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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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beeindrucken lassen«, knurrte mein Freund. »Wir sollten diesem sauberen Gentleman unbedingt mal auf den Zahn fühlen.«
    Ich war derselben Meinung, doch das war leichter gesagt als getan. Travis Young war nach seinem Prozess auf freien Fuß gesetzt worden. Wir fuhren zu seiner zuletzt bekannten Adresse. Dort stellte sich heraus, dass in seiner Wohnung nun eine schwarze verwitwete Seniorin lebte. Sie versicherte uns glaubhaft, Youngs Aufenthaltsort nicht zu kennen.
    Ich veranlasste eine Großfahndung nach dem Verdächtigen. Young hatte ein Motiv und vermutlich auch die Gelegenheit, unserer Kollegin etwas anzutun. Natürlich blieben Phil und ich nicht untätig, während jeder Cop und Agent in New York City die Augen nach dem Verdächtigen aufhielt. Wir nahmen mehrere Ganoven ins Gebet, die laut ihren Strafakten früher Kontakt zu Young gehabt hatten.
    Doch von diesen Kerlen wollte keiner mehr etwas mit dem Gesuchten zu tun gehabt haben. Ich traute ihnen nicht, aber ihre Alibis waren überzeugend.
    Ein Kumpan des Menschenhändlers saß in Rikers und konnte deshalb nicht aktiv an dem Kidnapping beteiligt gewesen sein. Ein anderer ehemaliger Komplize Youngs war an den Rollstuhl gefesselt, seit sich ein Schnapshändler bei einem Raubüberfall mit der Waffe in der Hand gewehrt hatte. Und der dritte ehemalige Weggefährte von Young war ehrlich geworden und betrieb ein florierendes Blumengeschäft in der Bronx. Es war nicht wahrscheinlich, dass er seine sichere Existenz für eine riskante Entführung aufs Spiel setzen würde.
    Wir checkten in unserem Büro mögliche weitere Verbindungen des Verdächtigen. Und dann kam ein erlösender Anruf von unserem Computerspezialisten Alec Hanray.
    »Mit dem manipulierten Sicherheitssystem in Lauras Apartmenthaus bin ich leider noch nicht weitergekommen, Jerry. Aber es gibt einen Volltreffer bei der Young-Fahndung. – Ich habe die Bilder der Maut-Überwachungskameras am Holland Tunnel mit einer Gesichtserkennungssoftware abgeglichen. Unser Freund Travis Young fährt neuerdings einen weißen Chrysler 200 mit New Yorker Kennzeichen. Ich habe auch schon die Zulassung gecheckt. Wenn die Angaben stimmen, wohnt Young jetzt in der 46th Road in Queens.«
    Ich bedankte mich bei dem jungen Kollegen und beendete das Gespräch. Da der Lautsprecher eingeschaltet war, hatte Phil alles mitgehört.
    »Das ist doch was, Jerry! Jetzt schnappen wir uns endlich diesen miesen Typ.«
    ***
    Die 46th Road befand sich auf der Queens-Seite des East River in einem öden Gewerbegebiet. Über die nahe Pulaski-Brücke donnerte der Durchgangsverkehr, doch in der 46th Road war alles ruhig. Hier gab es hauptsächlich Lagerräume und halbseiden wirkende Autowerkstätten, deren Besitzer vermutlich selbst mit dem Gesetz auf Kriegsfuß standen. Eine ideale Umgebung, um eine Geisel gefangen zu halten.
    »Hoffentlich lebt Laura Darro noch«, murmelte Phil, während ich meinen roten Flitzer langsam auf unser Ziel zusteuerte.
    Mich ließ das Schicksal unserer Kollegin natürlich auch nicht kalt, aber wir durften uns von solchen Gefühlen nicht beeinflussen lassen. Wenn wir der jungen Profilerin wirklich helfen wollten, mussten wir so professionell wie möglich vorgehen. Ich parkte den Jaguar-E-Hybriden einen halben Block weit von dem Gebäude entfernt, in dem Travis Young angeblich wohnen sollte. Wir mussten damit rechnen, dass er die Straße beobachtete.
    Phil und ich stiegen aus und näherten uns dem dreistöckigen Haus. Die unteren Etagen wiesen keine Fensteröffnungen auf. Nur ganz oben gab es eine Art Penthouse, das offenbar bewohnt war.
    »Vermutlich haust der Verdächtige in der Hausmeister-Wohnung«, meinte Phil und deutete mit einer Kopfbewegung auf das Penthouse. Ich nickte. Wir hatten hinter einem geparkten Truck Deckung genommen. Wir mussten den Verdächtigen überrumpeln, das war unsere einzige Chance. Einen Hausdurchsuchungsbefehl konnten wir nicht vorweisen, aber bei Gefahr im Verzug waren Ausnahmen erlaubt. Wenn wir erst an seiner Tür klopften, bekam er Gelegenheit, sich mit seiner Geisel zu verschanzen oder noch Schlimmeres zu tun.
    Ein weiterer Truck kam aus Richtung Süden. Der Fahrer rangierte mitten auf der 46th Road, um langsam rückwärts auf das Nachbargrundstück zu fahren. Diese Gelegenheit nutzten wir aus. Phil und ich benutzten das mächtige Fahrzeug als Sichtschutz, um über die Straße zu sprinten. Wir erreichten den Haupteingang des Gebäudes.
    Es machte einen unbewohnten Eindruck. Nichts
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