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2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

2896 - Die Wahrheit bringt den Tod

Titel: 2896 - Die Wahrheit bringt den Tod
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»Ihr Geld, natürlich. Entschuldigen Sie, Dr. Waters. Wie kann ich nur so unfreundlich sein. Das Geld liegt für Sie bereit. Bitte folgen Sie meinem Mitarbeiter ins Nebenzimmer.«
    Mullvaney hatte in der Zwischenzeit eine Flügeltür geöffnet und forderte den Wissenschaftler mit einer Handbewegung auf, ihm zu folgen. Nachdem Waters den Raum betreten hatte, bat Mullvaney ihn, an den Tisch zu treten, auf dem sich ein Aktenkoffer befand. Mullvaney öffnete den Koffer und entnahm ihm einen Revolver. Mullvaney drehte sich um und zielte auf Waters’ Kopf.
    »Das würde ich mir genau überlegen«, schrie Waters, als er begriff, was vermutlich als Nächstes geschehen würde. »Ich habe euch in der Hand.«
    Mullvaney zögerte. Waters sprudelten nun die Worte nur so aus dem Mund. »Das FBI wird einen Brief mit einer interessanten Geschichte bekommen, wenn mir etwas zustößt. Und der Hauptdarsteller dieser Geschichte heißt Richard Belding.«
    Mullvaney schaute Waters eine Zeit lang unbewegt an. Dann trat Belding in den Raum. Sein Gesicht schien versteinert. »Sie bluffen, Waters. Es gibt keinen Brief.«
    »Sagen Sie ihm, er soll mich umlegen, dann werden Sie ja sehen, dass es den Brief gibt«, schrie Waters.
    Belding gab Mullvaney ein Zeichen, und der senkte die Waffe. Belding hob ein wenig die Arme und drehte die Handflächen nach oben. »Okay, Sie kriegen die Kohle. Morgen bekommen Sie das Geld.«
    Waters schien aus allen Poren zu schwitzen. »Wenn ich bis morgen Mittag das Geld nicht habe, dann geht der Brief ans FBI. Und wenn Sie mich umlegen, dann auch«, presste Waters hervor. »Dann können Sie Ihren schönen Plan vergessen, was immer Sie mit dem Serum auch anstellen wollten.«
    Mullvaney führte beide Hände auf den Rücken, zog mit der linken Hand seine Hose vom Körper weg und schob die Waffe bis zum Griffstück hinein.
    Waters deutete mit dem Zeigefinger auf Mullvaney. »Morgen um 12 Uhr wird er mir eine Aktentasche mit den 100.000 Dollar übergeben. Und keine Tricks, haben Sie mich verstanden, Belding?«
    Belding sagte nichts. Hinter dem unscheinbaren Gesichtsausdruck arbeitete sein Gehirn mit Maximalgeschwindigkeit. War das möglich? Hatte Waters vorgesorgt? Und wenn ja, wo konnte der Brief sein?
    »Okay, ich lasse Sie abholen«, sagte Belding schließlich.
    »Nein«, sagte Waters nun mit fester Stimme. Er dachte kurz nach. Der Broadway in Höhe der Fifth Avenue war ein vielbesuchter Ort im Herzen Manhattans. Vor so vielen Menschen würde er sicher sein. »Wir treffen uns vor dem Kodak Theatre. Morgen um 12 Uhr.«
    Waters ging ohne ein weiteres Wort zu sagen an Mullvaney vorbei durch eine Tür und verschwand im Treppenhaus.
    Es wäre gar nicht so schlecht, wenn der Brief beim FBI landete, dachte Mullvaney. So wäre er Belding los, ohne sich die Hände schmutzig zu machen, und Waters würde er umlegen, damit der ihn nicht belasten konnte. Einen Haken hatte die Geschichte allerdings. Waters sprach zwar nur von Belding, aber vielleicht tauchte ja auch sein Name in dem Brief auf.
    »Er bekommt das Geld«, entschied Belding. »Sogar das Doppelte. Aber erst, wenn er noch mehr von dem Serum besorgt hat.«
    »Aber was soll ich ihm sagen?«, fragte Mullvaney.
    Belding sah Mullvaney verständnislos an. »Genau das, was ich dir eben gesagt habe. Und dass er dir mit dem Serum auch den Brief geben soll.« Belding schnippte mit den Fingern. »Und dann legst du ihn um.«
    ***
    Ein breiter Strom von Menschen schob sich durch die Fifth Avenue in Richtung Times Square. Einer von ihnen war Henry Waters, ein anderer Steve Mullvaney. Sie kamen aus unterschiedlichen Richtungen und trafen sich fast zeitgleich vor dem Kodak Theatre. Mullvaney überreichte Waters einen braunen Umschlag. Waters nickte und öffnete ihn. Dann schaute er flüchtig hinein.
    »Das sind doch keine 100.000 Dollar«, herrschte er Mullvaney mit gedämpfter Stimme an.
    Mullvaney nickte. »Stimmt. Es sind 25.000 Dollar. Und die restlichen 75.000 Dollar gibt es, wenn Sie noch mehr von dem Zeug besorgt haben. Und noch einmal 100.000 Dollar obendrauf.«
    Waters schüttelte heftig den Kopf. Der Schweiß rann ihm über die Wangen und sammelte sich am Kinn. »Nein. Ich hatte mich doch klar ausgedrückt. So läuft das nicht.«
    »Genauso läuft es«, sagte Mullvaney ruhig. »Und ich rate Ihnen dringend, das Angebot anzunehmen. 200.000 Dollar für neues Serum und den Brief. Seien Sie kein Idiot, Waters. Es ist für beide Seiten von Vorteil.«
    200.000 Dollar war
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