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2939 - Die Rache der »Engel«

2939 - Die Rache der »Engel«

Titel: 2939 - Die Rache der »Engel« Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Abend ablief«, forderte ich.
    »Ich traf Eddie Stack in der Osaka Sushi Bar , das haben Sie ja schon herausgefunden. Aber ich fürchte, es gelang mir nicht, meinen Abscheu vor Dealern und anderen Verbrechern zu verbergen. Wir aßen zusammen, obwohl ich Stack am liebsten ein paar Zähne ausgeschlagen hätte. Irgendwie schaffte ich es, mich zu beherrschen. Aber er hat trotzdem Lunte gerochen, fürchte ich. Er sagte, dass er mich am nächsten Tag anrufen wollte, um mir Croc zu besorgen. Dann verschwand er. Am nächsten Tag erfuhr ich dann durch Sie von Eddie Stacks Tod. Und ich dachte mir, dass er vielleicht sterben musste, weil ihn jemand mit mir zusammen gesehen hatte.«
    Diese Möglichkeit mussten wir natürlich auch erwägen. Aber das würde ich dem Verdächtigen gewiss nicht auf die Nase binden. Wenn Walsh die Wahrheit gesagt hatte, dann kam womöglich wirklich Connolly als Mörder oder als Anstifter in Frage. Der Drogenboss hatte ja bewiesen, dass er Walsh lieber tot als lebendig sehen wollte.
    Wie hätte Connolly wohl reagiert, wenn er von dem Treffen zwischen Eddie Stack und seinem Erzfeind erfahren hätte?
    »Warum sollen wir Ihnen glauben, Walsh?«, fragte Phil. Der Beschuldigte zuckte mit den Schultern.
    »Es gibt für Sie keinen Grund, mir zu glauben, Agent Decker. Ich habe nach wie vor kein Alibi für die Tatzeit. Ich hasse Dealer, das ist allgemein bekannt. Aber dieses Video, in dem Stack ermordet wird, habe ich nicht in Auftrag gegeben. Ich habe davon erst erfahren, als Sie das erste Mal bei mir waren.«
    »Ach, wirklich?« Phil klang skeptisch. »Dann haben Sie Ihren Laden aber nicht gut im Griff.«
    »Ich habe dieses Video nicht gedreht oder in Auftrag gegeben, und ich habe Eddie Stack nicht erschossen«, beharrte Walsh. »Ich wollte durch ihn an Connolly herankommen, den hätte ich gern tot gesehen. Stack war nur ein kleiner Fisch, der leicht zu ersetzen war. Connollys Verschwinden wird dem Cropsey-Kartell den Todesstoß versetzen.«
    Ich musste zugeben, dass sich Walshs Worte plausibel anhörten. Dieser Fall stand und fiel mit dem Internetvideo. Es gab einen zuverlässigen Augenzeugen des Mordes, nämlich den Kameramann. Aber wer war er? Stammte er aus den Reihen der Archangels oder wollte ein anderer Täter dieser Gruppe den Mord anhängen?
    ***
    »Nun haben wir zwei Verbrecher, die beide ein starkes Motiv haben«, meinte Phil nach dem Verhör. »Und beide konnten wir wegen anderer Straftaten festnehmen. Das ist zwar sehr schön, Jerry – aber wer hat den Mord denn nun in Auftrag gegeben? Walsh oder Connolly? Oder gibt es noch einen anderen Verdächtigen, den wir übersehen haben?«
    »Das wird sich zeigen, wenn wir wissen, wer an dem Videodreh beteiligt war«, stellte ich fest. »Walsh muss die Namen seiner Komplizen preisgeben, das wäre für uns der schnellste Weg.«
    Doch als wir den Anführer der Archangels nach seinen Kumpanen fragten, bissen wir bei ihm auf Granit.
    »Ich werde niemanden verraten, der an meiner Seite für unser großes Ziel eines drogenfreien New York kämpft. Von mir bekommen Sie keine Informationen, Agents.«
    Bei Walsh kamen wir also nicht weiter, daher mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen.
    »Wir könnten den verbliebenen Archangels eine Falle stellen«, schlug ich vor, als Phil und ich nach dem Verhörende mit unserem Chef das weitere Vorgehen besprachen. Mr High hob die Augenbrauen.
    »Was genau haben Sie sich vorgestellt, Jerry?«
    »Alec Hanray sagte, dass man über eine Homepage mit der Gruppe Kontakt aufnehmen kann, Sir. Ich plane, den Archangels eine E-Mail zu schreiben. Darin gebe ich mich als Erpresser aus und behaupte, den Mörder von Eddie Stack erkannt zu haben.«
    »Aber wir wissen doch noch gar nicht, wer wirklich geschossen hat«, gab der Assistant Director zu bedenken.
    »Das stimmt leider, Sir. Mein Vorhaben steht und fällt mit meiner Glaubwürdigkeit. Wenn die Archangels den Bluff durchschauen, werden sie einfach nicht antworten. Aber ich glaube nicht, dass die Verbrecher dieses Risiko eingehen wollen.«
    »Angenommen, es kommt zu einer Kontaktaufnahme. Dann besteht die Gefahr, dass man Sie aus dem Hinterhalt erschießt, Jerry«, befürchtete Mr High.
    »Dieses Risikos bin ich mir bewusst«, erwiderte ich. »Aber ich werde natürlich nicht ohne Rückendeckung zu einem Treffen gehen. Die Archangels haben es bisher immer sehr gut verstanden, unerkannt zu bleiben. Das NYPD ist bereits seit Monaten mehr oder weniger erfolglos hinter ihnen

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