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2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

2946 - Deborah - verzweifelt gesucht

Titel: 2946 - Deborah - verzweifelt gesucht
Autoren: Unbekannt
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zurück.
    »Jérome ist in keinster Weise auffällig geworden.«
    Kurz danach erschien der Barkeeper.
    Wir wiesen uns aus.
    »FBI? Gestern Abend waren schon die Cops hier, ich habe bereits die Alibis einiger Gäste bestätigt«, sagte er mehr erstaunt als ablehnend.
    »Wir brauchen noch einmal Ihre Hilfe. Sehen Sie sich das Foto dieses jungen Mannes hier an. War er auch gestern bei Ihnen an der Bar?«
    Der Barmann besah sich das Foto und bejahte bedächtig.
    »Er kam spät am Abend, es war bestimmt schon nach elf Uhr, und trank mehrere Wodka-Tonic. Zum Schluss musste ich ihn bitten, auf eine weitere Bestellung zu verzichten.«
    »Sie meinen damit, er war betrunken?«
    Der Hotelangestellte wiegte den Kopf. »Er war nicht wirklich betrunken, wurde nicht laut oder aggressiv. Aber ein weiteres Glas wäre definitiv zu viel gewesen.«
    Leider konnte uns der Barmann nicht sagen, wann genau Jérome die Bar verlassen hatte. Es kamen immer mehr Leute, die nach der Spendengala noch ein Glas trinken wollten, und er und seine beiden Kollegen hatten alle Hände voll zu tun.
    »Es könnte gegen ein Uhr gewesen sein, aber auch etwas später. Keinesfalls nach halb zwei, zu diesem Zeitpunkt war er definitiv nicht mehr hier.«
    ***
    Es sprach alles gegen Jérome. Dass er verschwunden war, machte die Sache nicht einfacher.
    »Er sucht Deborah auf, die gerade aus Marvins Bett kommt. Sie lässt Jérome rein. Die beiden streiten. Marjorie kommt dazu. Vielleicht will sie Jérome rauswerfen. Ein Handgemenge entwickelt sich, der junge Mann dreht durch, tötet die Mutter seiner Geliebten. Danach schnappt er sich Deborah. Er bringt sie über die Treppe aus dem Hotel oder – das müssen wir gleich prüfen – verlässt die Tiefgarage mit einem Wagen, seine Freundin im Kofferraum oder auf dem Rücksitz verborgen.«
    Ich schickte Jéromes Foto ins Hauptquartier, wo ein Kollege aus dem Innendienst es noch einmal mit den Überwachungsbändern aus der Hotelgarage abgleichen würde. Phil checkte in der Zwischenzeit telefonisch, ob die Spurensicherung unbekannte Fingerabdrücke gefunden hatte und ob Jérome Pellegrin bereits einmal bei uns aktenkundig geworden war. Ersteres war der Fall, reichlich sogar. Zweites nicht.
    Im Anschluss gaben wir eine öffentliche Fahndung nach dem jungen Franzosen heraus.
    »Wir sprechen noch einmal mit Diego de la Valle. Wenn einer weiß, wo sein Freund sein könnte, dann er.«
    »Gut, Jerry, dann lass uns gleich losfahren.«
    Als wir eine halbe Stunde später erneut in der Studentenbude der beiden Freunde auftauchten, war der junge Südamerikaner spürbar wacher als bei unserem ersten Gespräch. Und gleichzeitig auch sehr beunruhigt.
    »Jérome steckt in Schwierigkeiten? Agents, ich kenne meinen Freund, der hat nichts mit dem Verschwinden von Deborah zu tun, dafür lege ich meine Hand ins Feuer.«
    Seine Loyalität gegenüber seinem Freund brachte ihn auch dazu, uns bereitwillig Auskunft zu geben. In unserem Beisein telefonierte er sämtliche Freunde und Bekannte Jéromes ab. An dessen eigenem Mobiltelefon ging nach wie vor niemand dran.
    Unbemerkt von Diego hatte Phil sofort, nachdem wir die Nummer erhalten hatten, einen Ortungsauftrag gegeben. Nun saßen wir in dem weitläufigen Wohnraum. Draußen wurde es langsam dunkel, die Nacht brach herein. Und ein immer verzweifelter klingender Diego legte irgendwann sein Telefon weg und schüttelte mit einer resignierten Geste den Kopf.
    »Niemand weiß, wo er ist. Jérome ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    Phil und ich fuhren zurück ins Büro, checkten unsere neuesten Nachrichten und erfuhren dabei lediglich, dass es immer noch keine Kontaktaufnahme eines möglichen Entführers gegeben und dass die Ortung von Jéromes Mobiltelefon ebenfalls kein Ergebnis gebracht hatte. Er hatte es ausgestellt oder die SIM-Karte ausgetauscht. Hatte er auch Deborah in seiner Gewalt, und wenn ja, was hatte er mit ihr vor?
    An diesem Tag konnten wir nichts mehr tun. Schweigend fuhren wir durch die dunkle Nacht nach Hause, ich ließ Phil an der üblichen Ecke aussteigen.
    »Morgen früh, gleich um sieben?«, fragte ich und mein Partner hob bestätigend die Hand.
    ***
    Der nächste Morgen wartete mit einer unangenehmen Überraschung auf.
    »Jerry, Phil, sehen Sie sich bitte diese Internetseite an, deren Link Ihnen Helen gerade geschickt hat«, bat uns unser Chef telefonisch, kaum dass wir an unserem Schreibtisch waren.
    »Verdammt, dieser Idiot!« Phil schlug sich mit der Hand gegen die Stirn
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