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2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)

Titel: 2944 - Rache ist ein seltsames Spiel (German Edition)
Autoren: Unbekannt
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deutete darauf hin, dass hier überhaupt jemand lebte. Doch dann erblickte ich einen nagelnagen Chrysler 200, der im Innenhof parkte. Offenbar war Travis Young daheim.
    Die Metalltür war verbeult und beschmiert, aber offenbar massiv. Doch ich hatte ohnehin nicht vorgehabt, sie lautstark einzutreten. Dadurch würden wir den Verdächtigen nur warnen. Was sollten wir tun?
    Plötzlich ertönte aus dem Inneren des Gebäudes ein jämmerlicher Schmerzensschrei aus einer weiblichen Kehle. Wurde Laura Darro von dem Mistkerl misshandelt? Auf jeden Fall war eine Frau in Gefahr. Phil trat einen Schritt zurück, als er sah, dass ich meine SIG zog. Nun ging uns das Überraschungsmoment verloren, aber das mussten wir in Kauf nehmen. Ich feuerte auf das Türschloss. Es waren zwei Schüsse nötig, aber dann ließ sich die Metalltür endlich eintreten. Ich sprang als Erster ins Gebäudeinnere, wobei Phil mir Deckung gab. Auch er hatte inzwischen seine Dienstwaffe gezogen.
    »FBI!«, rief ich gellend. Dabei spähte ich in das Halbdunkel und versuchte, mir einen Überblick zu verschaffen. Das Erdgeschoss des Gebäudes war in früheren Zeiten offenbar eine Schlachterei gewesen. Ich sah einen langgestreckten gekachelten Raum, an dessen Decke noch zahlreiche metallene Fleischerhaken hingen.
    Doch dieser Raum wurde nicht mehr genutzt und von wenigen schwachen Glühbirnen mehr schlecht als recht beleuchtet. Immerhin konnten wir erkennen, dass sich dort momentan kein Mensch befand. Also mussten Young und seine Geisel in den oberen Etagen sein.
    Phil und ich sprangen mit schussbereiten Pistolen in den Händen die Treppe hoch. Das Geländer war kaputt, und Graffiti fanden sich überall. Offenbar hatte dieses Gebäude zumindest zeitweise als Übernachtungsstätte für Obdachlose gedient. Ein weiterer kreischender Laut einer Frau spornte uns zu noch größerer Eile an. Da flammte auf dem Treppenabsatz über mir Mündungsfeuer auf.
    Eine Kugel schlug in die Betonwand neben mir ein und sirrte als Querschläger davon. Ich erwiderte das Feuer nicht, denn es war ja möglich, dass Young unsere Kollegin als Schutzschild benutzte. Ich wollte Laura Darro nicht versehentlich anschießen.
    Die Lichtverhältnisse im ersten Stockwerk waren noch schlechter als im Erdgeschoss. Ich konnte meinen Gegner nur als undeutlichen Schemen wahrnehmen. Daher war ich auch nicht sicher, ob es sich um Travis Young handelte. Und ich konnte auch nicht erkennen, ob er eine weitere Person bei sich hatte. Der Kerl schoss noch einmal und zog sich dann weiter nach oben zurück.
    Ich setzte ihm nach, hatte jetzt die erste Etage erreicht. Nun wurden die Geräusche deutlicher. Und ich konnte hören, dass mehrere Frauen um Hilfe riefen – und zwar auf Spanisch. Im Gegensatz zum Erdgeschoss gab es hier oben mehrere Räume, die durch Holztüren verschlossen waren. Ich trat eine dieser Türen ein. Sie klappte nach innen.
    In dem fensterlosen Raum erblickte ich zwei junge Latinas, die nur mit Slips und Büstenhaltern bekleidet waren. Das Zimmer wurde von einer nackten Glühbirne erhellt, die von der Decke baumelte. Ich konnte sehen, dass die beiden Frauen auf einer schäbigen Matratze kauerten und sich ängstlich aneinanderklammerten.
    »Ich bin vom FBI«, sagte ich und versuchte, beruhigend zu klingen. »Policia federal, comprendes?«
    Ich wusste nicht, ob die Latinas überhaupt unsere Sprache beherrschten. Wir würden uns um sie kümmern. Für mich stand fest, dass sie von Young hier festgehalten wurden. Jedenfalls war keine von ihnen Laura Darro. Ich nannte den Namen unserer Kollegin, doch die Frauen schüttelten nur die Köpfe.
    Wir haben beim FBI genügend spanisch sprechende Mitarbeiter, die sie später befragen konnten. Jetzt musste ich dringend Young aus dem Verkehr ziehen, bevor er noch weitere Untaten beging. Phil betrat nun ebenfalls den Raum.
    »Kümmere du dich um die Ladys und fordere Verstärkung und einen Doc an. Ich verfolge den Schützen weiter.«
    »Geht klar, Jerry.«
    ***
    Ich stieg schnell ins zweite Stockwerk hoch, wobei ich konzentriert lauschte. Der Schmerzenslaut einer Frau erklang erneut, diesmal eindeutig über mir. Ich musste damit rechnen, dass Young noch weitere Komplizen hatte. Aber bisher war nur aus einer Waffe gefeuert worden.
    Kaum war ich in der zweiten Etage angekommen, als ich erneut unter Beschuss geriet. Doch auch diesmal ging das Projektil meines Gegners fehl. Entweder war er ein miserabler Schütze oder ich hatte einfach Glück gehabt. Dass er
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