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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens
Autoren: Sascha Vennemann
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erinnerte sich nicht mehr an seinen Namen - hatte aus dem fliegenden EWAT heraus auf das Affenwesen gefeuert.
    Was danach am See passierte, ob der Hüter den Treffer überlebt hatte und was mit den Dörflern geschehen war, all das wusste er nicht. Sie waren damals Hals über Kopf aus dem »Verbotenen Land« geflohen.(nachzulesen im MADDRAX 126 )
    Wenn ihn nicht alles täuschte, dann war der Mann, den sie als Ersten zwischen Corkaichs Hütten entdeckt hatten und der jetzt gemäßigten Schrittes auf den Dorfplatz trat, Chiiftan Teggar, das Oberhaupt einer der Dorfgemeinschaften am See.
    Der Clanchef nahm in gebührendem Abstand vor Matt Aufstellung und stemmte die Hände in die Hüften. »Maddrax«, stellte er ohne jede Betonung in der Stimme fest. »Und Aruula von den Dreizehn Inseln.« Er nickte der Barbarin zu.
    »Chiiftan Teggar«, antwortete Matt in derselben Tonlage. »Und die Kinder des Hüters. Zumindest einige von ihnen.«
    Teggar nickte, blieb aber weiter auf Abstand. »Nenn mir einen guten Grund, warum ich Ruuk nicht freigeben und dich töten lassen soll. Sieh, was du und deinesgleichen angerichtet habt!« Der Mann deutete auf einen Pfahl, der ein paar Meter neben ihm stand und den Matt bis jetzt gar nicht bewusst wahrgenommen hatte.
    Sein Blick wanderte den Holzpflock hinauf bis zu dem modrigen Gerippe am Querbalken, das einem kleinen Menschen ähnelte. Mit Flügeln! Nein, das war kein Mensch, das war der Bonobo.
    Scheiße , dachte Matt. Hat der Idiot von Techno damals tatsächlich den Hüter erlegt.
    Es bestand kein Zweifel daran, dass es sich bei den Überresten an dem Totem um das Wesen handelte, das für die Infizierung der Menschen im »Verbotenen Land« durch Nanobots verantwortlich gewesen war. Und ihre Verehrung geht so weit, dass sie den Hüter auch über dessen Tod hinaus bei sich behalten haben.
    Matt konnte nicht abstreiten, dass er mitschuldig am Ableben des Hüters war. Zwar hatte er damals nicht selbst geschossen, aber Jed und Aruula waren auf der Insel im See in Gefahr gewesen und sie hatten handeln müssen.
    Bevor er aber in die Verlegenheit kam, doch noch etwas sagen oder tun zu müssen, kreischte hinter ihm Ann begeistert auf und riss sich von Xij und Aruula los. »Mom!«, brüllte sie und rannte, als hinge ihr Leben davon ab, auf die beiden Gestalten zu, die gerade zwischen zwei Häusern auf den Dorfplatz getreten waren.
    »Ann!« Auch für Jenny Jensen und Pieroo gab es kein Halten mehr. Als sie sahen, wer da mit aufgerissenen Augen und wehenden blonden Haaren auf sie zu gelaufen kam, sahen sie sich kurz an, ließen die Werkzeuge fallen, die sie getragen hatten, und stürmten dem Mädchen entgegen.
    »Mom!« Anns Stimme überschlug sich, und als sie endlich in die Arme ihrer Mutter fiel, weinte sie Freudentränen.
    Matt spürte, wie Aruula neben ihn trat und seine Hand ergriff. Er konnte den Blick nicht von seiner Tochter und deren Mutter abwenden. Dieser Moment war so voller Emotionen und strahlte eine Zuversicht und Hoffnung aus, wie er es selten erlebt hatte.
    Pieroo, der sonst so grobschlächtige Barbar, wirkte in diesem Augenblick ganz sanft. Mit seinen großen Pranken langte er beinahe komplett um die zierliche blonde Frau und das kleine Mädchen auf ihrem Arm herum.
    Jenny hielt Ann fest und flüsterte immer wieder ihren Namen. Anns Kopf lag auf ihrer Schulter, ihre Tränen verteilten sich auf den offenen Haaren ihrer Mutter.
    Schließlich fand ihr Blick Matthew Drax vor dem Amphibienpanzer. Sie nickte ihm und Aruula zu und formte mit den Lippen ein Danke . Und da konnte auch er die Tränen der Rührung nicht länger zurückhalten. Aruula ging es ähnlich, und sie umklammerte seine Hand ganz fest.
    Xij war die Situation offensichtlich peinlich. Sie hielt sich im Hintergrund, schaute wachsam auf die Dörfler und vor allen Dingen auf Teggar und Ruuk. Aber auch die schienen vom Wiedersehen zwischen Mutter und Tochter gefesselt zu sein und ihren anfänglichen Ärger vorerst vergessen zu haben.
    Nach mehreren Minuten der tränenreichen Begrüßung, in denen immer mehr Bewohner von Corkaich auf dem Dorfplatz erschienen, kamen Jenny und Pieroo zum Amphibienpanzer herüber. Ann schluchzte immer noch leise an der Schulter ihrer Mutter. Die ganze Anspannung der letzten Wochen und Monate war in Sekunden von ihr abgefallen. Jetzt konnte sie endlich wieder Kind sein.
    Jenny reichte Ann an Pieroo weiter und umarmte Matt herzlich. Auch Aruula wurde auf diese Weise begrüßt, und sie sagte ihnen
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