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2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

2934 - Der Tod hat kein Pseudonym

Titel: 2934 - Der Tod hat kein Pseudonym
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Perücke herausstellte, hatte sie kurze, brünette Haare. So sah sie viel natürlicher aus.
    »Ich heiße Rose Allan, hier ist mein Führerschein«, sagte sie und reichte ihn mir.
    Ich gab ihn an Phil weiter, der sich die Daten notierte.
    »Muss schwierig sein, seine wahre Identität zu verbergen«, sagte ich.
    »Es geht«, erwiderte sie. »Solche Autogrammstunden kommen ja nicht oft vor – außer im Moment, wo wir eine Tour an der Ostküste machen. Dann ziehe ich mir eine Perücke auf, Sonnenbrille, wir arbeiten am Make-up und solchen Dingen, und schon bin ich kaum wiederzuerkennen.«
    »Interessant«, sagte Phil. »Wer kennt Ihre wahre Identität?«
    »Fast niemand«, antwortete sie. »Nicht mal meine Eltern wissen, dass ich die erfolgreiche Buchautorin Sandy Saxon bin. Die beiden sind katholisch und ziemlich gläubig. Ich kann ihnen nicht sagen, wie ich mein Geld verdiene, sie würden einen Schock bekommen. Das Gleiche gilt für viele andere in der kleinen Stadt, in der ich wohne. Daher wissen nur mein Verleger, Dexter Wilson, und Zoe, wie ich wirklich heiße«
    Als sie den Namen des Opfers aussprach, wurden ihre Augen wieder feucht. »Sorry, aber ich komme mit solchen Schicksalsschlägen nicht gut klar.«
    »Das ist verständlich«, sagte ich. »Eigentlich halten Sie sich ganz gut.«
    »Wirklich?«, fragte sie und schaute mich mit ihren traurigen blauen Augen an.
    »Ja«, bestätigte ich.
    »Hat Miss Canaghan erwähnt, dass jemand sie bedroht oder dass sie mit jemandem Streit hat?«, fragte Phil.
    »Nein, Zoe war ein total netter Mensch, sehr einfühlsam und verständnisvoll. Ich glaube nicht, dass jemand mit ihr Probleme hatte. Daher verstehe ich auch nicht, dass ihr jemand das antun konnte«, antwortete Miss Allan alias Miss Saxon.
    Ich machte einen tiefen Atemzug. »Es wäre auch möglich, dass diese Tat nicht ihr gegolten hat, sondern Ihnen.«
    »Mir?«, entgegnete sie überrascht. »Meinen Sie, jemand wollte eigentlich mich töten, hat aber Zoe erwischt?«
    »Genau das wollte ich damit sagen«, erwiderte ich.
    »Dann bin ich also an ihrem Tod schuld?«, fragte sie sich selbst mit brüchiger Stimme.
    »Schuld ist der Täter, nicht Sie!«, sagte Phil ernst. »Und vielleicht will er sogar, dass Sie sich deswegen Vorwürfe machen. Lassen Sie das also nicht zu!«
    »Das sagt sich so leicht«, erwiderte sie. »Aber danke für den Versuch, mich aufzumuntern.«
    »Gibt es jemanden, der Ihnen schaden möchte? Ich meine, hat Ihnen in der letzten Zeit jemand Schwierigkeiten gemacht, sich mit Ihnen gestritten oder Ihnen gedroht?«
    Sie lachte kurz auf. »Jemand? Mein Gott, die Liste ist lang. Ich hätte nie gedacht, dass einem Ruhm so viel Ärger einbringen kann. Es gibt eine ganze Reihe von Individuen und Organisationen, denen meine Bücher nicht gefallen. Die bezeichnen mich als Schreibhure, Lusttochter des Satans oder haben sich sogar noch schlimmere Begriffe für mich ausgedacht. Meist sind das erzkonservative Organisationen. Zum Glück hält der Verlag das meiste von mir fern, aber wenn ich mal im Internet google, stoße ich ja auf das ganze Zeug. Sie glauben gar nicht, was da für Behauptungen aufgestellt werden. Ich habe schon mehrmals daran gedacht, die Schriftstellerei an den Nagel zu hängen, aber Zoe und Dexter haben mich immer wieder darin bestärkt weiterzumachen. Davon abgesehen hatte ich noch nie zuvor im Leben so viel Erfolg und habe auch noch nie so viel verdient. Und dann gibt es natürlich auch noch die Fans, die zu mir halten. Also habe ich weitergemacht. Aber dass dabei jemand zu Schaden kommt, das habe ich nicht gewollt.«
    »Da wir die Motive des Täters noch nicht kennen, sollten Sie keine voreiligen Schlüsse ziehen«, versuchte ich sie zu beruhigen. »Überlassen Sie uns die Ermittlungen. Wir werden herausfinden, wer dahintersteckt und warum er es getan hat. Natürlich werden wir diejenigen, die gegen Sie Drohungen ausgesprochen haben, unter die Lupe nehmen. Das ist eine Standardaktion.«
    Sie nickte. »Ja, ist gut, ich warte die Ergebnisse Ihrer Ermittlungen ab. Dann kann ich ja immer noch aufhören.«
    »Kennen Sie die Namen derjenigen, die es mit dieser Tat auf Sie abgesehen haben könnten?«, fragte Phil.
    »Einige schon«, antwortete sie. »Ich weiß nicht, ob das alle sind, da müssen Sie mit meinem Verleger reden. Es gibt da auf jeden Fall zwei Stalker, die bei vielen öffentlichen Veranstaltungen aufgetaucht sind und auch sonst Ärger gemacht haben. Der eine heißt Herb Tillim, der
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