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301 - Libretto des Todes

301 - Libretto des Todes

Titel: 301 - Libretto des Todes
Autoren: Christian Schwarz
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Schwerter an sich und eilte mit ihnen zu Xij zurück. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie leichtsinnig es gewesen war, sie allein zurückzulassen. Vielleicht war es ja gerade die Absicht der Nosfera gewesen, sie zu trennen. Er atmete auf, als er Xij Hamlet in unverändertem Zustand vorfand.
    Der Boden zitterte weiter, die Erschütterungen wurden stärker, so als nähere sich etwas. Aber Matt sah nichts. So erklärte er Xij, was er gefunden hatte.
    Ihre Augen weiteten sich. »Keine Riesen«, murmelte sie. »Fafnir hat sich... auf die Gnitaheide... zurückgezogen und ist dort zum Lindwurm... geworden.« Matt hing mit seinem Ohr an ihren Lippen. »Ich glaube... bin sicher, wir haben es mit einem... Lindwurm zu tun.«
    Ein Lindwurm?
    Matt lief es eiskalt über den Rücken. Es gab lindwurmähnliche Wesen in dieser Zeit. Man nannte sie Gejagudoos! Die Gefahr würde also nicht aus der Höhle, sondern aus dem Boden kommen.
    Viel Zeit, darüber zu rätseln, wie Xij darauf gekommen war, blieb ihm nicht. Er entfernte sich ein paar Schritte von ihr, hielt die Schwerter Kraft und Sieg in jeweils einer Hand und konzentrierte sich auf den Boden, der nun so stark vibrierte, dass er fast das Gleichgewicht verlor.
    Trotz seiner Aufmerksamkeit wurde er überrascht.
    Zwischen ihm und Xij explodierte unvermittelt der Untergrund. Das seltsame Pappmaché flog nach allen Seiten weg. Ein meterbreites Loch entstand. Blitzschnell schoben sich Hornplatten daraus hervor, die um ihre Längsachse rotierten. Als würde ein Katapult sie von unten schleudern, drehte sich eine rund vier Meter lange Erdschlange aus dem Loch und fiel zu Boden.
    Tatsächlich, ein Gejagudoo!
    Der schraubenförmig gewundene, mannsdicke Körper, der von vorne bis hinten mit schwarzem Pelz besetzt war, rotierte sich mit ein paar Drehungen auf Matt zu. Das vordere Drittel richtete sich auf. Unter den Hornplatten, mit denen sich das Vieh selbst durch harte Erde bohren konnte, öffnete sich ein mächtiges Maul, eineinhalb Mal so groß wie er selbst, denn die Erdschlange war in der Lage, es so weit zu dehnen, dass sie wesentlich größere Beute verschlingen konnte.
    Matt blieb ruhig. Er machte sich zum Schlag bereit. Sieg lag gut in seiner rechten Hand. Ein Gejagudoo war ein gefährlicher, aber kein unbesiegbarer Gegner. Zusammen mit Rulfan hatte er schon ein weit größeres Exemplar erlegt.
    Bei zwei Erdschlangen sah das aber schon ganz anders aus!
    Hinter ihm schraubte sich noch ein Gejagudoo aus dem Boden. Keuchend fuhr Matt herum.
    Der Schwarzpelz rotierte auf ihn zu und richtete sich vor Matt auf. Sein Maul schoss vor, versuchte sich über ihn zu stülpen. Matt sah es kommen und warf sich zur Seite. Ein kräftig geführter Hieb mit Sieg verletzte den Gejagudoo am Maul. Schleim und gelbliches Blut spritzten nach allen Seiten weg. Matt drehte sich in der Bewegung weiter, da er sich auch um den Gegner in seinem Rücken kümmern musste.
    Fast schon zu spät!
    Das stinkende Maul hing bereits über ihm. Es würde jeden Moment zuschnappen. Wieder bekam Matt von dem ekelhaften Schleim ab. Instinktiv hob er Kraft. Das Schwert, das er noch immer in seiner Linken hielt, bohrte sich mit der Spitze in den Kiefer des Gejagudoo und verkantete sich quer im Maul!
    Zuckend und mit schrillen Lauten zog sich das Biest in sein Loch zurück. Matt wusste nicht, ob er sich über seinen Erfolg freuen sollte; immerhin hatte er eines der Schwerter opfern müssen.
    Das andere Biest schien sich rasch von seiner Verletzung erholt zu haben. Ehe Matt richtig durchatmen konnte, griff es wieder an – und änderte dieses Mal seine Taktik! Anstatt mit dem Maul voran zuzustoßen, schleuderte der Gejagudoo den Hinterkörper herum.
    Matt konnte nur noch versuchten, den heranpeitschenden Schuppenleib mit Sieg zu durchbohren. Aber er war zu langsam. Matt ächzte, als ihn die Hornplatten vor die Brust trafen und nach hinten schleuderten, noch bevor das Schwert auch nur in der Waagrechten war. Sieg wurde ihm aus der Hand geprellt.
    Der Mann aus der Vergangenheit war so überflutet mit Adrenalin, dass er keine Schmerzen empfand. Er warf sich zur Seite, als das Maul auf ihn zu zuckte. Dann krabbelte er ein Stück weiter, kam wieder auf die Beine und floh über die Felsen.
    Normalerweise war das sicheres Terrain – zwar gruben sich Gejagudoos durch den Boden, aber Fels konnten sie nicht durchbrechen. Dies hier war jedoch kein Stein, sondern eine Art Pappe; kein Hindernis für die Erdschlangen.
    An diesem Punkt seiner
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