Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2937 - Mein Vater – mein Feind

2937 - Mein Vater – mein Feind

Titel: 2937 - Mein Vater – mein Feind
Autoren:
Vom Netzwerk:
eilfertig. »Es hat sich so zugetragen, wie ich es Ihnen erzählt habe.«
    Pasquano schnippte die Zigarettenkippe auf die Straße.
    »Dann sehen wir uns morgen um neun Uhr im Field Office des FBI, Mister Pasquano«, sagte ich höflich. Pasquano verdrehte die Augen.
    »Wir müssen Ihre Aussage protokollieren, und vielleicht fallen Ihnen bis morgen ja noch Einzelheiten zu dem Verbrechen ein«, begründete Phil den Termin.
    »Ich bin sehr daran interessiert, Licht in das Dunkel dieses Verbrechens zu bringen, und werde morgen pünktlich um neun Uhr in Ihrem Büro erscheinen, Agents. Buona sera.«
    Nach dem Überfall auf Pasquano war klar, dass wir es mit Serientätern zu tun hatten. Und da nun das Opfer aus dem Bereich der organisierten Kriminalität stammte, übertrug uns Mr High noch am Abend offiziell den Fall. Wir informierten umgehend Sergeant Brooks, der von der Entwicklung überhaupt nicht angetan war. Aber ihm blieb keine andere Wahl. Er teilte uns knapp mit, dass uns Detective Scott im Verlauf des nächsten Vormittags über den aktuellen Ermittlungsstand informieren würde.
    ***
    Obwohl es noch früh am Morgen war, zeigte das Quecksilber bereits eine Temperatur von 75 Grad Fahrenheit an. Wir kamen trotz des Berufsverkehrs einigermaßen zügig voran. Phil hatte uns Kaffee besorgt, den wir nun andächtig tranken.
    »Warum wolltest du heute schon so früh ins Büro?«, fragte mich Phil unvermittelt.
    »Weil wir um neun Uhr Besuch von Michele Pasquano bekommen und ich mich gerne ein wenig auf das Gespräch vorbereiten möchte.«
    »Was meinst du mit vorbereiten, Jerry? Er ist Zeuge und kein Verdächtiger, also brauchen wir auch keine Strategie.«
    »Ich denke schon, dass wir die brauchen. Pasquano hat auch eine verwundbare Stelle. Und die gilt es zu finden. Noch haben wir nichts gegen ihn in der Hand, und deswegen müssen wir die kleine Chance, die sich vielleicht bietet, nutzen.«
    »Nichts gegen ihn in der Hand? Eine Schießerei auf seinem Gelände, einen toten Gangster …«
    »… Mitarbeiter …«, korrigierte ich.
    »… und eine mehr als fadenscheinige Begründung, warum es zu dieser Schießerei gekommen ist. Das nennst du nichts?«, wollte Phil wissen.
    »Sie sagen, sie seien angegriffen worden und hätten sich verteidigt. Wir haben nichts, womit wir ihn festnageln können. Aber zunächst müssen wir ohnehin herausbekommen, ob Pasquano wirklich nicht weiß, worum es ging, und wer die Täter sein könnten.«
    »Wenn Pasquano nicht gelogen hat, dann können wir zumindest davon ausgehen, dass es sich bei den Tätern um die Gangster handelt, die den Geldtransporter überfallen haben«, stellte Phil fest.
    »Welches Motiv könnte hinter dem Überfall auf Pasquano stecken?«, fragte ich nachdenklich. »Ich denke nicht, dass sie ihn umlegen wollten. Die Gangster sind beim ersten Überfall sehr professionell vorgegangen. Wenn sie Pasquano hätten töten wollen, hätten sie es vermutlich anders angestellt.«
    »Was wollten sie dann?«, fragte Phil.
    »Dasselbe wie beim ersten Überfall: Geld. Oder vielleicht Drogen.«
    »Okay, Jerry. Gehen wir also mal rein hypothetisch davon aus, dass sie Pasquano berauben wollten. Woher wussten sie, dass sich das überhaupt lohnen würde? Und wenn sie so professionell sind, wie du vermutest – wieso sind sie dann mit leeren Händen wieder abgezogen? »
    »Wieso mit leeren Händen? Ich glaube zwar, dass Pasquano uns bei der Beschreibung der Gangster nicht belogen hat. Aber alles glaube ich ihm nun auch wieder nicht.«
    »Wieso sollte er lügen?«, fragte Phil überrascht.
    »Ich weiß es nicht. Aber wie gesagt: Die Gangster sind beim ersten Überfall absolut professionell aufgetreten, alles war genauestens geplant. Denkst du, die springen bei ihrem zweiten Coup über die Mauer, schießen wild um sich, töten einen Bodyguard und ziehen dann wieder ab?«
    »Wenn ich das nicht denken würde, was würde ich denn dann denken?«, fragte Phil lakonisch.
    »Dann würdest du denken, dass der Überfall exakt geplant war, die Gangster sich das Geld oder was auch immer geschnappt haben und bei ihrem Auftritt ganz kalkuliert einen Leibwächter Pasquanos aus dem Weg geräumt haben.«
    »Und Pasquano schweigt, weil das Geld, das gestohlen worden ist, möglicherweise Einnahmen aus dem Glücksspiel und aus Drogengeschäften sind«, ergänzte Phil. »So könnte es sein. Könnte.«
    »Hat die Crime Scene Unit noch etwas am Tatort entdeckt?«, wollte ich wissen. »Hast du da schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher