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2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab
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Gegend herumzustehen.
    ***
    Blair spürte, wie sich seine Muskulatur tatsächlich entspannte. Seine Gedanken überschlugen sich zwar weiterhin, aber sein Körper reagierte auf die Ruhephase.
    »Denk nach! Es muss einen Weg geben, wie ich Holmes überwältigen kann«, beschwor er sich.
    Irgendetwas drückte in seinen Rücken. Blair verlagerte sein Gewicht und spürte, wie der Druck verschwand. In jedem Kofferraum lagen meistens Dinge herum, die normalerweise kaum auffielen. Nach einigen Minuten – der Buick rollte immer noch zügig über New Yorks Straßen – rollte Blair sich auf die Seite. Er wollte probieren, ob er mit den Händen an die hintere Abdeckung des Kofferraumes kommen konnte.
    Möglicherweise kann ich ein Kabel lösen und einem Cop fällt die defekte Rückleuchte auf , hoffte er.
    Ihm war bisher nichts Besseres eingefallen, weshalb er sich sogar diesem fragwürdigen Versuch hingab. Während er sich seitlich drehte, drückte erneut der Gegenstand in seinen Rücken. Blair tastete danach, um ihn zu entfernen. Seine Fingerkuppen erfassten etwas Metallisches und im nächsten Augenblick verstand er, was passiert sein musste. Es kostete Blair einige Anstrengung, seine Freude nicht laut zu äußern.
    Jetzt galt es, sehr vorsichtig zu Werke zu gehen. Die Schlüssel für die Handschellen mussten ihm vorhin bei seinen Verrenkungen aus der Jackentasche gerutscht sein. Jetzt galt es nur noch, ein kleines Kunststück zuwege zu bringen.
    »Jetzt bitte einfach so weiterfahren und nicht abbiegen«, murmelte er.
    Der Schweiß lief bereits in Strömen über sein Gesicht und auch die Finger waren feucht. Blair brachte alle Konzentration auf, die notwendig war, und fummelte den kleinen Schlüssel schließlich ins Schloss der Handschellen.
    »Geschafft!«
    Sein leiser Aufschrei wurde vom Motorgeräusch übertönt, dennoch zuckte Blair leicht zusammen. In den folgenden Minuten erholte er sich von den Strapazen und bereitete sich auf den Angriff vor, sobald Carrie Holmes anhalten und die Heckklappe öffnen würde. Darauf musste er dann noch eine gefühlte Ewigkeit warten.
    Endlich wurde der Buick langsamer und hielt an. Carrie öffnete die Heckklappe und Blair tat zunächst so, als wenn seine Hände weiter gefesselt wären. Gleichzeitig mimte er einen Krampf im Bein und lenkte Carrie damit den entscheidenden Augenblick lang ab.
    »Ende der Kidnapperkarriere!«
    Die Mündung der SIG zeigte nicht direkt auf seinen Körper, also warf Blair sich auf die Frau. Sie erschrak und konnte nicht mehr reagieren. Blair schlug ihr die Waffe aus der Hand und packte blitzschnell beide Handgelenke.
    »Hier gehören die Handschellen hin«, knurrte er.
    Fünf Minuten später machte er einen Cop auf einem Motorrad auf sich aufmerksam und konnte Carrie Holmes dem NYPD übergeben. Blair nahm über Funk Verbindung mit dem Field Office auf und erfuhr so, dass June nicht das dritte Opfer der Kidnapper geworden war.
    ***
    Am Tag danach gab es eine Abschlussbesprechung im Büro von Mr High, an der seine Partnerin bereits wieder teilnehmen konnte.
    »Oldmans Aussage wurde bestätigt. Lomax und Holmes waren die fanatischen Elemente in der Gruppe. Sie wollten nur noch Rache«, berichtete der Chef.
    Den Cops war es gelungen, Axel Lomax nach einem kurzen Schusswechsel zu überwinden. Er wurde dabei nur leicht verletzt und räumte noch bei der ersten Vernehmung im Krankenhaus seine komplette Schuld ein. Auch Carrie Holmes sah sich als Opfer und damit all ihre späteren Taten als gerechtfertigt an.
    »Ein Gutachter wird entscheiden müssen, ob ihr Geisteszustand für eine Einlieferung in eine geschlossene Klinik spricht. Die Staatsanwaltschaft bereitet jedenfalls bereits die Prozesse gegen Lomax und seine Helfer vor«, sagte Mr High.
    »Und MedFuture ?«, fragte Phil.
    Die FDA würde das Zulassungsverfahren neu aufrollen und dabei die Hinweise nutzen, die wir im Laufe der Ermittlungen gesammelt hatten.
    »Jason Halver wird vermutlich nicht um einen Prozess herumkommen. Vorerst gibt er sich wieder als Wohltäter und hat die Einrichtung der Daryll-Halver-Stiftung verkündet. Diese Stiftung will sich um geschädigte Patienten kümmern und deren medizinische Betreuung finanzieren«, sagte ich.
    Es war der unwürdige Abschluss eines Fehlverhaltens von Halver, der in meinen Augen ein eiskalter Zahlenmensch war. Doch mein Urteil war reine Privatsache. Die Richter und natürlich die Öffentlichkeit würden sich ein eigenes Bild machen. Vorerst saß nur Daniel Jordan
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