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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod
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»Guten Morgen, Helen. Ich hoffe, es geht dir wieder besser.«
    »Es ging mir nicht schlecht, insofern geht es mir jetzt auch nicht wieder besser«, erwiderte Helen.
    Sie sah die Verwirrung in meinem Gesicht. »Ich vermute, du spielst auf meine Abwesenheit in den letzten Tagen an.« Helen schwenkte ihren Drehstuhl in meine Richtung. »Mein Arzt hatte etwas entdeckt, das untersucht werden musste. Es hat sich aber herausgestellt, dass es ungefährlich ist. Es besteht also kein Anlass zur Sorge.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. »Ich kann wohl im Namen aller sprechen, wenn ich sage, dass wir sehr froh sind, dass du gesund bist.«
    »Danke, Jerry«, sagte Helen und lächelte. Ich sah Helen fast jeden Tag, hatte mir aber nie die Zeit genommen, mit ihr ein intensiveres Gespräch zu führen. Ich nahm mir vor, das in naher Zukunft zu ändern.
    Dann trat Mr High aus seinem Büro. »Guten Morgen, Jerry«, sagte er und wandte sich an Helen. »Können Sie mir bitte die Akten in Ordnung bringen, die sich auf meinem Schreibtisch angesammelt haben?«
    »Aber natürlich, Mister High«, antwortete Helen.
    Mr High nickte kurz, dann lächelte er.
    »Und da ich nun schon einmal hier bin, würde ich für meinen Kollegen gerne eine Tasse Kaffee mitnehmen. Und bei der Gelegenheit für mich auch.«
    Helen strahlte. »Bedien dich, Jerry.« Das brauchte sie mir nicht zweimal zu sagen.
    Phil sah mich fragend an, als ich mit den beiden Tassen Kaffee in unser Büro kam. Ohne auf eine Frage zu warten, sagte ich: »Helen ist wieder da, und sie ist gesund.«
    Phil atmete erleichtert aus. Meine Mitteilung schien Phil auszureichen, denn anstatt nachzufragen, starrte er wieder auf den Computerbildschirm. »Wir haben da vielleicht etwas, Jerry«, sagte er dann.
    »Könntest du ein wenig konkreter werden, Phil? Ich bin noch nicht dazu gekommen, den Kurs Gedankenlesen an der FBI-Academy in Quantico zu belegen.«
    Phil ignorierte meine Äußerung. »Unser Informant Jimmy Swift hat sich gemeldet. In Williamsburg gibt es offenbar eine Drogenküche, in der Crystal Meth hergestellt wird. Swift hat gesagt, dass Giordano einige Male gesehen wurde, wie er in ein altes Fabrikgebäude gegangen ist oder das Gebäude verlassen hat.«
    »Wie kommt es, dass sich Swift erst jetzt bei uns meldet, wenn Giordano schon häufiger dort gesehen wurde?«, wollte ich wissen.
    »Weil Swift zurzeit Probleme mit der Steuerfahndung hat und ein paar Pluspunkte braucht«, erläuterte Phil.
    »Verstehe. Aber ich finde, die Auskunft reicht noch nicht aus, um die Kollegen von der Steuerfahndung zu besänftigen. Da müsste der gute Jimmy noch ein bisschen mehr anbieten.«
    »Immerhin haben wir eine neue Spur. Wir sollten Giordano beschatten und zugreifen, wenn er aus der Drogenküche kommt. Mit ein bisschen Glück hat er etwas von dem Zeug bei sich, und dann haben wir ihn«, sagte Phil euphorisch.
    »Du hast recht, Phil. Lass uns doch mal einen kleinen Ausflug nach Williamsburg machen.«
    ***
    Waters hatte einen Weg gefunden, die Sicherheitskontrollen einfach und effektiv zu umgehen. Auf das Dach zu kommen war kein Problem gewesen. Die Feuerleiter führte bis zu einer Terrasse auf dem obersten Stockwerk des Gebäudes, die von den Rauchern im Laufe des Tages häufig frequentiert wurde. Die schmale Tür ins Gebäude war verschlossen. Waters machte keine Anstalten, sie zu öffnen. Schließlich war sie alarmgesichert, wie auch alle anderen Türen im Gebäude von United Chemical .
    Waters stellte einige Wasserkisten, die auf der Terrasse gelagert wurden, so neben- und aufeinander, dass sie eine kleine Treppe ergaben. Vorsichtig bestieg er seine Konstruktion. Auf der obersten Stufe ragte sein Kopf über das Dach. Er stemmte sich mit Schwung nach oben und schwang das rechte Bein über die Kante.
    Im nächsten Moment kniete er auf dem Dach. Langsam und gebückt schlich er zum Dachfenster, aus dem mattes Licht schien. Es war fest verschlossen. Waters öffnete seinen Rucksack und entnahm ihr eine Fernbedienung. Er gab etwas in das Touchscreen-Display ein und drückte auf Start. Das Fenster öffnete sich mit einem leisen Surren.
    Die Strickleiter, die er mitgebracht hatte, reichte bis zum Boden. Er hatte sie am Tag zuvor in einem Laden für Bergsteigerartikel gekauft. Der Wachmann machte alle zwei Stunden einen Rundgang, der letzte lag erst wenige Minuten zurück. Waters hatte also genug Zeit.
    Er kletterte mühsam die Strickleiter hinunter und ging dann zielstrebig in das Labor, in dem das Serum
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