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272 - Dieser Hunger nach Leben

272 - Dieser Hunger nach Leben

Titel: 272 - Dieser Hunger nach Leben
Autoren: Christian Schwarz
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von dem fremden Wesen kamen. Es bediente sich seines Geistes, um sich ihm verständlich zumachen!
    Na ja, etwas, womit du dich kennzeichnest , dachte er. Wenn du keinen Namen hast, sage ich Stein zu dir .
    Dann bin ich Stein . Wer bist du ?
    Ich bin Paul Kraft. Kommst du von den Sternen , Stein?
    Was sind Sterne?
    Na, Sterne eben. Sonnen, die am Himmel funkeln.
    Was ist Himmel?
    Kraft war irritiert. Wenn du den Himmel und die Sterne nicht kennst, woher kommst du dann? Aus der Erde? Wohnst du tief im Boden?
    Der Grauschleier wogte heran und umfing ihn. Mehr noch: Kraft spürte plötzlich, wie ihn unglaublich fremdartige Gedankenimpulse durchdrangen. Impulse, die so voller Energie waren, dass er es mit der Angst zu tun bekam. Aber er konnte sich nicht dagegen wehren.
    Ich kann deine Gedanken erkennen , Paulkraft. Und deine Erinnerungen. Sie sind so… fremd. Ich begreife vieles nicht, aber es erleichtert unsere Verständigung. Ja , Paulkraft, ich lebe im Inneren der Erde.
    Gibt es noch mehr von deiner Sorte?
    Ich erinnere mich kaum. Ich war… Teil einer Einheit, die so voller Energie ist, dass sie beinahe ewig existieren kann. Doch nun, da ich ihr entrissen wurde, werde ich immer schwächer. Meine Energie schwindet. Du musst mir helfen , Paulkraft, sonst werde ich in kurzer Zeit nicht mehr sein.
    Für einen Moment kam Paul Kraft der Vergleich mit der Sonne in den Sinn. Sie selbst würde noch viele hundert Millionen Jahre bestehen - doch wenn Materie von ihr weggeschleudert wurde, verging diese im All. Er hatte erst kürzlich einen wissenschaftlichen Artikel darüber gelesen. Erging es diesem Steinwesen ähnlich? Erlosch es, weil man es bei den Bohrungen von einer viel größeren Masse abgetrennt hatte?
    So ist es , bestätigte der fremde Geist. Du musst mir helfen! Entferne die Schicht, die um mich gelegt wurde!
    Das Harz? Warum?
    Dann kann ich mir wieder selbst helfen , Paulkraft. Nachdem ich auf die Erdoberfläche geschleudert wurde, war ich von den Energieströmen abgeschnitten, aber dann berührte mich ein Wesen wie du.
    Die Frau.
    Was ist eine Frau?
    Die Menschen sind in zwei Geschlechter unterteilt, um sich fortpflanzen zu können. Ich bin ein Mann - und die andere war eine Frau.
    Der Stein schien zu zögern. Dann: Ich sehe den Akt der Fortpflanzung in deinen Gedanken, aber er ist mir fremd. Wir sind ein Immer-Körper.
    Das ist jetzt zweitrangig , drängte Kraft. Die Frau hat dich also berührt. Was ist dann passiert?
    Ich habe versucht, mit der Frau Kontakt aufzunehmen, aber das war nicht möglich. Deine Gedanken , Paulkraft, reichen bis in den siebendimensionalen Raum hinüber; der Geist der Frau aber schwang nur im vierdimensionalen, wenig energiereichen Raum.
    Im ersten Moment konnte Kraft mit dieser Erklärung nichts anfangen, doch dann glaubte er zu verstehen: Offenbar hatte ihm seine Begabung als Medium ermöglicht, mit dem fremden Wesen in Kontakt zu treten - auch wenn er bislang nicht gewusst hatte, dass sich sein Geist immer dann, wenn er in die Zeiten blickte, in einem siebendimensionalen Raum befand.
    Ich habe versucht, die Frau meiner Schwingung anzugleichen , fuhr Stein fort, doch dabei sind die Atome ihres Körpers verklumpt, sie ist erstarrt. Gleichzeitig floss ihre freiwerdende Energie auf mich über - und stärkte mich.
    Kraft erschauderte. Zwar begriff er mit seinem beschränkten menschlichen Geist nicht, was »siebendimensionale Schwingungen« und »verklumpte Atome« zu bedeuten hatten, aber eines war klar: Das Wesen aus der Tiefe der Erde ernährte sich von Lebenskraft - und versteinerte gleichzeitig seine Opfer!
    Seit das Harz mich umschließt, kann ich mir keine Energie mehr holen , schloss Stein. Deswegen , Paulkraft, musst du unbedingt die Schicht entfernen.
    Damit du andere Menschen versteinerst, um an ihre Lebenskraft zu kommen? Paul Kraft war entsetzt, und sein Widerstand erwachte. Nein, das kann ich nicht tun. Das wäre Mord.
    Was ist Mord?
    Jemanden zu töten… ihm die Lebenskraft zu rauben!
    Die Energie geht nicht verloren. Sie existiert in mir weiter.
    Aber der Mensch… seine Hülle stirbt dabei! Deshalb werde ich es nicht tun.
    Dann muss ich dich dazu zwingen.
    Paul Kraft schrie gellend auf, als irgendetwas in der Gedankenstruktur des Wesens zu explodieren schien. Panisch versuchte er seinen Geist zurückzuziehen, den siebendimensionalen Raum zu verlassen. Etwas hielt ihn fest, zerrte an ihm. Befahl ihm, das Kunstharz zu zerbrechen.
    Doch vorher noch zerbrach Krafts
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