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2931 - Verbrechen ohne Ausweg

2931 - Verbrechen ohne Ausweg

Titel: 2931 - Verbrechen ohne Ausweg
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würde. Die Cops würden in alle Himmelsrichtungen davonjagen auf der Suche nach einem Fahrzeug, das sich in auffälliger Eile entfernte. Keiner der Cops würde auf den Gedanken kommen, dass der Mann, den sie suchten, überhaupt nicht floh, sondern sich immer noch in der Nähe des Tatorts aufhielt.
    Knife tastete nach der Wunde in seiner rechten Schulter. Erleichtert stellte er fest, dass es sich nur um einen Streifschuss handelte, schmerzhaft, aber nicht gefährlich.
    Mit der linken Hand kramte er Verbandszeug aus einer Tasche seines Anzugs und drückte es auf die blutende Wunde. Dabei dachte er an das Messer, das er in Price’ Wohnung zurückgelassen hatte. Das Messer würde ihn nicht verraten. Die Polizei würde keine Fingerabdrücke darauf finden, dafür hatte er gesorgt. Er fasste seine Mordwerkzeuge nie mit der bloßen Hand an.
    Monroes farbiger Freund war auch keine Gefahr. Der Mann hatte ihn zwar gesehen, würde aber nicht viel erzählen können, was der Polizei weiterhalf.
    Blieb nur Monroe. Monroe wusste eine ganze Menge über ihn. Wenn er mit der Polizei einen Deal abschloss und auspackte, konnte die Sache für Knife gefährlich werden. Aber Monroe hatte selbst eine Menge Dreck am Stecken. Er hatte also Grund, den Mund zu halten.
    »Der wird nicht auspacken«, dachte Knife. »Nicht, wenn er vernünftig ist. Aber manchmal benehmen sich die Leute sehr unvernünftig …«
    ***
    Wir hatten die Wohnungstür hinter uns geschlossen, um die neugierigen Hausbewohner fernzuhalten. Niemand wird gern Opfer eines Verbrechens, aber Opfer eines Verbrechens anzustarren scheint für manche Leute fast ein Vergnügen zu sein.
    Ich bückte mich zu dem Verwundeten nieder und tastete nach seinem Puls.
    »Er ist nur bewusstlos«, sagte ich. »Ruf einen Krankenwagen, Phil. Ich kümmere mich inzwischen um den Mann.«
    Price hatte inzwischen seine Hände sinken lassen. Phil hatte ihm sicherheitshalber die Pistole abgenommen. Noch wussten wir nicht, inwieweit der Mann selbst in das Verbrechen verwickelt war und auf welche Seite er sich im Ernstfall stellen würde.
    »Lassen Sie mich das machen!«, sagte Price zu mir. »Ich war bei der Army Sanitäter. Wir waren damals drei Kumpel, Clyde Monroe, Jemmy Franklin und ich. Franklin ist nach seiner Entlassung ziemlich versumpft, wie ich höre.«
    »Franklin ist tot«, sagte ich. »Wurde vor wenigen Stunden erstochen.«
    Price öffnete das Hemd des Bewusstlosen. »Ich vermute, dass Franklin es war, der ihn verbunden hat. Darüber hat dann Monroe selbst einen weiteren Verband gewickelt, so gut er konnte. Ich werde ihm einen frischen Verband geben. Den Rest muss dann ein Arzt machen.«
    »Der Krankenwagen ist schon unterwegs«, sagte Phil.
    Monroe kam schnell wieder zu sich. Er schien nicht sofort zu begreifen, wo er sich befand und was geschehen war. Ängstlich blickte er um sich.
    »Er ist weg«, sagte ich. »Die Gefahr ist vorbei. Gleich wird sich ein Arzt um Sie kümmern.«
    »Ja, in der Krankenabteilung eines Gefängnisses«, murmelte Monroe.
    »Kommt darauf an, was Sie auf dem Kerbholz haben. Wenn Sie wirklich Computertechnik ins Ausland verschoben haben, kann Ihnen das etliche Jahre Gefängnis einbringen.«
    »Blödsinn! Ich habe seit Jahren gegen kein Gesetz mehr verstoßen. Aber ich wusste nicht, dass Freunde von mir in solche Geschäfte verwickelt waren. Jedenfalls Leute, die ich für Freunde hielt. Sie hatten alles so gedreht, dass der Verdacht auf mich fallen würde. Aber sie wollten mir keine Chance geben, meine Unschuld zu beweisen. Also gaben sie Bannister den Auftrag, mich für immer zum Schweigen zu bringen.«
    »Arnold Bannister?«, fragte Phil verblüfft. »Ich dachte, der Mann, der hinter Ihnen her ist, heißt Jack Knife.«
    »Das ist doch der gleiche Mann. Benutzt verschiedene Namen, färbt sein Haar mal blond, mal schwarz, trägt mal einen Oberlippenbart und rasiert sich das andere Mal glatt. Er ist ein wahrer Verwandlungskünstler. Schafft es sogar, die Polizei reinzulegen. Polizisten gegenüber gibt er sich gern als Mitarbeiter der CIA aus. Dabei ist er so überzeugend, dass keiner Verdacht schöpft.«
    Ich behielt es für mich, dass auch ich auf diesen Joe Miller von der CIA hereingefallen war.
    »Bannister ist mexikanischer Abstammung«, berichtete Monroe weiter. »Deshalb spricht er genauso gut Spanisch wie Englisch. Arbeitet gelegentlich auch für kolumbianische Drogenkartelle. Aber im Grunde ist es ihm egal, für wen er arbeitet. Ihn interessiert nur sein
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