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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind
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Indianapolis angegeben. Zur gleichen Zeit fuhr eine Yacht mit Heimathafen New York so, dass sich Flug- und Schiffsroute vor der Küste überschneiden mussten.«
    »Das ist doch an sich nichts Ungewöhnliches, oder?«, hakte Phil nach.
    Mr High machte eine kurze Pause, was die Spannung erhöhte. »Um von Medellin nach Indianapolis zu fliegen, ist es ungewöhnlich, den Weg über die Küste zu nehmen, auch wenn die Maschine eine Zwischenlandung gemacht hat, um zu tanken. Außerdem gibt es in der Nacht in diesem Bereich nur wenig Schiffs- und Flugverkehr.«
    »Vielleicht ungewöhnlich, aber nicht unbedingt verdächtig.«
    Mr High nickte. »Wobei ich beim nächsten interessanten Aspekt wäre. Das Flugzeug wurde von der Mendez Corporation gechartert. Ein Transportunternehmen aus Kolumbien. Und die Yacht, die abgedreht hat, nachdem der Hubschrauber der Wasserschutzpolizei aufgetaucht war, gehört Michele Pasquano. Und der ist wiederum mit Manuel Mendez bekannt, dem Eigentümer des Transportunternehmens.«
    Phil pfiff laut. »Ein kolumbianischer Transportflieger und die Yacht eines hochrangigen Mafioso, der ganz dick im Drogenhandel aktiv ist, begegnen sich vor der Küste New Yorks. Hat die Wasserschutzpolizei etwas gefunden?«
    »Sie haben eine Stunde die Wasseroberfläche mit Scheinwerfern abgesucht und schließlich ein Paket mit Kokain aus dem Wasser ziehen können, das mit einem Peilsender versehen war.«
    »Sind die Beteiligten in Untersuchungshaft?«, hakte ich nach.
    Mr High schüttelte den Kopf. »Pasquano war nachweislich nicht auf dem Boot, und der Kapitän des Schiffes hat ausgesagt, mit den Gästen an Bord lediglich eine kleine Ausfahrt im Auftrag von Pasquano gemacht zu haben. Ein Flugzeug habe er nicht bemerkt.«
    »Und das Flugzeug? Ist es schon untersucht worden?«, wollte Phil wissen.
    Mr High nickte bedächtig. »Das ist es. Und die Drogenhunde haben angeschlagen. Aber das beweist nur, dass in letzter Zeit Drogen in der Maschine transportiert worden sind, aber nicht, von wem. Der Pilot hat angegeben, er hätte ein Paket mit Stoffproben an einen Designer ausliefern sollen. Wir haben das überprüft, es stimmt. Er hat gesagt, dass sie das Flugzeug nur für diesen Flug gechartert hätten, wer oder was sich vorher in dem Flugzeug befunden hätte, könne er nicht sagen. Sein Co-Pilot hat die Aussagen bestätigt. Wir hatten keinen Grund, sie festzuhalten.«
    »Wenigstens ist Pasquano ein dicker Posten Kokain durch die Lappen gegangen«, bemerkte ich.
    »Er wird ziemlich sauer sein.« Phil grinste mich an. »Das sollten wir ausnutzen.«
    ***
    Zwei breitschultrige Bodyguards lungerten im Foyer des Hauses herum. Einer der beiden versperrte uns den Weg.
    »Was wollen Sie von Mister Pasquano?«, wollte er von uns wissen. Er trug einen teuren Anzug, der an seinem Körper wie ein Badeanzug wirkte. Sein Gesicht war großporig, die Nase übermäßig breit, und der Haaransatz lag nur wenige Zentimeter über den Augenbrauen. Kopfform und Behaarung waren ein schlagendes Beispiel für die Gültigkeit der Evolutionstheorie. Der Gorilla blickte mich feindselig an.
    »Die Einzigen, die hier Fragen stellen, heißen entweder Cotton oder Decker«, sagte Phil lächelnd. Dann zog er seine Marke aus dem Sakko und hielt sie ihm unter die Nase. »Heißen Sie Cotton oder Decker?«
    Ich zog ebenfalls meine Marke heraus und hielt sie kurz in die Höhe.
    Der Gorilla ignorierte unsere Ausweise. Stattdessen hob er seine rechte Hand, als wolle er einen Fahneneid schwören.
    »Warten Sie bitte«, sagte er gedehnt und mit starrem Gesichtsausdruck. Er drehte sich behäbig um und verschwand durch eine Seitentür des Foyers. Während seiner Abwesenheit musterte uns sein Kollege.
    Dann öffnete sich die Flügeltür, und Michele Pasquano kam uns mit einem Lächeln und ausgebreiteten Armen entgegen. Er hatte ein einnehmendes Wesen und eine sehr positive Ausstrahlung.
    Bereits bei vorangegangenen Treffen mussten wir uns immer mal wieder daran erinnern, dass wir es bei diesem freundlichen, höflichen und zuvorkommenden Mann mit einem der skrupellosesten Verbrecher New Yorks zu tun hatten.
    »Wenn ich das gewusst hätte, Agents, dass Sie mich heute besuchen!« Pasquano ließ die Arme sinken. »Dann hätte ich etwas zu essen für Sie vorbereiten lassen. Meine Mama ist aus Sizilien angereist, sie macht hervorragende Arancini.«
    Wir lehnten höflich ab. Das Angebot eines italienischen Kaffees nahmen wir allerdings an. Ohne weitere Umschweife kamen wir zur
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