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2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund
Autoren: Perry Rhodan
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blicklos geradeaus, als wäre der Zwerg desaktiviert oder tot.
    Toufec fühlte sich unwohl. Obwohl er Aures vor Ewigkeiten verlassen hatte, gab es immer Momente, in denen er sich wie ein Gast auf der Reise fühlte, der keine Spuren hinterließ. So leer und nichtssagend wie dieser Raum erschien ihm manchmal die Zeit, in der er sich bewegte.
    Fionn Kemeny tippte die Fingerspitzen gegeneinander. »Darf ich?«
    Pri nickte. »Natürlich.« Ihr Blick suchte das Armbandgerät. In einer Stunde würde ihr Vater Antonin Sipiera eine Regierungserklärung zu den jüngsten Vorfällen auf Luna abgeben.
    Kemeny saß am Rand des Sessels, den Oberkörper vorgelehnt. »YLA und ich haben einen Plan ausgearbeitet. Einen doppelten Angriff, der das Potenzial hat, die Onryonen aufzuhalten.«
    »Wie sieht euer Plan aus?«, fragte Toufec.
    »Der erste Ansatzpunkt ist technischer Natur. YLA und ich haben bereits Vorbereitungen dafür getroffen. Berechnungen und Simulationen laufen. Wir sind in der Lage, auf mehrere Gravoprojektoren Lunas zuzugreifen und sie zusammenzuschalten. Mit ihrer Hilfe können wir ein superschweres, ultraschnelles und in nicht kalkulierbaren Rhythmen wechselndes künstliches Schwerkraftfeld schalten. Das Feld wird das Synapsenpriorat irritieren. Es wird das Priorat aus dem Takt bringen und lahmlegen, indem es die Hyperbarie-Energiequelle stört.«
    Anstatt Kemenys vorgelehnte Haltung zu spiegeln, lehnte Pri sich mit verschränkten Armen zurück. »Was bedeutet das für Luna?«
    Kemeny öffnete den Mund, sodass die Lücke zwischen seinen Schneidezähnen sichtbar wurde. »Was das bedeutet? Dass die Züge abgebrochen werden müssen. Luna wird anhalten. Wohin auch immer die Onryonen uns bringen wollen, sie werden mitten auf der Strecke herauskommen.«
    »Wo?«, fragte Toufec. In Gedanken sah er den Mond wie eine Murmel aus seiner Etage rollen. Die Vorstellung beunruhigte ihn. »Vor einem Schwarzen Loch oder auf Kollisionskurs mit einem Planeten?«
    »Darüber müssen wir uns keine Sorgen machen. Ich habe die Technokruste studiert. Es gibt Redundanzsysteme und Sicherungen, auch wenn ich auf sie keinen Einfluss nehmen kann. YLA und ich sind sicher, dass die Onryonen auf diesen Notfall vorbereitet sind.«
    Shanda griff nach einem Becher Wasser, der vor ihnen auf dem Tisch stand. »Ich finde, das klingt vielversprechend.«
    »Und der zweite Teil?«, fragte Pri.
    »Aytosh Woytrom«, sagte Kemeny. »Während YLA und ich das Synapsenpriorat mit dem Irritator lahmlegen, dringt ein Einsatzteam aus Spezialisten zu Woytrom vor und setzt ihn außer Gefecht. Ohne ihn wird sich das Chaos multiplizieren. Er ist die Schnittstelle zu NATHAN.«
    Toufec strich sich über den Bart, wobei er darauf achtete, die Haare nicht glatt zu streichen. »In NATHANS überwachte Bereiche einzudringen, um an Woytrom heranzukommen, dürfte schwierig werden. Besonders nach dem letzten Attentat.«
    »Hat Woytrom kein Zuhause?«, fragte Shanda. Es klang naiv, aber Toufec hütete sich, Shanda zu unterschätzen.
    »Natürlich hat er eins«, sagte Pri. »Im Herzen Iacallas. Wir müssten mitten in die Onryonenstadt vordringen.«
    Die Idee gefiel Toufec. Es hatte einen besonderen Reiz, unbemerkt ins Zentrum der Feinde vorzustoßen. Außerdem hoffte Toufec, auf diese Weise mehr über die Onryonen zu erfahren. Es hatte Vorteile, den Gegner zu kennen. Bisher wusste er wenig aus eigener Erfahrung. Sämtliche Informationen waren durch den Widerstand vorgefiltert.
    »Das könnten Shanda und ich machen. Zusammen mit Pazuzu. Ein kleines Team, das den Genifer aus Iacalla entführt.«
    Pri blickte erneut auf ihr Armbandgerät. »Entführt? Ich weiß, was Coin und die anderen sagen werden. Wenn wir das tun, müssen wir Woytrom töten.«
    »Ein Attentat?«, fragte Shanda.
    »Das ist unnötig«, sagte Toufec. »Woytrom kennt die Pläne der Onryonen. Wenn wir schon das Risiko eingehen, nach Iacalla vorzudringen, sollten wir ihn paralysieren, mitnehmen und ausfragen. Vielleicht hat er Antworten auf Fragen, die nach wie vor offen sind.«
    Pri schüttelte den Kopf, dass ihr kinnlanges rotes Haar sacht nachschwang. »Ihn zum Widerstand zu bringen, gefährdet unser Versteck.«
    »Dann bringen wir ihn eben in ein anderes.«
    »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Nachdenken?«, fragte Kemeny. »Was gibt es da nachzudenken? YLA und ich können die Züge aufhalten! War es nicht genau das, was du wolltest?«
    Pri öffnete die Lippen und schloss sie wieder.
    Toufec erkannte an ihrem Blick,
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