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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag
Autoren: Marc A. Herren
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für die Aufnahme und Übertragung der Psi-Materie. Du hast deine Aura ja nicht mehr ...«
    Es war eine Feststellung, kein Vorwurf. Rhodan dachte unwillkürlich an seinen Wanderer-Aufenthalt im Januar. Schon damals hatte ihn die Superintelligenz auf seine fehlende Ritteraura angesprochen.
    Rhodan betrachtete die Objekte, die neben der Sektorknospen-Goldblase sichtbar waren.
    Der diffuse Schleier der »Gleam-Projektion« nahm inzwischen einen großen Teil des Himmels ein. Rhodan musste die optischen Verstärker des SERUNS zu Hilfe nehmen, um die beiden Kristallmonde zu sehen, die außerhalb der Schutzkuppel glitzerten und gleißten.
    Über die Goldfunkenbrücke floss die in der Psi-Materie gespeicherte Hyperenergie ab. Rhodan war sich sicher, dass die beiden Riesendiamanten bereits beachtlich geschrumpft waren. Noch eine Stunde mindestens würde bei gleichbleibendem Tempo vergehen, bis die beiden Teile des PARALOX-ARSENALS vollständig verschwunden sein würden.
    »Es sieht aus wie eine weitere Scheibenwelt!«, hörte er Mondra in diesem Moment sagen.
    Rhodan ließ das SERUN-Display wieder im Kragen des Anzuges verschwinden und folgte mit dem Blick Mondras ausgestrecktem Arm.
    Die Schleiererscheinung, die ihn wegen des diffusen Lichtes an Gleam erinnert hatte, schrumpfte, fand dabei mehr und mehr zur Körperlichkeit.
    Mondra hatte recht gehabt.
    »Verwandelt sich Gleam gerade in ein zweites Wanderer?«, fragte Rhodan.
    Die Form der Landmassen, des Zentralozeans mit der Meeresbucht nördlich der Maschinenstadt, die Nebelkuppel ... alles entsprach exakt dem Bild von Wanderer.
    Ras Tschubai nickte. »Deine Vermutung trifft zu, Perry.«
    Rhodan fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog. »Weil ... weil es fortan zweimal ES gibt?«
    Tschubai und Lloyd lächelten.
    *
    Übergangslos verwandelten sich die beiden Mutanten in zwei alte bärtige Männer, die einander glichen wie eineiige Zwillinge - die Alten von Wanderer.
    »Nun«, sagte Ras Tschubai, »nicht ganz. Ich bin ES.«
    »Und ich bin TALIN«, sagte Fellmer Lloyd.
    TALIN ... Wunder ...
    »Wir haben es dir gesagt, Perry Rhodan«, sagten beide wie aus einem Mund. »Allein vermochte ES seine Mächtigkeitsballung nicht zu halten, die stellaren Distanzen erwiesen sich langfristig als zu groß. Daher mussten aus ES zwei gleichberechtigte Wesenheiten entstehen. ES erhält die Lokale Gruppe als Mächtigkeitsballung, TALIN die Fernen Stätten. Wir benötigten die Psi-Materie des PARALOX-ARSENALS, um diesen entscheidenden Schritt vollziehen zu können!«
    Tausend Gedanken stürzten auf Rhodan ein. Seine Sorge, dass sich ES mit dem PARALOX-ARSENAL selbst umbringen könnte, war unbegründet gewesen. Die Superintelligenz schien von Anfang an den Plan verfolgt zu haben, mittels der riesigen Menge an Psi-Materie eine Teilung einleiten zu können, um die beiden weit entfernten Teile seiner Mächtigkeitsballung - die Lokale Gruppe und die Fernen Stätten - fortan mit gleich viel Präsenz zu erfüllen.
    Rhodan strich sich über das Gesicht. ES hatte sich geteilt. Von nun an würde die Geschichte der Menschheit eine andere sein. Alles würde anders sein.

16.
    Antworten
    11. Mai, 20.22 Uhr
     
    »Ich danke dir, Perry Rhodan«, sagte ES.
    »Und deinen Mitstreitern«, fügte TALIN hinzu. »Ohne eure Tatkraft und Entschlossenheit hätten wir die Teilung nicht vollziehen können!«
    Rhodan fühlte eine eigenartige Schwäche in sich aufsteigen. Die Anspannung der letzten Tage, Wochen und Monate fiel langsam ab. Die goldenen Strahlen, die Wanderer buchstäblich heilten, taten das Übrige. Wie lange hatte er nicht mehr richtig geschlafen?
    »Weshalb gehen wir nicht in die Kuppelhalle?«, fragte TALIN. »Ein wenig Erholung könnte uns allen guttun.«
    Rhodan grinste. »Ja, genau. Euch ganz besonders.«
    Homerisches Gelächter in zwei leicht unterschiedlichen mentalen Stimmlagen erfüllte Ambur-Karbush.
    Rhodan hob den rechten Arm, und Mondra hakte sich unter. Sie sah weit kritischer und angespannter aus als er. Dankbar blickte er sie an, hoffte, dass sie seinen Gesichtsausdruck richtig lesen würde.
    Er ging davon aus, dass sie genügend Zeit haben würden, um das Thema »Delorian« anzusprechen. Zuerst ging es aber darum, wirklich zu verstehen, was in den letzten Wochen geschehen war.
    In einem Nebenraum der Kuppelhalle fanden sie eine etwa vier Meter durchmessende, kreisförmige Vertiefung, die auf den ersten Blick wie eine Miniatur Arena aussah.
    In der Mitte stand ein Quader, aus dem Wasser
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