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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand
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»Was schwebt dir vor?«
    »Wir werden dem Hurensohn Angst machen«, erklärte Chester Banks mit hassloderndem Blick. »Wenn unter seinen Männern das große Sterben ausbricht, wenn einer seiner Vertrauten nach dem andern das Zeitliche segnet, wird Willard sich zunächst ziemlich kräftig einpissen und zu guter Letzt selbst den Löffel abgeben.«
    ***
    Als wir die Lapdance-Bar Pink Pussy betraten, empfing uns laute Musik. Dumpfe Bässe dröhnten uns die Ohren voll. Gitarren jaulten. Saxophone winselten. Auf von grölenden Männern umringten Tischen tanzten heiße Mädchen mit begnadeten Körpern. Sie waren ungemein rassig, so geschmeidig wie Klapperschlangen und trugen briefmarkengroße Bikinis. Ihre Bewegungen waren elektrisierend erotisch. Worauf sie damit abzielten, war klar, und die schwitzenden Kerle sprachen darauf auch wunschgemäß an.
    Terry Norton und Jake Gamblin hatten in diesem Moment die Lapdance-Bar betreten. Allerbestes Timing, durchzuckte es mich. Jetzt brauchen wir nicht erst lange auf sie zu warten.
    Noch hatten sie uns nicht bemerkt. Ihre Blicke waren auf eine blonde Tänzerin gerichtet, die soeben einladend in die Hocke ging und dem interessierten Betrachter so einiges offenbarte.
    Norton griff sich in den Schritt und sagte zu Gamblin: »Ich muss mal auf die Toilette.«
    Bei dem Lärm war das natürlich nicht zu hören, aber ich konnte es von seinen Lippen ablesen.
    Die Ganoven trennten sich. Gamblins Blick blieb leider nicht so lange an der Blondine hängen, wie wir uns das gewünscht hätten.
    Seine Augen begaben sich auf die Suche – und fanden uns. Das war klarerweise ein ziemlicher Schock für ihn. Er wurde so blass, als hätte man ihn tot aus dem Hudson River gezogen, und dann flammte in seinen Pupillen Panik auf. Er wirbelte herum, als wollte er eine eindrucksvolle Pirouette drehen, und flitzte aus dem Lokal.
    »Los, Phil!«, zischte ich. »Hinterher!«
    Wir mussten auf dem Weg zum Ausgang mehrere Gäste zur Seite schubsen. Einigen war das egal. Andere bedachten uns mit unfeinen Flüchen.
    Als wir endlich draußen waren, war Jake Gamblin verschwunden. Fast hätte man meinen können, er hätte sich in Luft aufgelöst.
    Wir kehrten unzufrieden ins Pink Pussy zurück. Da wir Gamblin nicht kriegen konnten, wollten wir uns Norton krallen. Wo der zu finden war, wussten wir. Um der Situation das nötige Gewicht zu verleihen, zog ich meine SIG. Ich hatte zwar nicht vor, sie auf Norton abzufeuern, aber das konnte er ja nicht wissen.
    Phil öffnete die Tür. Norton stand am Handwaschbecken, wie es sich gehörte.
    Ich drückte ihm meine Pistole in den Rücken.
    Er erstarrte. »Was, zum Teufel …«
    »Wir freuen uns auch, dich wiederzusehen«, sagte mein Partner eisig.
    »Mach jetzt bloß keinen Blödsinn, Norton«, warnte ich den Gangster.
    »Sieh nach, was er so alles an Hardware bei sich trägt, Phil«, verlangte ich.
    Mein Partner fand einen Revolver, einen Schlagring und ein Jagdmesser. Norton protestierte nicht, als Phil ihm das Zeug abnahm, und er ließ sich auch wortlos abführen. Er fragte nicht einmal nach dem Grund, denn er kannte ihn.
    ***
    Horace McPhersons kaffeebrauner Mercedes verwandelte sich mit Donnergetöse in einen orangeroten Feuerball. Die Sprengkraft war so gewaltig, dass Willard Banks von der heißen Druckwelle zu Boden geschleudert wurde.
    Fluchend landete der Drogenbaron zwischen zwei Fahrzeugen. Der Stoff seines teuren Maßjacketts zerriss über den Ellenbogen.
    Er schützte seinen Kopf mit den Armen, während ringsherum scharfe Blech- und spitze Eisenteile wie Granatsplitter einschlugen.
    Die Explosion zerstörte nicht nur Horace McPhersons Mercedes, sondern auch die benachbarten Autos. Sie wurden zur Seite gedrückt, ihre Fenster barsten und sie standen augenblicklich in Flammen.
    Die automatische Sprinkler-Anlage schaltete sich ein. Wasser strömte aus Hunderten von Düsen. Willard Banks stand auf einmal im Regen.
    Wasser gelangte in seinen Mund. Er spuckte es aus. Leute kamen angerannt: Parkhaus-Personal, Menschen aus dem Fitness-Center. Feuerlöscher kamen zum Einsatz. »Sir!«, rief jemand. »Sir, sind Sie verletzt?« Der Mann war vom Sicherheitsdienst. Jetzt erkannte er den klatschnassen Willard Banks. »Oh, Mister Banks. Sind Sie okay?«
    Banks stand auf.
    »Warten Sie«, stieß der Sicherheitsmann diensteifrig hervor. »Ich helfe Ihnen.«
    »Nicht nötig«, wehrte Banks ab.
    »Kommen Sie, Mister Banks«, sagte der Sicherheitsmann dennoch. »Sie müssen weg von
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