Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du

Titel: 3 Ponygeschichten - Erst ich ein Stück, dann du
Autoren: Random House
Vom Netzwerk:
Licht.
    „Das ist sein Wohnzimmer“, raunt Marie dem Pony zu. „Hoffentlich schaut er nicht ausgerechnet jetzt in den Garten hinaus.“
    „An welcher Stelle hast du das Blinken denn bemerkt?“, wispert das Pony.
    „Hmm“, macht Marie. „Ich weiß es nicht. Vom Mond sah alles so weit weg aus.“ Sie reckt den Hals und lässt ihren Blick über den finstergrauen Rasen, die dunklen Büsche und den Geräteschuppen gleiten.
     
    „Ich glaube …“, beginnt sie.
    „Ja?“, sagt das Pony erwartungsvoll.
    „Ich fürchte …“, druckst Marie.
    „Heraus mit der Sprache!“,
    fordert das Pony sie auf.
     
    „… es hat so ziemlich genau in der Nähe des Hauses geblinkt“, stößt Marie endlich hervor. „Mitten auf der Terrasse.“
    „Bist du sicher?“, wispert das Pony. Vor Aufregung schlägt ihm das Herz bis zum Hals hinauf.

    Auch Marie hat schreckliche Angst. Doch was nützt es? Wenn sie das Pony retten will, muss sie jetzt alles riskieren. Viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr. Das Fell des Ponys fühlt sich bereits sehr plüschig an. Außerdem lassen seine Kräfte immer mehr nach. Allein kann es nicht über den Zaun springen. Marie muss ihm hinüberhelfen.
     
     
    „Bleib ganz dicht bei mir“, raunt sie ihm zu.
    Das Pony drängt sich zitternd unter Maries Achsel.
     
    Marie schlingt ihren Arm um seinen Hals und spricht ein paar beruhigende Worte. Das Pony schnaubt leise. „Wir schaffen es“, flüstert Marie. „Ganz bestimmt.“ Die Bäume werfen unheimliche Schatten auf den Rasen. Todesmutig huschen Marie und das Pony über sie hinweg auf die Terrasse zu. Durch das beleuchtete Fenster können sie Herrn Rübsam sehen. Er sitzt im Licht seiner Stehlampe in einem großen Sessel und liest.

    „Siehst du irgendwo etwas blinken?“, fragt Marie leise. Das Pony schüttelt den Kopf.
    „Aber es muss hier gewesen sein“, murmelt Marie. „Ich bin doch nicht blöd!“ Ihr Blick fällt auf die Regentonne, die direkt unter dem Wohnzimmerfenster steht.
     
     
    „Warte hier!“, zischt sie dem Pony zu.
    „Und bewache das Fenster!
     
    Sobald Herr Rübsam dort auftaucht, warnst du mich mit der Stimme eines Käuzchens“, befiehlt sie ihm.
    „Kannst du das?“
    „Klar“, sagt das Pony.
    Marie streicht ihm noch einmal über die Mähne. Dann macht sie sich ganz klein und schleicht tief geduckt auf die Regentonne zu. Sie drückt sich gegen die kalte Hauswand und tastet sich langsam daran empor, bis sie gerade eben über den Rand der Regentonne gucken kann. Sie ist fast bis ganz oben hin mit Wasser gefüllt.

    Und mitten darin schwimmt ein winzig kleines Blinkding. Ein reines Wunder, dass Marie es vom Mond aus überhaupt sehen konnte!
     
    Marie steckt
    ihre Hand in die Tonne.
    Sie ergreift das Blinkding.
    Plötzlich schreit ein Käuzchen.
     
    Eigentlich hört es sich eher wie ein verschnupfter Esel an, aber Marie ist sofort klar, was die Stunde geschlagen hat. Augenblicklich rutscht sie an der Wand entlang zu Boden und macht sich so klein wie eine Schnecke.
    Sie hört, wie das Fenster geöffnet wird. Der Schatten von Herrn Rübsam fällt auf die Terrasse. Er wird länger und immer länger. „Wer ist denn da?“, fragt er mit dunkler, gruseliger Stimme.
     
    Marie hält den Atem an.
    Auch das Pony steht ganz still.
    Endlich wird der Schatten wieder klein,

     
    bis er ganz verschwunden ist. Mit einem Klapp- und Knirschgeräusch wird das Fenster geschlossen. – Puh! Glück gehabt. Marie umklammert das Blinkding fest mit ihrer Hand und rennt los. Abermals tief geduckt saust sie über die Baumschatten hinweg auf das Pony zu.
    „Schau nur! Das habe ich gefunden!“ Sie öffnet ihre Hand.
    Das Blinkding blinkt und funkelt im Mondlicht. Ein bisschen sieht es aus wie der Kronkorken von einer Malzbierflasche.
    Das Pony ist begeistert. „Jetzt fällt es mir wieder ein!“, jubelt es. „Blinky ist mein Name. Ja, juhu, so heiße ich.“ Überglücklich schließt Marie Blinky in ihre Arme. Und dann galoppieren die beiden mit frischer Kraft nach Hause. In null Komma nix sind sie auf das Sims und von dort aus in Maries Zimmer gesprungen. Im Nu haben die beiden sich ins Bett gekuschelt.

    Blinky ist gerettet.
    Es sieht ziemlich lebendig aus.
     
    Jedenfalls wenn man ganz genau hinsieht. Ganz bestimmt werden die beiden noch viele Abenteuer erleben.

    Kniffliges Reiterwissen
    In diesem Gitterrätsel haben sich 5 Wörter aus der Reitersprache versteckt. Findest du sie? Du kannst waagrecht und senkrecht suchen.

Ein Pony für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher