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2893 - Madison Avenue Mörder

2893 - Madison Avenue Mörder

Titel: 2893 - Madison Avenue Mörder
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reden?«
    Er trat zur Seite und bedeutete uns einzutreten.
    »Schlimme Sache«, sagte er betroffen. »Wirklich schlimme Sache.«
    »Ja, das stimmt«, sagte ich.
    Wir durchquerten einen kurzen Flur und gelangten in das Wohnzimmer, in dem Mrs Santiago in einem altmodisch wirkenden Sessel saß – mit einem Haufen gebrauchter Taschentücher neben ihr auf dem Tisch.
    Mr Santiago, Phil und ich nahmen Platz. Dem Mann war anzusehen, dass er nicht richtig mit der Situation umzugehen wusste. Kein Wunder – als normaler Bürger hatte man nur selten so direkt mit Mord zu tun.
    Ich wandte mich an die Frau. »Mistress Santiago, ich verstehe, dass Sie geschockt sind. Das ist eine ganz normale Reaktion.«
    Sie schaute kurz auf und nickte.
    »Können Sie meinem Partner und mir kurz schildern, wie Sie Mister Foreman gefunden haben?«, fragte ich.
    Sie wischte sich noch ein paar Tränen aus dem Gesicht und schaute mich mit traurigem Blick an. »Ich putze hier im Haus bei einigen Leuten, auch bei Mister Foreman. Normalerweise ist er schon früh unterwegs, daher fange ich bei ihm an. Ich bin also in die Wohnung gegangen, habe das Fenster im Wohnzimmer aufgemacht, um zu lüften, und bin dann ohne etwas zu ahnen ins Schlafzimmer gegangen. Da habe ich ihn dann gesehen.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Ich war erschrocken, ihn noch in seinem Bett anzutreffen, und habe mich entschuldigt. Gerade, als ich wieder gehen wollte, fiel mir auf, dass er ruhig war, ganz unbeweglich. Also schaute ich noch mal hin. Er atmete nicht. Und dann sein Gesicht – da war kein Leben mehr in seinem Körper. Ich bin sofort aus der Wohnung raus, runter zu meinem Mann, und er hat dann die Polizei gerufen.«
    »Und Sie haben die Wohnung danach nicht wieder betreten?«, fragte ich.
    »Nein«, antwortete sie. »Wir haben hier auf die Polizei gewartet, und mein Mann hat die beiden Polizisten in die Wohnung von Mister Foreman gelassen.«
    »Wissen Sie, ob Mister Foreman gestern Besuch hatte?«, stellte ich die nächste Frage.
    »Nein, keine Ahnung, mein Mann und ich waren gestern Abend im Theater«, antwortete sie.
    Ihr Mann nickte zustimmend. »Ja, das stimmt. Gestern Abend haben wir ihn nicht gesehen. Fragen Sie doch Joe, den Doorman von der Nachtschicht. Der schläft jetzt wahrscheinlich, aber er müsste es wissen. Vielleicht hat er die Besucher auch eingetragen. Das wird gewöhnlich protokolliert, auch wenn es die Jungs damit nicht immer so ganz genau nehmen. Es gibt aber auch eine Kamera, die den Eingangsbereich aufnimmt.«
    »Das wäre hilfreich«, sagte Phil. »Haben Sie Zugang zu den Aufzeichnungen?«
    »Nein, nur der jeweilige Doorman«, antwortete Mr Santiago.
    »Gut, dann werden wir gleich nachfragen«, sagte ich und wandte mich noch einmal an Mrs Santiago. »Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen, das mit dem Tod von Mister Foreman zu tun haben könnte? Irgendein Streit, in den er verwickelt war? Ungewöhnlicher Besuch?«
    »Nein, nicht dass ich wüsste«, sagte sie. »Mister Foreman war so ein netter Mann. Immer höflich und zuvorkommend. Es ist eine Schande.«
    »Ja, das ist es«, sagte ich.
    Phil und ich standen auf und verabschiedeten uns von den beiden.
    Wir verließen ihre Wohnung und gingen zum Doorman, um nach einer Kopie der Aufzeichnungen zu fragen.
    »Die haben Ihre Kollegen von der Crime Scene Unit schon mitgenommen«, sagte er.
    »Wann hat Ihre Schicht angefangen?«, fragte ich.
    »Um sieben«, antwortete er. »Ich habe quasi alles miterlebt, angefangen damit, dass Mistress Santiago tränenüberströmt in ihr Apartment gelaufen ist, bis jetzt.«
    »Und wann hat die Schicht Ihres Vorgängers angefangen, des anderen Doorman?«, war Phils Frage.
    »Gestern Abend um sieben. Wir haben im Moment Zwölf-Stunden-Schichten. Ist ein einfacher Job ohne viel körperliche Arbeit, deshalb geht das«, antwortete er.
    »Dann hat er wahrscheinlich noch mitgekriegt, wer gestern bei Mister Foreman war«, meinte Phil. »Können Sie uns seine Nummer und Adresse geben?«
    »Klar«, erwiderte der Doorman und schrieb Phil die gewünschten Informationen auf.
    »Ich werde ihn gleich anrufen«, sagte Phil, nahm sein Handy heraus und gab die Telefonnummer ein.
    »Geht keiner dran, nur die Mailbox«, sagte er nach ein paar Sekunden.
    Der Doorman grinste. »Das ist typisch für Joe – wenn der schläft, hört er nichts, meistens macht er sein Handy sogar aus oder stellt es leise. Ich habe ihm schon so oft gesagt, dass er im Notfall erreichbar sein soll, aber er
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