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300 Fragen zur Schwangerschaft

300 Fragen zur Schwangerschaft

Titel: 300 Fragen zur Schwangerschaft
Autoren: Brigitte Holzgreve
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Bevölkerung hat schon einmal Ringelröteln gehabt und ist dagegen immun. Ob Sie auch dazugehören, zeigen die Antikörper in Ihrem Blut. Wenn Sie nicht sicher sind, lassen Sie sich testen.
    Ringelröteln führen nicht zu angeborenen Fehlbildungen, wie das bei Röteln der Fall sein kann. Sie können aber bei einem kleinen Teil der Feten Blutarmut (Anämie) auslösen und dadurch zu Wassereinlagerungen beim Kind führen – dies allerdings erst viele Wochen später in der Schwangerschaft. Sie sollten sich also zu Ihrer Beruhigung vor allem im mittleren Schwangerschaftsdrittel regelmäßig sorgfältig untersuchen lassen. Werden Veränderungen beim Kind entdeckt, kann es mit vorgeburtlichen Austauschtransfusionen so weit stabilisiert werden, bis es geboren werden kann. Den meisten Kindern geht es danach gut.
    ? Sind Ringelröteln auch noch kurz vor der Geburt ein Problem?
    Wenn Sie in der Spätschwangerschaft an Ringelröteln erkranken, ist die Gefahr für Ihr ungeborenes Kind nur noch sehr, sehr gering. Es dauert nämlich einige Wochen, bis sich bei dem Fetus eine Blutarmut (Anämie) entwickeln kann (siehe vorangegangene Frage). Sehr wahrscheinlich haben Sie bis dahin schon längst entbunden.

Genitalinfektionen
    ? Stimmt es, dass häufige Blasenentzündungen eine Frühgeburt auslösen können?
    Während jeder Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft wird eine Urinprobe auf Eiweiß und Nitrit sowie weiße Blutkörperchen (Leukozyten) untersucht.
    Nicht selten, vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft, wird dabei eine Vermehrung von Bakterien im Harn (Bakteriurie) festgestellt. Das liegt einerseits an dem veränderten pH-Wert (Säuregrad) des Urins während der Schwangerschaft. Andererseits drückt die vergrößerte Gebärmutter auf die Harnwege. Zudem vermindert das Hormon Progesteron die Beweglichkeit von Darm und Harnleiter. So staut sich der Urin leichter und Bakterien können sich ungestört vermehren.
    Steigen die Bakterien in die Blase auf, dann kommt es zu einer Blasenentzündung, wandern sie weiter, kann dies zu einer gefährlichen Nierenbeckenentzündung führen. Diese Infektionen im Unterleib wiederum sind die häufigste Ursache für vorzeitige Wehen (siehe > ), die eine Frühgeburt auslösen können.
    Deshalb sollten grundsätzlich alle Harnwegsinfekte, auch wenn sie keine Beschwerden verursachen, antibiotisch behandelt werden (siehe > ).
    Zur Vorbeugung sollten Sie besonders viel trinken!
    ? Wie kann ich mich vor Scheideninfektionen schützen?
    Aufsteigende Infektionen von der Harnröhre oder der Scheide sind die häufigsten Ursachen für vorzeitige Wehen (siehe > ) und Frühgeburten. Und leider ist die Scheide durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft sehr viel infektionsanfälliger. Deshalb sollte das Scheidenmilieu, also der pH-Wert (Säuregrad) des Vaginalsekrets,im sauren Bereich (unter 4,5) gehalten werden. Das können Sie mit Indikatorpapier oder speziellen Indikatorhandschuhen aus der Apotheke kontrollieren. Eine beginnende Vaginalinfektion kann dann oft erfolgreich mit Ansäuerung, etwa mit Laktobazillus-Scheidenzäpfchen, behandelt werden. Sie können auch einen Tampon in Naturjoghurt tränken und diesen für maximal sechs Stunden in die Scheide einführen. Wiederholen Sie dies vier bis fünf Tage lang zweimal täglich. Bei Pilzinfektionen hilft eine Ansäuerung allerdings nicht: Pilze wachsen unabhängig vom pH-Wert der Scheide.
    Scheidenspülungen, Seife, Intimspray, Gel und Ähnliches sind in der Schwangerschaft tabu, außer sie sind ärztlich verordnet worden. Übertriebene Hygiene zerstört das natürliche Milieu und fördert deshalb Scheideninfektionen!
    ? Ich messe regelmäßig meinen ScheidenpH-Wert. Kann hinter einem hohen Wert noch etwas anderes als eine Infektion stecken?
    Ja, der pH-Wert (Säuregrad) des Vaginalsekrets steigt zum Beispiel an, wenn Sperma beigemischt ist. Deshalb sollten Sie erst zwölf Stunden nach dem Geschlechtsverkehr messen. Außerdem kann Urin den pH-Wert in beide Richtungen verfälschen. Messen Sie aber wiederholt Werte von 4,7 oder höher, kann dies ein Hinweis auf Fruchtwasserabgang durch einen vorzeitigen Blasensprung (siehe > ) sein. Dann sollten Sie umgehend liegend in eine Entbindungsklinik gefahren werden.
    ? Ist eine Pilzinfektion in der Scheide gefährlich für das ungeborene Kind?
    Während der Schwangerschaft besteht für das Kind kein direktes Risiko, sich bei einer Pilzinfektion der Mutter anzustecken. Aber beim
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