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281 - Bausteine des Lebens

281 - Bausteine des Lebens

Titel: 281 - Bausteine des Lebens
Autoren: Sascha Vennemann
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noch einmal Dank dafür, dass sie ihr Kind zurückgebracht hatten.
    »Es war… schrecklich, als wir erwachten und Ann nicht mehr da war«, sagte die Frau aus der Vergangenheit. »Wir haben einen Suchtrupp zusammengestellt - ohne Erfolg. Auch in den umliegenden Dörfern hatte sie niemand gesehen.«
    »Aber wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass du bald zu uns zurückkommst«, sagte Pieroo und gab ihr einen Schmatzer auf die Nase.
    Das Mädchen kicherte, während ihr noch die letzten Tränen über die Wagen liefen. »Iih, dein Bart! Das kitzelt!«
    Matthew stellte seiner Staffelkameradin Xij vor und klopfte auf PROTOs Außenhülle. »Ohne dieses Teil hier hätten wir es nicht so schnell zu euch geschafft. Es ist Xij zu verdanken, dass wir den Panzer in einem unterirdischen Forschungslabor gefunden haben.«
    »Ihr müsst uns berichten, was hier geschehen ist«, meinte Aruula. »Und was sie hier machen!« Dabei deutete Aruula auf Teggar und Ruuk, die mit ihren Leuten weiterhin auf Abstand blieben und sich unter dem Totem des Hüters versammelt hatten. Offenbar berieten sie darüber, wie sie mit der Anwesenheit der Menschen, die für den Tod des Hüters mitverantwortlich waren, umgehen sollten.
    »Ihr habt recht«, stimmte Pieroo zu und setzte sich Ann auf die Schultern. »Gehen wir ins Haus. Dann erzählen wir euch alles, und ihr könnt berichten, wo und wie ihr Ann gefunden habt.«
    Gemeinsam betraten sie das Gebäude aus grob geschlagenen Steinen, in dem Matt bei seinem letzten Besuch die versteinerte Jenny gefunden hatte. »Wir haben außerdem herausgefunden, warum ihr zu Stein erstarrt seid«, eröffnete er.
    Ruckartig drehten sich Jenny und Pieroo zu Matt um. Ann musste sich in die Haarmähne des Hünen krallen, um nicht von seiner Schultern zu purzeln.
    »Ihr… ihr wisst es?«, fragte Jenny ungläubig. »Aber ihr wurdet doch nicht…?«
    »Das brauchten wir auch nicht«, meinte Aruula. »Gehen wir hinein. Die Geschichte dauert etwas länger…«
    ***
    Xij
    Was sind das für komische Typen? Matt scheint sie zu kennen und irgendwann mal verärgert zu haben, sonst würde dieser verlauste Wilde nicht so scharf darauf sein, ihm die Kehle durchzuschneiden. Glücklicherweise verhalten sie sich jetzt ruhiger. Ann und ihre Mutter haben den Bann gebrochen. Vorerst.
    Du wendest dich ab. So etwas hast du schon so öfters gesehen: Menschen, die aus Kriegen nach Hause kommen und ihren Lieben in die Arme fallen. Es ist immer dasselbe. Und du weißt, wie es sich anfühlt - sowohl auf der Seite der Wartenden als auch der Heimkehrer. Der verlorene Sohn, die verlorene Tochter… Diese Geschichte kannte schon das Buch der Bücher. Da könnten sie die Rev'rends fragen, die wissen Bescheid.
    Jenny ist hübsch. Matt hatte einen guten Geschmack, als es um die Nachwuchszeugung ging. Auch wenn das ja alles nicht ganz freiwillig abgelaufen ist…
    Jetzt wollen sie ihr Wiedersehen besprechen, ins Haus gehen. Du hältst Matt an der Schulter zurück. »Wenn ihr nichts dagegen habt, bleibe ich draußen und sehe mich ein bisschen um. Einverstanden?«
    Du schaust verlegen zu Boden. Richtig so, mach ihm ruhig ein schlechtes Gewissen, dass du dich ausgeschlossen fühlst! »Ich habe das Gefühl, dass ich da drinnen fehl am Platz bin.«
    Matt nickt verstehend. »Kein Problem. Vielleicht fällt dir hier ja irgendetwas auf.« Er beugt sich zu dir herüber. »Die Entsteinerten von den Dreizehn Inseln haben sich etwas seltsam benommen. Schau mal, ob du hier auch so etwas bemerkst.«
    Du grinst. »Geht klar, Chef!«
    Also los, wollen doch mal sehen, was für eine Ortschaft Corkaich ist. Die Typen aus Schottland beachten dich nicht weiter, hocken weiter unter dem geflügelten Affenskelett und palavern, dass ihnen die Zungen glühen.
    Irgendwas an Corkaich ist komisch. Du wanderst zwischen den Häuschen auf die Steilküste zu. Die Gebäude sind bewohnt, du riechst gebratenes Fleisch, und durch die Fenster siehst du Kochfeuer und Ölfunzeln brennen. Aber an den Häusern selbst wurde lange nichts mehr gemacht. Hier, das Dach hat faustgroße Löcher. Da drinnen muss es ziehen wie Hechtsuppe! Oder dort, da bröckelt das Mauerwerk und du kannst in das Schlafzimmer schauen.
    Besonders vorausschauend scheinen die Dörfler auch nicht zu sein. Die kläglichen Reste der Feuerholzstapel sind bestimmt noch vom letzten Winter übrig. Wenn sie nicht bald Holzvorräte anlegen, frieren sie spätestens im Januar mit den Hintern an ihren Stühlen fest.
    Du gehst
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