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300 Fragen zur Schwangerschaft

300 Fragen zur Schwangerschaft

Titel: 300 Fragen zur Schwangerschaft
Autoren: Brigitte Holzgreve
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(Antikörperbestimmung) festgestellt wird, dass Sie noch nicht immun sind gegen die in der Schwangerschaft gefährlichen Kinderkrankheiten Windpocken, Röteln, Zytomegalie und Ringelröteln (ab > ), ist der Kontakt mit Vorschulkindern für Sie gefährlich. Denn vor einer Ansteckung schützen können Sie sich praktisch nicht und bei kleinen Kindern kommen gerade diese Krankheiten häufig vor.
    Ihr Frauenarzt kann eventuell sogar ein Beschäftigungsverbot aussprechen. Sie müssen in diesem Fall von Ihrem Arbeitgeber an einen »ungefährlichen« Arbeitsplatz versetzt oder sogar bei vollen Bezügen freigestellt werden. Das Gleiche gilt für Lehrerinnen an der Grundschule.
    ? Gibt es Krankheiten, die von Haustieren übertragen werden und für Schwangere gefährlich sind?
    Katzen können über ihren Kot Toxoplasmose (ab > ) auf Menschen übertragen, was bei einer Erstinfektion der Schwangeren schwere Schäden beim ungeborenen Kind verursachen kann. Wenn Sie eine Katze haben, sollten Sie testen lassen, ob Sie schon immun sind. Dies geht über eine Blutuntersuchung. Falls nicht, sollten Sie das Katzenklo täglich und nur mit Handschuhen säubern, am besten aber von einer anderen Person reinigen lassen. Eine Impfung gegen Toxoplasmose gibt es nicht.
    Unter normalen hygienischen Verhältnissen gibt es darüber hinaus keine von den üblichen Haustieren übertragenen Infektionskrankheiten, vor denen Schwangere sich speziell in Acht nehmen müssen.
    ? Sind Fieberbläschen in der Schwangerschaft gefährlich?
    Nein, Fieberbläschen oder Lippenherpes (Herpes labialis, siehe > ) sind im Gegensatz zum Genitalherpes (siehe > ) in der Schwangerschaft harmlos. Aber nach der Geburt kann das Herpesvirus durch Tröpfcheninfektion (etwa durch Husten oder Niesen) oder Schmierinfektion (also durch Kontakt der Finger mit dem Bläscheninhalt und dessen Verbreitung) auf das Neugeborene übertragen werden. Weil sein Immunsystem noch sehr unreif ist, kann das gefährlich werden. Häufiges Händewaschen und ein Mundschutz beim Schmusen und Stillen sind empfehlenswert, bis die Bläschen abgeheilt sind.
    TIPP
    Lippensalbe mit dem Wirkstoff Aciclovir dürfen Sie auch in der Schwangerschaft anwenden, wenn Sie einen Schub von Herpesbläschen haben. Natürliche Alternativen sind Melissenextrakt und Teebaumöl.

    ? Müssen Schwangere sich besonders vor Zecken schützen?
    Zecken können die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Vor dieser Virusinfektion können Sie sich durch Impfung schützen. Bei einem Zeckenbiss in einem Risikogebiet sollten Ungeimpfte innerhalb von drei Tagen mit einem Immunglobulin behandelt werden.
    Zecken können andererseits aber auch die bakterienähnlichen Borrelien übertragen, diese Infektion ist in der Schwangerschaft nicht ungefährlich. Deshalb ist es ratsam, sich im Sommer durch entsprechende Kleidung besonders gut zu schützen oder den Aufenthalt in einem Zeckengebiet zu vermeiden.
    In Deutschland sind das vor allem Bayern und Baden-Württemberg, in Österreich Kärnten, die Steiermark, das Burgenland und Niederösterreich, in der Schweiz vor allem das Rheintal.
    Bei Verdacht auf eine Infektion sollte sofort Penizillin oder, bei Penizillinallergie, Erythromycin verabreicht werden. Der Erreger kann durch eine Antikörperbestimmung im Nabelschnurblut nachgewiesen werden. Dadurch lässt sich feststellen, ob das Ungeborene angesteckt wurde.
    Info
    Eine Impfung gegen FSME ist für Schwangere in einem Risikogebiet empfehlenswert. Sie schützt jedoch nicht vor einer Borreliose.

Erkältung und Grippe
    ? Ich habe gehört, dass hohes Fieber in der Schwangerschaft gefährlich ist. Stimmt das?
    Mehrere wissenschaftliche Studien haben sich inzwischen mit der Bedeutung von Hitzeeinwirkung und einer erhöhten Körpertemperatur in der Schwangerschaft beschäftigt. Einige Studien an Kindern mit angeborenen Fehlbildungen haben nachträglich herausgefunden, dass die Mütter häufiger und über längere Zeit (mehr als 24 Stunden) hohes Fieber (über 39 °C) hatten. Daraus wurde gefolgert, dass sich das normale Fehlbildungsrisiko durch Fieber in der Frühschwangerschaft etwa verdoppelt. Andererseits hat eine sehr große Studie mit über 50 000 Schwangeren und unter Beteiligung mehrerer renommierter Zentren keine statistisch signifikante Erhöhung der üblichen Fehlbildungsrate gefunden.
    Solange keine eindeutigen Erkenntnisse vorliegen, sollten Schwangere hohes Fieber senken. Dazu eignen sich zunächst alle Hausmittel wie
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