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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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Spendenkampagne organisiert, um Geld für die Kaution zu sammeln. Da wir schwerwiegende Beweise gegen Bruce Tatum vorbringen konnten, war die Kaution auf eine Million Dollar festgesetzt worden. Diese Summe konnte er allein nicht stemmen.
    Ron Tatum öffnete den Mund. Er war ein nervöser kleiner Kerl, der mich an ein Wiesel erinnerte. Ich rechnete schon mit einem weiteren dummen Spruch. Aber dann änderte der Bruder des Killers offenbar seine Meinung.
    »Also gut, ich komme mit. Aber nur eine Viertelstunde, okay?!«
    Offenbar siegte seine Neugier über seinen Widerwillen gegen das FBI. Phil und ich gingen mit Ron Tatum in eine nahe gelegene Coffee Bar. Wir bestellten drei Kaffee, dann kam ich sofort zur Sache.
    »Mister Tatum, Sie haben sich vor Fernsehkameras und in der Presse mehrfach sehr negativ über die FBI-Profilerin Laura Darro geäußert.«
    Mein Gegenüber grinste ironisch.
    »Ah, daher weht der Wind! Das können Sie wohl nicht ertragen, Agent Cotton? Aber wir leben in einem freien Land, und ich kann meine Meinung sagen, sooft ich will. Laura Darro hat mit viel Fantasie ein Täterprofil erstellt, das auf meinen Bruder passt. Dabei ist Bruce völlig unschuldig! Okay, er ist ein schwieriger Charakter, aber doch kein Auftragskiller. Wundert es Sie, dass ich diese Ungerechtigkeit nicht auf ihm sitzen lasse?«
    »Ihr Bruder befindet sich in Untersuchungshaft, und er kann einen fairen Prozess erwarten. Sie haben nicht zufällig eine Ahnung, wo sich Laura Darro momentan aufhalten könnte?«
    Ich beobachtete Ron Tatum genau, während ich ihm diese Frage stellte. Seine Miene wirkte undurchdringlich. Besonders überrascht schien er nicht zu sein, als er vom Verschwinden unserer Kollegin hörte. Oder bildete ich mir das nur ein? Einen handfesten Beweis hatte ich jedenfalls nicht.
    »Wieso machen Sie mich dafür verantwortlich, wenn eine FBI-Profilerin verschwindet? Das wird ja immer besser.«
    »Agent Cotton hat Ihnen nichts vorgeworfen, sondern Ihnen nur eine einfache Frage gestellt«, warf Phil ein. Ich konnte seiner Stimme anhören, wie genervt er war. Ich hatte auch ein mieses Gefühl, denn Ron Tatum mochte Laura Darro ganz gewiss nicht. Wenn sie wirklich in seiner Gewalt war, dann würde sie nichts zu lachen haben.
    Der Verdächtige verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.
    »Wie auch immer, ich bin nicht der Aufpasser Ihrer Kollegin. Ich habe Laura Darro in meinem Leben bisher nur ein einziges Mal gesehen. Das war bei dem Haftprüfungstermin, wo sie gemeinsam mit Ihnen meinen Bruder in die Pfanne gehauen hat.«
    Bevor Phil explodieren konnte, ergriff ich schnell das Wort. Bei Ron Tatum musste man aufpassen, was man sagte.
    »Laura Darro ist seit gestern Abend spurlos verschwunden, Mister Tatum. Sie können sich leicht von jedem Verdacht befreien. Erzählen Sie uns einfach, wo Sie gestern ab neun Uhr abends waren.«
    Ron Tatum zuckte mit den Schultern.
    »Wo soll ich schon gewesen sein? Ich war daheim und habe gearbeitet. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich freiberuflich als Netzwerk-Experte für verschiedene Konzerne tätig. Ich musste noch dringend eine Analyse fertigschreiben, die ich heute früh bei meinem Auftraggeber abgeliefert habe.«
    »Netzwerk-Experte?«, hakte Phil nach. »Also ein Software- und Computerspezialist, richtig? Eine Person mit solchen Fachkenntnissen hat das Alarmsystem in Laura Darros Apartmenthaus lahmgelegt. Das ist doch ein seltsamer Zufall, finde ich.«
    Der Verdächtige lachte, als ob mein Freund einen Scherz gemacht hätte.
    »Ach, wirklich? Wissen Sie, wie viele derartige Experten es allein in New York City gibt? Hunderte, schätze ich. Und Tausende im ganzen Land. Außerdem muss man gar nicht vor Ort sein, um per Internet Manipulationen vorzunehmen. Das könnte man von jedem Ort auf der Welt aus tun. Aber ich gebe Ihnen ganz kostenlos einen Tipp: Wenn Ihre Kollegin immer solche fehlerhaften Profile von Straftätern erstellt, dann wird sie bei sehr vielen Menschen verhasst sein. – Danke für den Kaffee, ich muss zur Demonstration zurück.«
    Mit diesen Worten drehte Ron Tatum uns den Rücken zu und stiefelte hinaus. Uns blieb nichts anderes übrig als ihn gehen zu lassen. Kein Strafrichter der Welt würde angesichts der dürftigen Indizien einen Haftbefehl für Ron Tatum ausstellen. Falls wir nicht wenigstens einen Zeugen fanden, der ihn in der Nähe von Laura Darros Wohnung gesehen hatte, sah es ganz schlecht für uns aus.
    »Ich werde Mister High bitten, dass er Ron Tatum
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