Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2941 - Die Zeit läuft ab

2941 - Die Zeit läuft ab

Titel: 2941 - Die Zeit läuft ab
Autoren:
Vom Netzwerk:
den Firmeninhaber vermuteten.
    »Special Agent June Clark, und das ist mein Partner, Special Agent Duvall«, stellte sie vor.
    »Axel Lomax. Wie kann ich dem FBI behilflich sein?«, erwiderte er.
    Seine braunen Augen leuchteten freundlich und signalisierten ehrliches Interesse.
    »Ist Ihnen bekannt, was mit der Tochter von Jason Halver passiert ist?«, fragte June.
    Als sie den Namen des Präsidenten von MedFuture erwähnte, verdunkelten sich die Augen von Lomax.
    »Ja, natürlich. Schreckliche Sache, wenn die Tochter für die Sünden des Vaters büßen muss«, antwortete er.
    Es war für June nicht abzuschätzen, wie tief seine Betroffenheit reichte.
    »Dann kennen Sie auch die Homepage, auf der mittlerweile das nächste Ultimatum läuft?«, hakte Blair nach.
    Lomax krauste überrascht die Stirn.
    »Ja, auch darüber berichten die Medien doch permanent. Warum fragen Sie mich danach, Agent Duvall?«, wollte er wissen.
    June reichte ihm wortlos das Schreiben der Staatsanwaltschaft. Lomax überflog es, zuckte erschrocken zusammen und schaute dann auf.
    »Ihre Fachleute haben einen unserer Server als Ausgangspunkt dieser Homepage ausgemacht?«, fragte er.
    Seine Überraschung war entweder gut gespielt oder echt.
    »Ganz genau, Mister Lomax. Es wirkt befremdlich, dass Sie es nicht bemerkt haben wollen«, erwiderte June.
    Lomax schnaubte verärgert und ging dann schnell zu einem Arbeitsplatz. Dort gab er über die angeschlossene Tastatur einige Befehle ein, woraufhin sich eine schematische Darstellung seines Unternehmens auf dem Monitor aufbaute. Lomax deutete darauf.
    »Das sind unsere aktuellen technischen Verbindungen. An der rechten oberen Bildschirmseite finden Sie die dazugehörigen Zahlen, Agent Clark. Sie erwarten hoffentlich nicht im Ernst, dass ich alle Verbindungen permanent im Kopf habe«, beschwerte er sich.
    Angesichts der enormen Anzahl von Verbindungen war es ein gutes Argument. Dieser Umstand war June und Blair natürlich schon vorher bewusst gewesen, da der Spezialist beim FBI darauf hingewiesen hatte.
    »Nein, das nicht. Was uns aber zusätzlich Schwierigkeiten macht, an einen Zufall zu glauben, ist Ihre familiäre Belastung«, antwortete sie.
    Axel Lomax lehnte sich gegen die Schreibtischkante und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Sie spielen auf meine Schwester an und dass sie eines der vielen Opfer von MedFuture ist, richtig?«, fragte er.
    Susan Lomax hatte während ihrer ersten Schwangerschaft das gefährliche Präparat eingenommen und eine Fehlgeburt erlitten, in deren Folge keine weiteren Schwangerschaften möglich waren.
    »Allerdings, Mister Lomax. Sie werden verstehen, dass wir uns dazu Gewissheit verschaffen müssen«, antwortete Blair.
    Lomax seufzte schwer und schaute dann einige Sekunden auf seine Schuhspitzen.
    »Sprechen Sie mit Susan und meinem Schwager. Ja, wir sind alle extrem wütend. MedFuture hat nie zugegeben, dass ihr Medikament dafür verantwortlich war. Ein Fonds, so wie er auf der Homepage gefordert wird, wäre ein kleines Zeichen der Wiedergutmachung. Trotzdem haben weder meine Schwester noch ich etwas mit der Erpressung oder dem Mord zu schaffen«, erklärte er dann.
    Lomax schaute June und Blair offen in die Augen. Es war eine nachvollziehbare Reaktion, und dennoch blieb eine Tatsache auffällig.
    »Selbst wenn wir Ihnen glauben, bleibt ein Umstand bestehen: Es ist unbestritten, dass diese Website über einen Ihrer Server gespeist wird«, sagte June.
    Axel Lomax nickte und stieß sich dabei kraftvoll von der Kante des Schreibtisches ab.
    »Kommen Sie mit. Wir werden in Ihrer Anwesenheit die Verbindung unterbrechen. Später können dann Ihre Spezialisten überprüfen, ob diese Unterbrechung Bestand hat«, sagte er.
    Lomax eilte durch den Raum. Er führte June und Blair zum Fahrstuhl, der sie in eines der Untergeschosse trug. Kaum waren sie aus dem Fahrstuhl gestiegen, winkte Lomax einen untersetzt gebauten Mann heran.
    »Hier unten tickt sozusagen das Herz meines Unternehmens. Das ist mein leitender Ingenieur, der die Abschaltung vornehmen wird«, erklärte er.
    Im Grunde konnte June nicht mehr als endlose Reihen gleichförmiger, schwarzer Schränke erkennen. Lediglich der stumpfe Geruch in der Luft deutete auf eine technische Anlage hin. Lomax drückte seinem Mitarbeiter das Schreiben der Staatsanwaltschaft in die Hand, in der die Abschaltung der Website veranlasst wurde.
    »Das ist nur eine der erforderlichen Maßnahmen, Mister Lomax. Zusätzlich benötigen wir alle
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher