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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind
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wer wann zum Pinkeln geht. Und ich weiß, wer was sagt. Ich weiß, wer was über wen denkt. Ich weiß alles. Und alles fließt in meinem Masterplan zusammen. Und der Masterplan ist die Grundlage für den reibungslosen Ablauf des Überfalls. Frazer hat bereits die Klamotten besorgt, die wir tragen werden.« Black strahlte. »Nach dem letzten Überfall trennen wir uns und tauchen ein paar Monate unter«, ergänzte er und lächelte zufrieden.
    »Ich werde gar nicht mehr auftauchen«, zischte Hector Ruiz. »Ich habe genug von New York.« Dann trat ein breites Grinsen auf sein Gesicht. »Auf den Bahamas soll man sehr schön leben können mit dem nötigen Kleingeld.«
    »Was wirst du mit dem Geld machen, Davy?«, fragte Ruiz und steckte sich einen neuen Zahnstocher zwischen die rissigen Lippen.
    »Das geht dich nichts an«, sagte Frazer kalt. »Und nenn mich nie wieder Davy!«
    Ruiz beugte sich über den abgestoßenen Holztisch. Seine Augen funkelten. Frazer erwiderte kühl Ruiz’ Blick. Sie starrten sich an wie zwei Boxer auf der Pressekonferenz.
    »Okay, David«, sagte Ruiz dann und gab einen grunzenden Laut von sich.
    Die Stimmung in der kleinen Gruppe war nun umgeschlagen. Ein Streichholz schien zu genügen, um den Raum in die Luft zu sprengen.
    »Freunde«, sagte Black beschwichtigend. »Beruhigt euch bitte.«
    »Ich bin ruhig«, sagte Ruiz, ohne den Blick von Frazer abzuwenden.
    Frazer sagte nichts. Seine Augen schienen Ruiz zu durchbohren.
    »Hey, Leute, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um Stress zu machen. Wir müssen uns jetzt voll auf das konzentrieren, was vor uns liegt.« Blacks Blick wechselte von Ruiz zu Fraser und wieder zurück.
    »Wenn alles so klappt, wie ich es geplant habe, dann sind wir sehr bald Millionäre. Wenn wir uns aber auch nur einen Fehler erlauben, dann wartet auf uns Knast bis zum Lebensende.« Black schloss die Augen und zischte. »Also reißt euch zusammen.«
    Frazer fixierte Ruiz noch immer, der nun den Zahnstocher ausspie.
    »Kein Problem«, gab Ruiz gelangweilt von sich.
    »Wie ist es bei dir, David?«, fragte Black kühl.
    Frazer sagte nichts. Dann nickte er.
    ***
    Alvin Brooks machte einen ausgedehnten Rundgang durch das 102. Revier. Sein Revier. Er liebte New York und ganz besonders dieses Viertel. Hier in Queens war er groß geworden. Wenn er seinen Jahresurlaub nahm, dann verbrachte er ihn hier.
    Brooks bog von der Jamaica Avenue in die 119th Street und sah Detective Gilbert Scott auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Auto sitzen. Er überquerte die Straße. Scott deutete an, Brooks sollte auf der Beifahrerseite einsteigen.
    »Was machst du denn hier, Scott? Hast du heute nicht frei?«, fragte der Brooks überrascht.
    »Hat ein Cop jemals frei?«, antwortete Scott ironisch und lächelte.
    Brooks schüttelte langsam den Kopf. »Es ist wichtig, auf andere Gedanken zu kommen, sonst macht der Job dich kaputt. Dann kommt erst die große Leere und dann kommen die vielen, offenen Fragen. Warum bin ich Cop geworden? War es das jetzt oder kommt noch was?«
    »Ich bin okay. Wirklich.«
    Brooks nickte bedächtig. »Und? Was machst du hier?«
    »Ich observiere James Coldwell. Er sitzt drüben im Diner mit einem Russen, Sergej Kirov. Der Typ ist Waffenschieber, und vermutlich bezieht Coldwell von ihm seine Ware.«
    »Ich erinnere mich, dass bei einer Kontrolle vor einigen Monaten in einem Truck eine Kiste mit Pistolen beschlagnahmt wurde. Die waren doch für Coldwell bestimmt, oder?«
    »Wir wissen es nicht. Aber wir vermuten es. Die Kiste war adressiert an die Ferragamo Incorporated . Die Firma ist sauber, aber Coldwell arbeitet im Lager der Firma. Da er einschlägig vorbestraft ist, vermuten wir, dass die Waffen für ihn bestimmt waren. Wir haben aber nichts gegen ihn in der Hand.«
    »Und was versprichst du dir von der Observation?«, wollte Brooks wissen.
    »Einen Hinweis. Vielleicht sind sie unvernünftig und machen einen Fehler.«
    Brooks schlug dem Detective väterlich auf die Schulter. »Soll ich dir etwas zu essen holen?«
    Scott lächelte verlegen und schüttelte den Kopf.
    Brooks nickte.
    ***
    Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Mr High hatte uns persönlich aus unserem Büro geholt und zu einer Besprechung in sein Office gebeten. Nachdem wir uns gesetzt hatten, begann der Assistant Director mit seinem Bericht.
    »Die Wasserschutzpolizei hatte ein einmotoriges Flugzeug vor der Sandy Hook Bay beobachtet. Die Cessna war in Medellin gestartet und hatte als Ziel
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