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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab
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jagte den Van die Rampe hinauf und reihte sich kurz darauf in den fließenden Verkehr ein. Erst zwei Kreuzungen später jagten Einsatzwagen des NYPD mit eingeschalteten Warnlampen sowie heulender Sirene an ihnen vorbei.
    »Ihr kommt wie so oft zu spät«, sagte der Beifahrer.
    Genau in diesem Augenblick fiel die Anzeige auf der Uhr des ablaufenden Ultimatums unter die Zehnstundenmarke. Das war exakt die Zeit, die Edgar Sandarin noch zu leben hatte.
    ***
    Die Überwachung von Axel Lomax hatte June und Blair zu einigen neuen Gesichtern verholfen. Er hatte den Dodge Nitro an der Straße abgestellt, um von dort die Bewegungen auf dem Firmengelände zu beobachten. Während Blair eine Frau von etwa vierzig Jahren mit der Digitalkamera aufnahm, überprüfte June die Fotografien eines Mannes.
    »Jeff Harper. Seine Frau erlitt eine Fehlgeburt und kann seitdem keine weiteren Kinder mehr bekommen«, teilte sie mit.
    Ihr Partner stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Diese Lady hat einen Mitarbeiterparkplatz. Die können wir also streichen. Harpers Frau ist ein Opfer von MedFuture ? So, so. Wie viele davon haben wir jetzt schon?«, fragte er.
    »Mit Harper sind es bisher vierzehn Geschädigte. Lomax kennt sie offenbar durch seine Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe, die sich vor drei Jahren gebildet hat«, antwortete June.
    Blair nickte nachdenklich und starrte gedankenverloren durch die Windschutzscheibe.
    »Du denkst darüber nach, ob die Entführer und Mörder in dieser Gruppe zu finden sind?«, fragte seine Partnerin.
    »Das liegt irgendwie nahe, oder?«, erwiderte Blair.
    June sah es genauso und grübelte ebenfalls darüber nach, wie sie dadurch auf das Versteck der Entführer kommen konnten.
    »Wir könnten dem Chef vorschlagen, alle Mitglieder der Gruppe gleichzeitig observieren zu lassen«, schlug sie vor.
    Es war zwar viel Aufwand für eine Theorie, aber angesichts der noch verbleibenden Frist hielt June es für eine vertretbare Maßnahme.
    »Wenn wir richtig liegen, ist Lomax vermutlich der Anführer. Wir sollten in seiner Nähe bleiben, während die Kollegen sich um die anderen Geschädigten kümmern«, antwortete Blair.
    Seine Partnerin gab es so an Mr High weiter, der ihrem Vorhaben nach kurzer Diskussion zustimmte. Danach lehnte June sich im Sitz zurück und deutete auf die Anzeige der Uhr im Armaturenbrett des Dodge Nitro.
    »Keine zehn Stunden mehr, dann ist auch das zweite Ultimatum abgelaufen. Irgendwann muss Halver doch einlenken«, sagte sie.
    Doch Blair schüttelte mit grimmiger Miene den Kopf. Er hatte parallel die Website überprüft und sich die neuesten Nachrichten im Internet zu der Ermordung von Daryll Halver angeschaut.
    »Es sieht nicht danach aus, June. Auf der Website fehlt jeder Hinweis auf den Fonds und keiner der Nachrichtensender bringt eine entsprechende Meldung«, widersprach er.
    Seine Partnerin sah ihn betroffen an.
    »Wie kann man nur so kaltschnäuzig sein? Halvers Tochter wurde bereits ermordet und er stellt sich immer noch schützend vor MedFuture ? Verstehst du sein Verhalten?«, fragte June.
    Blair schnaubte verächtlich auf.
    »Er ist durch und durch Manager. Wahrscheinlich hat er einigen Dreck am Stecken und will daher mit allen Mitteln verhindern, dass die Wahrheit über das Medikament ans Licht der Öffentlichkeit gelangt«, lautete seine Einschätzung.
    In den folgenden Minuten schwiegen sie. Es gab nichts mehr zu sagen, solange Halver weiter stur blieb und Lomax sich in seinem Büro verschanzte. June richtete sich auf eine längere Wartezeit ein. Sollte der Inhaber des IT-Unternehmens wirklich der Kopf der Erpresserbande sein, musste er spätestens in gut acht Stunden zum Versteck aufbrechen.
    »Dann können wir wenigstens den zweiten Mord verhindern«, dachte sie.
    Bisher war keine Meldung eingegangen, dass ein neues Opfer verschwunden war. Doch June setzte wenig Hoffnung in den Gedanken, dass die Erpresser möglicherweise ihr grausames Verhalten ändern würden.
    Jerry und Phil versuchten zwar weiterhin alles, um jede gefährdete Person aufzuspüren und in Sicherheit zu bringen, doch der Erfolg war überschaubar. Blair gähnte zum wiederholten Male herzhaft.
    »Drei Stunden Schlaf sind einfach zu wenig«, brummte er.
    Solange die Erpresser nicht gefunden wurden, durften sie genauso wie alle anderen Kollegen nur wenige Pausen einlegen. Dabei fühlte June sich ebenfalls bereits jetzt ziemlich erschöpft und fragte sich, wie es werden sollte, wenn sie nicht bald die Mörder dingfest
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