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276 - Die Genesis des Arthur Crow

276 - Die Genesis des Arthur Crow

Titel: 276 - Die Genesis des Arthur Crow
Autoren: Manfred Weinland
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einmal eine starke Kriegerin, daran gibt es gar keinen Zweifel. Aber das hier ist viel zu gefährlich. Nur die Luft anhalten zu können…«
    » Lange anhalten zu können«, fiel Ivee ihr altklug ins Wort.
    Aruula lächelte knapp. »Auch das genügt in diesem Fall nicht. Tut mir leid.«
    Ivee seufzte. Dann strahlte sie unversehens über das ganze Gesicht.
    »Was ist jetzt wieder los?«, fragte Aruula verblüfft.
    »Nichts. Hab's kapiert. Bin ja nicht doof. Und ich mag dich trotzdem!«
    Aber statt sich wieder zu Aruula zu setzen, rannte sie plötzlich los. Zu den Hütten. Kopfschüttelnd blickte Aruula ihr nach, bis von Ivee nichts mehr zu sehen war.
    Sie blieb noch eine Weile sitzen, ließ sich die Begegnung mit dem Mädchen noch einmal durch den Kopf gehen und kehrte schließlich ebenfalls zum Dorf zurück. In die Hütte, in der Maddrax immer noch schlief.
    Sie legte sich neben ihn und schloss die Augen, bis sich der Mann, den sie liebte, hinter ihr zu regen begann.
    ***
    Seite an Seite verließen sie die Hütte.
    Ein sonniger Tag empfing sie. Matthew Drax ließ seinen Blick über die Siedlung schweifen. Ein Albtraum war von ihm gewichen, und wie schon am Vortag langte er nach dem Aufstehen hoch an sein Gesicht und rieb sich mit der rechten Hand über Wangen, Kinnpartie und Hals.
    Glatt.
    Beinahe jedenfalls. Aber die Bartstoppeln waren noch immer so kurz, wie er sie aus der Zeit vor der Berührung des tachyonenfressenden Steins im Bug des Geisterschiffes in Erinnerung hatte.
    »Was sagt dein Auge?«, wandte er sich zur Bestätigung seiner Feststellung an Aruula.
    Sie wandte den Kopf, betrachtete ihn kritisch, wusste, worauf er anspielte. »Mein Auge sagt: perfekt. Ich schätze, wir sind noch mal davon gekommen. Wäre auch verdammt schade, wenn der Ausflug zum Mars letztlich für den Barschbeißer gewesen wäre.«
    Sie lächelten einträchtig. Die Tachyonenverstrahlung, die sie bei der Durchquerung des Zeitstrahls »erlitten« hatten und die ihre Körperzellen vor dem natürlichen Zerfall schützte, schien nicht gänzlich in das Steinwesen geflossen zu sein. Ansonsten müsste Matthews Bart jetzt wieder sprießen.
    Eine Ungewissheit blieb aber: Normalerweise reichte ein Kontakt mit dem Zeitstrahl aus, um die Zellen für fünfzig Jahre »frisch« zu halten. Niemand konnte sagen, wie viele Tachyonen jetzt noch übrig waren, wann das Altern unvermittelt wieder einsetzen würde. In Jahren? Wochen? Oder Tagen?
    Sie würden es merken, wenn Matts Bart plötzlich wieder zu wachsen begann.
    Für Aruula würde es keinen Unterschied machen; sie hatte erst vor wenigen Wochen den Strahl durchquert. Matt hingegen würde mit Sicherheit die zehn Jahre in den Knochen spüren, um die er die Zeit bereits betrogen hatte.
    Aruula strich ihm zärtlich über die Wangen; die sanfte Berührung vertrieb seine Sorgen. Für den Moment.
    Sie schaute an ihm vorbei, und er folgte ihrem Blick zu der Koppel, in der die Andronen angebunden waren. Die riesigen geflügelten Ameisenmutationen flößten Matt ungebrochenen Respekt ein. Dennoch waren sie das beste Transportmittel, um gemeinsam mit Aruula nach Irland zu reisen und nach Jenny und Pieroo zu suchen.
    Waren die beiden und alle Bewohner des Dorfes Corkaich inzwischen auch wieder entsteinert? Matt hoffte, dass sich der Effekt nicht nur auf den näheren Umkreis der Schattenkaravelle beschränkte. Dann würden auch Sir Leonard Gabriel und seine Technos auf Guernsey wieder leben, und alle anderen, die den Schatten zum Opfer gefallen waren.
    Es wird höchste Zeit, dass eine Geschichte mal gut ausgeht , dachte Matthew Drax. Wir können ja nicht ständig die Arschkarte ziehen.
    Gleichzeitig fiel ihm Victoria Windsor ein, und es durchfuhr ihn wie ein Blitz. Sie hatten ihre versteinerte Leiche an der Südküste Britanas begraben! Wenn sie ebenfalls wieder erwacht war… [2]
    Ein eiskalter Schauer lief über Matts Rücken. Würde sich die ehemalige Queen aus ihrem Grab befreien können? Sie hatten ihren Steinkörper mehr symbolisch beerdigt, denn ihm drohte ja keine Gefahr, von Tieren ausgegraben zu werden. Matt konnte nur hoffen, dass die Erdschicht und die paar aufgelegten Steine Victoria nicht hindern würden, aus ihrem Grab zu entkommen.
    Er selbst musste sich jetzt auf andere konzentrieren. Gemeinsam mit Jenny und Pieroo würden sie Anns verlorene Fährte hoffentlich aufspüren und seine verschollene Tochter finden können.
    Aber noch konnten sie nicht aufbrechen. Solange das Steinwesen irgendwo in
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