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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand
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Kohle machen.«
    Das beeindruckte den Franzosen nicht. »Mir reicht, was ich habe.«
    »Man kann nie genug Geld haben«, widersprach ihm Willard Banks. »Du hast für Chester und mich eine Menge Jobs erledigt. Wir waren mit deiner Arbeit immer sehr zufrieden. Es gab nie Ärger zwischen uns, und wir haben deine Leistungen stets großzügig honoriert.«
    »Das habt ihr«, bestätigte Hosse.
    »Du darfst mich jetzt nicht einfach nach Hause schicken, Alain«, sagte Willard Banks ernst. »Das wäre nicht fair. Wir haben dich reich gemacht. Ich finde, du schuldest mir was.«
    Hosse staunte. »Dir?«
    »Die Idee, dich laufend zu beschäftigen, kam von mir. Chester hatte jemand anderen im Auge.«
    Der Franzose schwieg.
    »Okay«, sagte Willard Banks. »Eine Million. Ich zahle dir eine Million US-Dollar für den Job. Was sagst du dazu?«
    Hosse sagte nichts.
    »Ich meine, das ist ein Angebot, das niemand, der auch nur einigermaßen bei Verstand ist, ablehnen kann«, sagte der Amerikaner.
    Alain Hosse lehnte sich zurück und schlug ein Bein über das andere. »Willard«, sagte er betont freundlich. Er wollte Banks schließlich weder beleidigen noch verärgern. »Du bist mein Gast. Ich mag dich. Ich schätze dich sehr, das weißt du. Und es entspricht der Wahrheit, dass ich dir sehr viel zu verdanken habe.« Er machte eine Geste, die seinen gesamten Besitz einschloss. »Du kannst in meinem Haus bleiben, solange du möchtest, aber ich werde nie wieder für dich oder für irgendjemand anderen arbeiten. Daran ist nicht zu rütteln. Tut mir leid. Ich hoffe, du kannst das akzeptieren.«
    »Nein, Alain, das kann ich bedauerlicherweise nicht«, sagte der Amerikaner daraufhin hart. Unmut flackerte in seinen Augen. Er war es nicht gewohnt, abgewiesen zu werden. »Für mich steht einfach zu viel auf dem Spiel. Du musst mir Chester und seine engsten Vertrauten vom Hals schaffen.«
    »Ich muss?« Das hörte der Franzose ganz offensichtlich überhaupt nicht gern.
    Willard Banks nickte fest. »Du musst.«
    Eine deutliche Verstimmung grub sich in Hosses Züge. »Du kannst mich nicht zwingen, Willard.«
    »Doch, Alain, das kann ich«, entgegnete Banks frostig. Er zog die Augenbrauen zusammen. Über seiner Nasenwurzel entstand eine tiefe V-Falte. »Ich hatte gehofft, diesen Trumpf nicht ausspielen zu müssen, aber wenn du mir keine andere Wahl lässt, sehe ich mich gezwungen, es zu tun.«
    ***
    Plötzlich bestanden keine freundschaftlichen Gefühle mehr zwischen Alain Hosse und Willard Banks. Ihre Mienen waren von Härte und Entschlossenheit geprägt.
    Der Franzose stand auf. »Es ist nicht gut, was du da tust, Willard«, sagte er mühsam beherrscht. »Ganz und gar nicht gut.«
    Er ging zum Fenster und sah hinaus.
    Willard Banks erhob sich ebenfalls. »Du kannst mir glauben, ich tu es nicht gern«, sagte er mit belegter Stimme. Es klang so, als meinte er es tatsächlich ehrlich.
    Hosse drehte sich langsam um. »Was hast du vor? Willst du mich erpressen?«
    »Erpressung ist ein sehr hässliches Wort.« Banks senkte den Blick, als würde er sich schämen. »Mein Verhalten ist schäbig. Ich weiß.«
    Hosse kniff die Augen zusammen. »Hast du damals, als ich für euch gearbeitet habe, Beweise gegen mich gesammelt, Willard? Du kannst sie keinem Richter vorlegen, ohne dabei nicht auch selbst unterzugehen.«
    »Jeder von uns hat eine Achillesferse, Alain«, behauptete Banks.
    »Ich nicht«, erwiderte Hosse.
    »Doch, Alain. Auch du hast eine, und ich kenne sie.«
    Banks seufzte, als würde er den Franzosen bedauern. »Das ist dein Pech, mein Freund.«
    Alain Hosse schien zu wittern, was der Amerikaner im Schilde führte. Er presste die Kiefer zusammen und versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Er bot seinem Gegenüber ein perfektes Pokerface. Aber tief in seinem Inneren baute sich eine gefährliche Aggression auf.
    Willard Banks fasste in die Innentasche seines Jacketts. »Ich habe Fotos mitgebracht«, erklärte er.
    »Ich glaube nicht, dass sie mich interessieren.«
    »Diese schon«, entgegnete Banks. »Erinnerst du dich an Jimmy Vooker?«
    »Nein.«
    »Er arbeitet schon sehr lange für mich«, sagte Banks. »Du kennst ihn ganz bestimmt.«
    »Na schön, vielleicht kenne ich ihn. Und?«
    »Er hat diese Aufnahmen gemacht. Jimmy ist ein totaler Fotofreak. Er knipst alles, was ihm vor die Linse kommt. Zumeist verwendet er ein leistungsstarkes Teleobjektiv, damit er unbemerkt bleibt. Sieh dir die Bilder an. Ich habe nur die besten
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