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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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Telefon, wie Patricia Darro tief durchatmete.
    »Wissen Sie, wo sich Laura aufhalten könnte, Mistress Darro? Vielleicht ein Verwandtenbesuch oder dergleichen?«
    »Nein, davon ist mir nichts bekannt, Agent Cotton. Meinen Sie, dass … dass Laura etwas zugestoßen sein könnte?«
    »Es gibt Hinweise auf eine Entführung«, sagte ich, fügte aber schnell hinzu: »Wir tun alles, was wir können, um Laura unbeschadet zu befreien.«
    Obwohl ich meine Gesprächspartnerin nicht sehen konnte, spürte ich, dass Lauras Mutter um Fassung rang.
    »Meine Tochter hat eine sehr hohe Meinung von Ihnen, Agent Cotton. Von Ihnen und von allen Kollegen im FBI Field Office New York. Bitte tun Sie alles, um Laura zu helfen. Ich habe nur noch sie, seit Vittorio – seit mein Mann nicht mehr lebt.«
    »Ich will nicht indiskret sein, aber hat Ihre Tochter einen Freund, Mistress Darro? War sie in letzter Zeit verändert? Ist Ihnen etwas Besonderes aufgefallen?«
    »Nein, allerdings sehe ich Laura auch nur zwei oder drei Mal im Monat. Sie besucht mich regelmäßig an den Wochenenden. Aber von einem Freund weiß ich nichts. Sie hätte es mir bestimmt erzählt, wenn sie verliebt gewesen wäre.«
    Ich versuchte, Laura Darros Mutter Mut zuzusprechen. Außerdem warnte ich sie davor, dass sich vermutlich Kriminalreporter bei ihr melden würden. Dann beendete ich das Gespräch. Phil und ich schauten uns gegenseitig an.
    »Solange es keine Anhaltspunkte für ein privates Drama gibt, sollten wir von einem beruflichen Motiv für das Kidnapping ausgehen«, sagte ich. »Du weißt so gut wie ich, dass man als FBI-Agent ständig mit Racheakten von Verbrechern oder deren Angehörigen rechnen muss.«
    Mein Partner nickte.
    »Ja, Jerry. Wir stehen ja auch oft genug im Licht der Öffentlichkeit. Ich möchte nicht wissen, wie oft du und ich schon im Fernsehen oder auf Pressefotos zu sehen waren. Doch für Laura Darro gilt das nicht. Als Profilerin im Innendienst verrichtet sie doch normalerweise nur Schreibtischarbeit. Sie jagt die Gangster nicht draußen auf der Straße, und vor die Fernsehkamera muss sie auch nicht.«
    »Du hast recht. Aber erinnere dich an den Fall Bruce Tatum. Der liegt noch nicht so lange zurück.«
    Phil schaute mich verständnislos an. Er rekapitulierte die Ereignisse um diesen Verbrecher.
    »Du und ich haben den Kerl verhaftet, bevor er den nächsten Auftragsmord begehen konnte. Bei dem Zugriff war unsere Kollegin doch gar nicht dabei. – Ah, jetzt weiß ich, was du meinst. Laura Darro hatte ein Profil des zunächst noch unbekannten Täters erstellt, das uns bei der Fahndung sehr hilfreich war.«
    »Richtig, Phil. Dieses Profil passte genau auf Bruce Tatum. Und später bei der Pressekonferenz nach der Verhaftung hat Laura Darro neben uns gesessen. Da war so manche Medienkamera auf sie gerichtet. Und es gibt ja immer noch Leute, die von Bruce Tatums Schuld an den Morden nichts wissen wollen.«
    Phil nickte grimmig.
    »Vor allem sein Bruder Ron. Wir sollten uns diesen Kerl dringend vorknöpfen, falls er nicht schon untergetaucht ist.«
    ***
    Doch diese Befürchtung meines Freundes war unbegründet. Ron Tatum hatte beim NYPD ganz offiziell für diesen Tag eine Demonstration vor dem Gerichtsgebäude in der Adams Street in Brooklyn angemeldet.
    Dort trafen wir den Bruder des Auftragsmörders an. Gemeinsam mit ungefähr zwei Dutzend weiteren Demonstranten stand er vor dem Supreme Court des Staates New York und forderte lautstark Freiheit für Bruce Tatum. Die Leute schwenkten Plakate, auf denen sie sich über Justizwillkür und die Unfähigkeit des FBI beklagten. Nun, das war ihr gutes Recht. Uns ging es nur darum, ob sie etwas mit dem Verschwinden von Laura Darro zu tun hatten.
    Ron Tatum erkannte Phil und mich natürlich sofort, als wir uns auf ihn zu bewegten. Schließlich war er bei dem Haftprüfungstermin gewesen, wo nicht nur Phil und ich, sondern auch Laura Darro gegen seinen Bruder ausgesagt hatte.
    »Ah, jetzt kommen die Agents mich holen! Werde ich das nächste Opfer der Willkürjustiz?«
    Ron Tatum schaute sich beifallheischend im Kreis seiner Anhänger um. Zustimmendes Gemurmel ertönte. Die Leute machten Front gegen uns, aber ich wollte die Situation nicht verschärfen.
    »Wir wollen Sie nicht verhaften, sondern zum Kaffee einladen«, entgegnete ich ruhig. Wir durften uns von Ron Tatum nicht provozieren lassen. Er setzte seit Tagen Himmel und Hölle in Bewegung, um seinen Bruder freizubekommen. Ron Tatum hatte sogar eine
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