitlich an einem Plastiflex-Reifenstapel lehnte. Auch sein Gesicht war nicht zu sehen und er trug einen Hut, der sehr an eine traditionelle asiatische Kopfbedeckung erinnerte.
    Viel mehr interessierte Matt aber, was der Kleine da in seiner Hand wog, hochwarf und wieder auffing, wobei sich das knüppeldicke Ding um sich selbst drehte. Es sah fast aus wie ein Schockstab der Hydriten. Hatte er es bei einem der Händler erstanden?
    Matt ging zu dem abseits liegenden Reifenstapel hinüber und sprach den Kleinwüchsigen an. »Das sieht ja interessant aus, was Sie da haben. Kann ich es mir mal ansehen?«
    Der Typ mit dem flachen Hut – es war wohl mehr ein Helm – reichte Matt das Ding, wobei er es an einer Seite festhielt, während der Mann aus der Vergangenheit danach griff.
    »Das ist ja tatsächlich ein...!«
    Weiter kam Matt nicht mehr. Ein plötzlicher Schlag durchzuckte ihn und fegte ihn von den Füßen.
    ***
    Als Matthew erwachte, schälten sich nur langsam Konturen aus dem Dunkel. Sein Kopf tat weh, und er spürte, dass man ihm die Hände auf dem Rücken zusammengebunden hatte.
    Der Boden war sandig und kalt, es roch nach altem Öl, Metall und... Gebratenem?
    Tatsächlich, irgendwer in der Nähe schien etwas zu essen. Die Schmatz- und Schlinglaute waren eindeutig, auch wenn er im trüben Licht, das in dem Raum herrschte, nicht erkennen konnte, wer da mit Genuss zu speisen schien.
    Matts Augen gewöhnten sich langsam an das Dämmerlicht, und er erkannte, dass er sich in einer alten Lagerhalle befand. Aus den verdeckten und vergitterten Oberlichtern kam nicht viel Helligkeit herein, aber es reichte aus, dass er an der Rückseite der Halle ein verblichenes »JOE’S GARAGE« lesen konnte. Hier war wohl früher einmal eine Werkstatt ansässig gewesen.
    Die Essgeräusche endeten abrupt, als Matt ein leises Stöhnen von sich gab. Hinter einem Stapel achtlos aufgeschichteter Metallregale kam das kleine Männlein zum Vorschein, das Matt auf dem Retrologenmarkt mit dem Schockstab hatte hantieren sehen...
    Die Erinnerung kam zurück, wie der Blitz, der ihn getroffen haben musste. Der Unbekannte hatte den Schockstab ausgelöst und ihn betäubt!
    »Maddrax«, klackte es aus dem Schatten, während sich der Kleinwüchsige näherte. »Endlich!«
    Als er die Worte in hydritischer Sprache vernahm, fiel bei Matt endlich der Groschen. Er stieß ein noch lauteres Stöhnen aus, als ein schmaler Lichtstreifen auf das Gesicht des Hydriten fiel, den er die ganze Zeit für einen kleinen Menschen gehalten hatte. »Deswegen der Stab...«, klackerte er auf Hydritisch, immer noch etwas benommen. »Wer bist du, und warum hast du mich angegriffen?«
    Der Hydrit in der seltsamen Uniform mit dem flachen Helm umrundete ihn schweigend. Matt versuchte seine Fesseln mit reiner Kraft zu sprengen, aber er hatte keine Chance: Die Knoten saßen zu fest, das Material gab nicht nach. Der Hydrit hatte ihn an eine Metallsäule gebunden, die offenbar zusammen mit einer Reihe anderer Stützen die flache Dachkonstruktion des Lagerhallengebäudes trug. Matt fluchte innerlich.
    Der Hydrit hatte seine Runde beendet und baute sich vor
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