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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod
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die Hand.
    Einer der beiden, der Zeerookah als Schütze ausgemacht hatte, meldete sich noch einmal zu Wort. »Ich glaube, ich habe den Schützen erkannt. Aber sicher bin ich nicht. Ich meine, vor Gericht würde ich nicht sagen, dass es der Typ war, den ich da gesehen habe.« Er deutete auf den Verhörraum.
    »Das wird auch nicht nötig sein. Den einzigen Kandidaten, der in Frage gekommen wäre, haben Sie nicht erkannt. Insofern wird Ihre Mithilfe bei der Aufklärung des Mordes vermutlich nicht mehr benötigt. Aber vielen Dank, dass Sie sich gemeldet haben.«
    Die drei Studenten verabschiedeten sich und verließen das Field Office.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte ich.
    »Wir nehmen Zeerookah fest«, gab Phil zur Antwort.
    »Deinen Humor hast du ja nicht verloren.«
    »Das hat nichts mit Humor zu tun, sondern mit logischem Denken«, erklärte Phil.
    Das Telefon auf meinem Schreibtisch klingelte. Am Display konnte ich erkennen, dass es Helen war.
    »Helen, was kann ich für dich tun?«
    »Für mich leider nichts, Jerry, aber für Mister High. Er möchte Phil und dich sehen, wenn ihr es einrichten könnt.«
    »Wir können«, gab ich zur Antwort und legte auf.
    Mit einer Kopfbewegung deutete ich auf Mr Highs Büro. Phil erhob sich, und wenige Sekunden später saßen wir vor dem Schreibtisch von Mr High.
    »Können Sie mich bitte auf den neuesten Stand im Fall des verdeckten Ermittlers bringen?«, bat uns Mr High mit ernster Miene.
    »Wir hatten gerade eine Gegenüberstellung, Sir. Drei Zeugen haben in einem Bus gesessen, der an dem Restaurant vorbeigefahren ist, vor dem McAdams erschossen wurde.«
    »Was hat die Gegenüberstellung ergeben?«, wollte unser Chef wissen.
    »Zwei der drei Zeugen waren sich sicher, den Killer identifizieren zu können.«
    »Dann weiß ich nicht, warum Sie so einen besorgten Gesichtsausdruck machen. Das reicht doch in jedem Fall für die Bezirksstaatsanwältin, um Anklage zu erheben.«
    »Die beiden Zeugen haben Zeerookah als Täter identifiziert.«
    Mr High nickte kaum merklich. »Dann haben wir nichts in der Hand. Sind Sie denn sicher, dass Giordano der Schütze war?«
    »Es kann auch ein Killer aus dem Sapienza-Clan gewesen sein. Aber Giordano erledigt solche Jobs in der Regel selbst. Unser verdeckter Ermittler hatte belastendes Material gesammelt und wollte es uns heute Abend übergeben, unter anderem den Mitschnitt eines Gesprächs zwischen Giordano und ihm. Er hatte uns angerufen und uns um einen Termin heute Abend gebeten. Und kurz vor der Übergabe wird der Kollege erschossen.«
    »Haben Sie Beweise oder zumindest Indizien? Weitere Zeugen?«, wollte Mr High wissen.
    »Es ist nicht auszuschließen, dass wir noch weitere Insassen des Busses oder andere Augenzeugen finden«, sagte Phil.
    »Nicht auszuschließen«, sagte Mr High ruhig. »Aber auch nicht wahrscheinlich. Bleiben wir also realistisch. Wenn wir nichts weiter haben, dann veranlassen Sie bitte umgehend, dass Giordano freigelassen wird.«
    ***
    Ich öffnete die Tür zum Verhörraum und blickte in das grinsende Gesicht von Giordano. Phil kam nach mir in den Raum und steuerte den Verhörtisch an. Er setzte sich auf eine Ecke des Tisches und beugte sich ein wenig zu Giordano hinunter. »Wir kriegen dich, Mickey.« Giordanos Grinsen wurde breiter.
    »Unterlassen Sie bitte die vertraulichen Gespräche mit meinem Mandanten«, meldete sich Albert Nettles zu Wort, der mit im Schoß gefalteten Händen neben Giordano saß. Nettles war nicht nur der Anwalt Giordanos, sondern auch der Consigliere der Sapienzas. Seine Anwesenheit zeigte, welche Bedeutung Giordano für die Familie hatte.
    Phil beugte sich erneut zu Giordano hinunter. »Wir kriegen dich, Mickey. Du hast einen großen Fehler gemacht.«
    Giordano tat so, als müsste er gleich heulen. »Agent Decker. Wenn dies eine offizielle Vernehmung ist, dann bitte ich Sie, das Tonbandgerät einzuschalten und das Gespräch zu protokollieren«, sagte Nettles mahnend.
    Phil beachtete Nettles nicht. »Dein kleiner Straßenhandel mit dem Meth ist eine Sache. Mord ist eine andere.«
    Giordano erhob sich langsam, schloss einen Knopf seines Sakkos und wandte sich an Phil. »Ich bin gerne hier bei Ihnen, auch wenn der Service miserabel ist. Aber nun muss ich leider gehen.« Giordano hob entschuldigend die Arme und lächelte überheblich. »Geschäfte.«
    Nettles nahm seinen Aktenkoffer und stand ebenfalls auf.
    »Wir werden dir den Mord an unserem Kollegen nachweisen«, sagte ich ruhig.
    »Und dann
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