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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand
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beziehungsweise auf dein Konto zurückholen, nicht wahr?«
    Willard Banks sah den Killer an. »Warum sagst du das, Alain?«, fragte er vorwurfsvoll. »Zweifelst du etwa an meiner Aufrichtigkeit? Ich schwöre dir, ich würde so etwas nie im Leben tun. Ich mag dich. Ich schätze dich über alles. Es kränkt mich, wenn du so über mich denkst.«
    Hosse lächelte. »Ich habe nur aufgezeigt, was in diesen bewegten Hacker-Zeiten alles möglich wäre«, sagte er. »Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann, Willard. Du würdest mich nie aufs Kreuz legen.«
    »So ist es«, bestätigte der Drogenbaron.
    »Weil du mich nicht zum Feind haben möchtest.«
    Willard Banks rümpfte die Nase. »Alain.« Er schüttelte langsam den Kopf. »Alain.« Er zog die Augenbrauen zusammen. »Uns verbindet bis ans Ende unserer Tage eine unverbrüchliche Freundschaft«, behauptete er im Brustton vollster Überzeugung.
    Das sagt ein Mann, der sich soeben gewaltsam seines leiblichen Bruders entledigt hat, dachte Hosse. Zwar nicht mit seinen eigenen Händen, aber mit meiner Hilfe. Und anschließend hat er sich an meiner Schilderung des Mordes mit leuchtenden Augen ergötzt.
    »Da wäre nur noch eins zu klären«, sagte der Mann aus Marrakesch und zog ganz unvermittelt seine Pistole.
    ***
    Wir erreichten das Anwesen des Drogenbarons. Insgesamt drei Funkstreifen standen am Straßenrand. Ich hielt meinen Jaguar an.
    Wir stiegen aus. Die uniformierten Kollegen waren mit Revolvern und Gewehren bewaffnet. Sie erwarteten unsere Befehle.
    Wir hörten uns kurz ihren Lagebericht an und positionierten sie anschließend rund um das Gebäude. Und zwar so, dass man sie von drinnen nicht sehen konnte. Geschossen sollte nur werden, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Der Datsun Infiniti FX50 stand verwaist vor Willard Banks’ schmuckem Eigenheim.
    Ich zog meine SIG. Phil griff ebenfalls zur Waffe. Ich wollte mein Handy abschalten, da begann es zu klingeln. Mister High war am anderen Ende.
    »Wie sieht’s aus, Jerry?«, erkundigte sich der Assistant Director.
    »Wir stehen vor Willard Banks’ Haus, Sir.«
    »Brauchen Sie Verstärkung?«
    »Angeblich sind nur Banks und Hosse in dem Gebäude«, gab ich zur Antwort.
    »Der Drogenbaron scheint sich sehr sicher zu fühlen«, meinte der Assistant Director.
    »Nun«, sagte ich, »von seinem Bruder hat er ja nichts mehr zu befürchten.«
    Ich erwähnte die Streifencops, die mit schussbereiten Waffen um das Haus postiert waren. Der Assistant Director wollte nach dem Einsatz sofort benachrichtigt werden.
    »Geht klar, Sir«, sagte ich, beendete das Gespräch, schaltete das Mobiltelefon ab, sah Phil an und sagte: »Dann mal los, Partner.«
    ***
    Als Willard Banks die Pistole sah, starrte er den Killer befremdet an. »Was soll das, Alain?«
    »Niemand bedroht ungestraft meine Familie«, sagte der Mann aus Marrakesch hart.
    Banks leckte sich die Lippen. »Hör zu, Alain …«
    »Du mieses Schwein hast mich erpresst«, fiel Hosse dem Drogenbaron scharf ins Wort.
    Willard Banks zeigte auf den Laptop. »Ich habe eine Million Dollar auf dein Konto überwiesen.«
    »Du hast gedroht, Zoe und Kitty etwas anzutun, wenn ich nicht für dich töte«, zischte Hosse. »Dachtest du, das nehme ich so einfach hin?«
    »Das habe ich doch nur gesagt , damit du mein Angebot annimmst«, entgegnete Willard Banks beschwörend. »Ehrlich.« Er wiegte den Kopf. »Na schön, es war nicht richtig, dich auf diese schmutzige Weise unter Druck zu setzen, und wenn du Wert darauf legst, entschuldige ich mich auch gerne dafür. Aber ich hatte keinen Moment wirklich die Absicht, den Deinen etwas anzutun. Ich habe dich gebraucht. Ich musste dich unbedingt haben. Deshalb habe ich diese unschöne Nummer abgezogen. Tut mir leid, okay?«
    »Eine Million Dollar plus das Leben von Zoe und Kitty«, knurrte Hosse.
    »Ich schwöre dir, dass die beiden keine Sekunde ernsthaft in Gefahr waren, Alain.«
    Der Mann aus Marrakesch schüttelte den Kopf. »Ich glaube dir nicht, Willard.«
    »Hör mal, du kennst mich doch …«
    Alain Hosse nickte. »Eben«, sagte er rau. »Und weil ich dich kenne, glaube ich dir nicht.« Seine Lippen wurden schmal. »Du bist ein verlogener Bastard, Willard Banks.« Es blitzte kurz in seinen Augen, und der Drogenbaron wusste instinktiv, dass das letzte Wort gesprochen war.
    ***
    Wir erreichten den Datsun. Im Haus fielen Schüsse. Wir wechselten einen raschen Blick. Was hatte das zu bedeuten? Wer hatte auf wen geschossen? Waren der Drogenbaron
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