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2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind
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Schnell hatte er Frazer und Black im hinteren Teil des Restaurants ausgemacht und trat an ihren Tisch.
    »Setz dich, Ruiz«, sagte Frazer, ohne ihn zu begrüßen.
    Ruiz nahm Platz.
    Black begann leise und ruhig zu sprechen.
    »In den nächsten vierzehn Tagen müssen wir uns alle genauestens an die Pläne halten, die ich entwickelt habe. Jeder bekommt einen Ablaufplan für jeden einzelnen Überfall. Nach dem letzten Überfall trennen wir uns. Vorher schwört jeder von uns, dass er zwei Jahre lang nichts von dem Geld aus den Raubzügen ausgeben wird. Wir werden uns auch nie wiedersehen. Jeder sucht sich ein passendes Versteck für das Geld und vernichtet alles, was mit den Überfällen und den anderen zusammenhängt.«
    Frazer nickte. »Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wir sind vierzehn Tage ein Team. Und dann kennen wir uns nicht mehr. Hast du das kapiert, Ruiz?«
    »Bin ja nicht blöd«, antwortete Ruiz gelangweilt.
    »Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?«, wollte Black wissen.
    »Ich habe Frazer zwei Rippen gebrochen«, antwortete Ruiz. »Beim Sparring im Boxgym Annie’s Hall . Ich habe ihn dreimal niedergeschlagen. Er ist immer wieder sofort aufgestanden und hat weitergekämpft. Das war …« Ruiz suchte nach dem passenden Wort. »Beeindruckend«, sagte er schließlich. Das Kompliment entspannte die Stimmung.
    Eine junge Frau in einem bunt geblümten Kimono trat an den Tisch und erkundigte sich nach den Wünschen. Alle bestellten Huhn in roter Currysauce, dazu chinesisches Bier.
    Black öffnete seinen Rucksack und entnahm ihm drei Mappen unterschiedlicher Farbe.
    »Rot ist für dich, Frazer, blau für dich, Ruiz, und ich nehme schwarz.« Black lachte.
    Er reichte Frazer und Ruiz die Mappen. Dann erläuterte er den Inhalt.
    »In den Mappen findet ihr sämtliche Instruktionen und Hinweise, die für den ersten Überfall wichtig sind. Wir besprechen es nicht jetzt. Lest alles genau durch, mehrmals. Es kommt darauf an, dass wir uns alle strikt an den Plan halten. Die Ankunft, die Dauer des Überfalls, die Bewegungsabläufe, wer wann wo steht und wer wann was sagt, alles ist haargenau festgelegt. Wenn wir es so machen, wird es klappen. Die Details zu den anderen Überfällen bekommt ihr, wenn es so weit ist.«
    »Du hast noch nicht gesagt, was dabei herausspringt.«
    »Bei den Überfällen werden wir so viel Geld erbeuten, dass für jeden eine Million Dollar übrig bleibt. Nach Abzug der Kosten für Ausstattung und Fahrzeuge. Und für die Miete der Lagerhalle auf Staten Island, in der wir die Überfälle vorher durchspielen.«
    »Haben wir mit Gegenwehr zu rechnen?«, wollte Frazer wissen.
    »Wenn wir es so machen, wie ich es geplant habe, dann werden unsere Gegner keine Chance haben, sich zu wehren. Aber ein Restrisiko gibt es immer. Und dann gibt es einen Plan B.«
    »Und was heißt das?«, fragte Ruiz stirnrunzelnd.
    »Das heißt, dass viele Wege nach Rom führen. Wir versuchen, den Weg mit dem geringsten Risiko zu gehen. Sollte das nicht möglich sein, haben wir noch immer die Waffen. Aber die dürfen wir nur im äußersten Notfall benutzen.«
    Sofort war Frazer die Szene aus dem Banküberfall wieder präsent – als er die Waffe auf den Bankangestellten richtete und abdrückte. Aber so unvermittelt die Bilder gekommen waren, so schnell waren sie auch wieder verschwunden.
    »Okay«, sagte Frazer und nickte.
    In Ruiz’ Gesicht war keine Gefühlsregung sichtbar. Im Irak-Krieg hatte Ruiz als Soldat viele Menschen getötet. Es machte ihm nichts aus.
    Black hob seinen Zeigefinger. »Und zu keinem Menschen ein Wort. Habt ihr mich verstanden?«
    Beide nickten.
    »Wieso bist du dir so sicher, dass alles so läuft, wie du es dir gedacht hast?«, hakte Frazer nach.
    »David, warum hast du mich gefragt, ob wir die Sache gemeinsam durchziehen wollen?«
    »Weil du ein Genie bist. Und verrückt.«
    »Genau. Also verlass dich auf mich. Für die Vorbereitung des ersten Überfalls habe ich mich in die Computer der Sicherheitsfirma Loomis gehackt. Frazer hat einen ihrer Geldtransporter ja schon seit einigen Wochen beobachtet und eine Straße ausfindig gemacht, durch die sie regelmäßig fahren, auch wenn sie ihre Route oft variieren. Die Straße liegt im 102. Revier. Schön ruhig.« Black grinste.
    »Ich habe die eingehenden und ausgehenden Mails ausgewertet, ich habe mir die Videoüberwachungen angesehen und daraus Bewegungsdiagramme erstellt, und ich habe die Arbeitsroutinen der Mitarbeiter erfasst. Ich weiß,
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