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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel«
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Zündschlüssel steckt noch«, raunte ich Phil zu, der ebenfalls meinen roten Flitzer verlassen hatte. »Hier stimmt etwas nicht.«
    Mein Freund nickte und zog seine SIG. Auch ich hielt nun meine Waffe in der Rechten. Wir bewegten uns auf die stählerne Eingangstür zu. Es wäre gewiss schwierig gewesen, sie ohne eine Ramme aufzubekommen. Doch die Tür war schon offen.
    Ich schob sie mit dem Fuß weiter auf, wobei ich darauf achtete, mich selbst nicht zur Zielscheibe zu machen. Im Inneren des Gebäudes herrschte Finsternis.
    »FBI«, rief ich. Gleich darauf ertönte ein kläglich klingender Schrei.
    »Helfen Sie mir!«
    Ich stieß die Tür gänzlich auf und sprang geduckt in den Raum. Phil folgte mir. Nur wenig Tageslicht drang in das Gebäude. Es roch nach Staub, frischer Farbe und altem Holz. Ich beschloss, dass es besser war, Licht zu machen. Mit der linken Hand tastete ich an der Wand neben der Tür entlang, fand endlich einen Schalter.
    Ein leises Brummen ertönte, gleich darauf flammten mehrere Leuchtstoffröhren an der Decke auf. Ich verschaffte mir einen kurzen Überblick.
    Die Lagerbestände der Kelly Trading Company waren offenbar gut gefüllt. Jedenfalls standen neben großen Holzkisten und Pappkartons zahlreiche Skulpturen herum, die zum Teil in Plastikfolie verpackt waren. Sie stellten Jesus Christus, die Jungfrau Maria sowie zahlreiche Heilige der christlichen Kirche dar.
    Zwischen den Devotionalien gab es nur schmale Durchgänge. Obwohl der Raum nicht allzu groß war, gab es zahlreiche Versteckmöglichkeiten. Wir mussten auch damit rechnen, dass ein Hinterausgang existierte.
    »FBI! Wo sind Sie?«, rief ich. Dabei hoffte ich, dass sich der Mann, der vor wenigen Augenblick geschrien hatte, sich noch einmal melden würde. Doch nun waren wir nur noch von Totenstille umgeben.
    Ob uns jemand auf den Arm nehmen wollte? Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen. Alles deutete darauf hin, dass ein Mann – vermutlich David Kelly selbst – eilig in dieses Gebäude geflohen war. Aber vor wem? Ob sein Verfolger sich immer noch hier befand?
    Nun ertönte ein leises Wimmern. Aber ich konnte nur die ungefähre Richtung lokalisieren. Ich bewegte mich dorthin, gefolgt von Phil. Die Durchgänge zwischen den verpackten Gegenständen waren so eng, dass wir nicht nebeneinander gehen konnten.
    »Mister Kelly? Wo sind Sie?«
    Ich lauschte konzentriert, nachdem ich diese Worte laut ausgesprochen hatte. Dabei schlich ich weiter vorwärts. Und dann erblickte ich etwas, das mir gar nicht gefiel.
    Frische Blutflecken.
    Die Flüssigkeit war auf dem Betonboden noch nicht angetrocknet. Es konnte nicht viel Zeit vergangen sein. Immerhin hatten wir nun einen Anhaltspunkt. Wir mussten nur der Blutspur folgen, sie würde uns zu dem Verwundeten führen.
    Ich hatte ungefähr zehn Yards zurückgelegt, als ein unterdrücktes Keuchen ertönte. Hinter einer gewaltigen Petrus-Statue bemerkte ich die Bewegung einer schemenhaften Gestalt.
    Im nächsten Moment wurde ich angesprungen!
    Mein Widersacher stieß unartikulierte Laute aus. Durch seinen Überraschungsangriff war ich von den Beinen gerissen worden. Wir gingen gemeinsam zu Boden. Dabei kam mir sein Gesicht sehr nahe.
    Ein Blick in seine glasigen Augen bewies mir, dass er unter Drogen stehen musste. Mein Gegner war ungepflegt, heruntergekommen und schmutzig. Doch das störte mich weniger als das blutige Sägemesser in seiner Faust. Ich stieß ihm meinen Pistolenlauf zwischen die Rippen, doch er schien die Schmerzen kaum zu spüren.
    Phil packte den Waffenarm des Süchtigen mit beiden Händen. Gleich darauf klirrte das Messer zu Boden. Mit vereinten Kräften gelang es uns, die zerlumpte Gestalt niederzuringen und ihr Handschellen anzulegen.
    »Wo ist David Kelly?«, fragte ich ihn.
    Doch ein Blick in die Augen des Junkies bewies mir, dass er meine Worte kaum verstanden hatte. Wahrscheinlich befand er sich in seiner ganz privaten Hölle. Ich steckte das Messer ein, nachdem wir den Mann noch nach weiteren Waffen durchsucht hatten. Er benötigte offenbar eine Entgiftung, aber jetzt musste ich nach seinem verletzten Opfer Ausschau halten.
    Phil telefonierte bereits nach einer Ambulanz. Für uns stand fest, dass sowohl der Junkie als auch David Kelly ärztliche Hilfe benötigten.
    Ich lief an einigen großen Holzkisten vorbei, verfolgte dabei weiterhin die Blutspur. Auf der linken Seite stand eine schmale Tür offen. Sie führte in ein kleines Büro. Dort lag zitternd ein kahlköpfiger Mann
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