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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand
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hier. Es könnten weitere Treibstofftanks explodieren.«
    Fünf Minuten später saß Willard Banks in einem Taxi und war unterwegs nach Hause. Daheim schaltete er sogleich den Fernsehapparat ein und sah sich die ersten Berichte an.
    Er zog sich um und rubbelte mit einem Handtuch sein nasses Haar trocken, während er sich den Schwachsinn der Kommentatoren anhörte. Man versuchte den Sprengstoffanschlag, der Horace McPherson das Leben gekostet hatte, allen möglichen in- und ausländischen radikalen Untergrundbewegungen oder Terrornetzen anzuhängen.
    Doch Willard Banks wusste , wer wirklich dahintersteckte. »Schlecht informiert seid ihr Idioten immer gut«, sagte er abschätzig. »Der Anschlag geht einzig und allein auf Chesters Konto. Mein gottverdammter Bruder zeichnet dafür verantwortlich. Weil ich ihm ein Fünfhunderttausend-Dollar-Geschäft versaut habe. Das ist genau seine Art, sich zu revanchieren.«
    Er schaltete das Fernsehgerät ab und überlegte, wer nun an Horace McPhersons Stelle nach San Diego fliegen sollte. Jedem konnte er nicht trauen.
    Er hatte mit Horace McPherson einen zuverlässigen Mann verloren. Es wird nicht leicht sein, diese Lücke zu schließen, ging es ihm durch den Kopf. Das weiß Chester. Deshalb hat er ja Horace und nicht irgendeinem anderen die Bombe ins Auto gepackt.
    Seine Lippen wurden schmal. »Chester, du verdammter Bastard«, knurrte er, »das wirst du mir büßen.«
    ***
    Terry Norton hatte wenig später nichts dagegen, dass wir das Verhör im Field Office aufzeichneten. Aber er war nicht sehr gesprächig. Er sagte nur das, was wir ohnedies schon wussten. Zu weiteren Äußerungen war er nicht zu bewegen, und wenn wir ihn unter Druck zu setzen versuchten, erklärte er stereotyp: »Ich sage nichts mehr ohne meinen Anwalt.«
    Phil seufzte. »So kommen wir nicht weiter.«
    Terry Norton lächelte dünn. »Tut mir echt leid für euch.« Er lehnte sich zurück und schien sehr mit sich zufrieden zu sein.
    »Ich hatte gehofft, du würdest kooperativer sein«, sagte mein Partner.
    »Warum sollte ich?«, fragte Norton.
    Phil hob die Schultern. »Wegen der mildernden Umstände, die es dann vor Gericht für dich geben würde.«
    Norton zog die Mundwinkel nach unten. »Ich brauche keine mildernden Umstände.«
    »Du hast immerhin auf zwei FBI-Agents geballert«, sagte ich.
    »Ich hab doch nicht auf euch geschossen«, erwiderte Norton entrüstet.
    »Ach was«, sagte Phil. »Auf wen denn?«
    »Auf niemand«, behauptete Norton allen Ernstes. »Ich hab einfach nur meine Knarre rattern lassen, um euch zu erschrecken.«
    »Hat auch prima funktioniert«, sagte ich.
    »Vielleicht hatte ich auch ’nen Blackout. Was weiß ich. Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ihr unverletzt geblieben seid. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn euch eine verirrte Kugel erwischt hätte.«
    »Mir kommen auch gleich die Tränen«, gab Phil zynisch zurück.
    Norton strich sich das Haar aus der Stirn und gähnte laut. »So gern ich mich mit euch unterhalte … Ich würde jetzt doch lieber eine kleine Pause machen.«
    Phil bleckte die Zähne. »Strengt an, so viel zu lügen, wie?«
    Norton sprach in die Kamera. »Ich habe die ganze Zeit die Wahrheit gesagt, und nichts als die Wahrheit. So wahr mir …« Er zwinkerte schelmisch. »Die Wahrheit eben.« Das Ganze war für ihn offenbar bloß ein amüsantes Spiel. »Deshalb habe ich auch so ein reines Gewissen und bin voller Zuversicht, dass ihr mich schon sehr bald nach Hause gehen lassen werdet.«
    Nun, aus diesem Traum würde nichts werden, denn wir hatten genug in der Hand, um ihn so lange bei uns zu behalten, wie wir es für angemessen erachteten.
    Daran konnte auch sein Anwalt nichts ändern. Er unterhielt sich fünfzehn Minuten unter vier Augen mit seinem Klienten, machte ein bisschen Wind, der uns jedoch nicht beeindruckte, und rauschte frustriert ab, als er merkte, dass er bei uns auf Granit biss. Das stimmte Terry Norton dann doch einigermaßen nachdenklich und machte ihn ein klein wenig kooperationsbereiter.
    ***
    Jake Gamblin hatte sich nicht in Luft aufgelöst, sondern ein vorbeikommendes Taxi angehalten, war hineingesprungen und hatte vom Fahrer verlangt, ordentlich Gummi zu geben.
    »Wohin?«, wollte der Chauffeur wissen.
    Gamblin nannte eine Adresse. Nach einer knappen halben Stunde waren sie dort angekommen. Das Taxi hielt am Bordstein, Gamblin entrichtete den Fahrpreis, gab ein nicht zu üppiges Trinkgeld und
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