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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab
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Er wollte umgehend mit Halver über die Behinderung unserer Ermittlungen sprechen, auch wenn es vermutlich wenig bewirken würde.
    »Phil und ich gehen den Hinweisen nach, dass MedFuture von den gefährlichen Nebenwirkungen gewusst hat. Es dürfte interessant sein, wann und wie umfassend Halver damals informiert war«, sagte ich.
    Mr High willigte trotz des enormen Zeitdrucks in dieses Vorgehen ein. Sollte es Phil und mir gelingen, den Personenkreis auf diese Weise stark einzuengen, brachte das unsere Ermittlungen erheblich voran.
    »Es wird nicht leicht sein, an diese Informationen heranzukommen«, sagte mein Partner.
    Wir hatten uns mit verschiedenen Kollegen besprochen, wie man solche brisanten Dinge aufspüren konnte.
    »Ein gezielter Hackerangriff auf das interne Netzwerk von MedFuture kommt leider nicht in Betracht«, erwiderte ich.
    Es war der Vorschlag eines unserer Computerspezialisten gewesen, den der Kollege natürlich nicht ernst gemeint hatte. Auch wenn es ein sehr verführerischer Gedanke war.
    »Dann gehen wir den Spuren der Anmeldung des Präparats nach«, stimmte Phil zu.
    Jedes Medikament für den amerikanischen Markt benötigte eine Zulassung. Diese wurde von der Food and Drug Administration erteilt, nachdem eine Vielzahl von Unterlagen der klinischen Forschung vorgelegt worden war. Der Vorgang war sehr langwierig, kompliziert und entsprechend kostenintensiv.
    »Ich frage bei der FDA nach. Sie können uns die erforderlichen Dokumentationen zur Verfügung stellen«, sagte Phil.
    Während er sich darum bemühte, ging ich den zweiten Weg. Entweder verfügte MedFuture über die nötigen Wissenschaftler, um die klinischen Tests einschließlich der gesetzlich vorgeschriebenen Nachweise zu erbringen oder sie gaben einem externen Institut den erforderlichen Auftrag. In der folgenden Stunde telefonierte mein Partner mit diversen Mitarbeitern der FDA und ich fand heraus, dass MedFuture eigene Wissenschaftler mit den klinischen Studien beauftragt hatte.
    »Mister Sandarin gibt die Unterlagen frei und lässt sie auf unseren Server überspielen«, teilte Phil mit.
    »Sehr gut. Ich kenne die drei Wissenschaftler, die für MedFuture die Studien begleitet haben«, erwiderte ich.
    Phil schnaubte verärgert.
    »Hätte Halver mich nicht unterbrochen, hätten wir die Namen schon von Glick erfahren«, schimpfte er.
    Ich hielt es für den Grund der Unterbrechungen in beiden Fällen. Mich stoppte der Rechtsanwalt, kaum dass Amanda Wolver auf die Nebenwirkungen zu sprechen kam. Bei Phil griff Halver persönlich ein und verhinderte so, dass wir auf Unregelmäßigkeiten im Verhalten des Unternehmens stoßen konnten.
    »Dafür wird der Chef ihn schon zur Rede stellen, Phil. Ich denke, wir sollten schleunigst mit Edmund Kaminsky und Oswald Eggles sprechen«, erwiderte ich.
    Die beiden Wissenschaftler standen ebenfalls auf unserer Liste, und mit unserem neuen Wissen wurden sie noch interessanter. Wir meldeten uns ab und quälten uns kurze Zeit später durch den zäh fließenden Vormittagsverkehr.
    »Keine vierzehn Stunden mehr«, murmelte Phil.
    Er schaute genau wie ich regelmäßig auf die Borduhr im Jaguar und rechnete die verbleibende Zeit aus.
    »Wenigstens befindet sich das Labor nicht im gleichen Gebäude wie die Büros von MedFuture «, stellte ich fest.
    ***
    Wir mussten lediglich die Queensboro Bridge überqueren und dann in eine Seitenstraße einbiegen. In einem gut gesicherten Areal lagen sechs Laborgebäude, von denen eines MedFuture gehörte. Phil und ich meldeten uns bei einem Sicherheitsmitarbeiter am Empfang.
    »FBI. Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker. Wir möchten mit Mister Kaminsky und Mister Eggles sprechen«, sagte ich.
    Der breitschultrige Mann nahm die Ausweise an sich und notierte sich recht umständlich die Angaben daraus. Für Zwischenfragen war er nicht zu haben, sodass ich meine Bemühungen einstellte und schweigend die Prozedur abwartete.
    »Sie haben keinen Termin, wie ich gerade sehe. Wen der Herren möchten Sie zuerst sprechen?«, fragte der Sicherheitsmitarbeiter.
    Phil und ich tauschten einen genervten Blick aus.
    »Die Reihenfolge ist uns völlig egal, aber es ist enorm dringend«, antwortete ich.
    Der Mann hob verwundert die Augenbrauen, musterte mich einige Sekunden lang und griff dann zum Telefon. Ich atmete durch und baute darauf, dass uns jetzt endlich ein Mensch mit mehr Verständnis in Empfang nehmen würde.
    »Sie können sich dort drüben hinsetzen.
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