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250 - Rückkehr nach Euree

250 - Rückkehr nach Euree

Titel: 250 - Rückkehr nach Euree
Autoren: Jo Zybell
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fischen. Wir sollten einen der Geheimgänge öffnen, sodass der Rauch abziehen kann und der Schimmel austrocknet. All das werden diese ekelhaften Pelze dort oben zu verhindern wissen, wenn wir sie nicht vertreiben!«
    »Verdammt, Major Dubliner!« Sir Leonard wurde laut. »Benutzen Sie Ihren Verstand, bevor Sie dummes Zeug reden! Welches Schott sollten wir denn ohne Energie öffnen können? Etwa den Geheimgang zur Themse, damit das Hochwasser uns vollständig überflutet? Und wie wollen sie mit fünfzehn Mann zweihundert Taratzen vertreiben?«
    »Ich rede mit Traysi, vielleicht kann ich sie auf unsere Seite ziehen. Gemeinsam müsste es doch möglich sein, diesen verfluchten Hrrney in eine Falle zu locken!«
    »Wir haben einen Gaskocher in den unteren Magazinen gefunden«, sagte Merylbone. »Warum sollten wir nicht auch noch alte Waffen und Munition finden?«
    »Oder Material, um Bomben zu bauen?« Mars Hawkins blies ins gleiche Horn.
    »Wir haben eine Chance, wenn wir unsere intellektuelle Überlegenheit ausspielen«, sagte Josephine Warrington. »Wir können die Biester ein für alle Mal loswerden!«
    »Kommt nicht in Frage!« Sir Leonard schlug mit der Faust auf den Schimmelbelag, der den Kunstglastisch bedeckte. »Ich breche kein Bündnis! Das wäre gegen jede politische Vernunft und Erfahrung!«
    Eine Zeitlang schwiegen alle betreten. Schließlich räusperte sich Sir Ibrahim. »Wahrscheinlich haben Sie recht, Sir Leonard. Doch haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    »Ja.« Mit harter Miene blickte Sir Leonard in die Runde. »Sobald das Hochwasser gesunken ist, werden wir uns über den Geheimgang zur Themse absetzen und nach Chatham zurückkehren. Dort wartet ein Schiff auf uns, das in wenigen Monaten seetüchtig sein kann. Auf ihm suchen wir uns einen Ort, an dem wir ganz neu anfangen können.«
    »Du willst den Bunker endgültig aufgeben?« In Dubliners Miene spiegelten sich Verachtung und Trotz. »Ohne mich!«
    »Für das Überleben der Mehrheit ist jeder Einzelne unerlässlich. Deswegen werden selbstverständlich auch Sie mit uns gehen, Major Dubliner.«
    Dubliner jr. senkte den Blick. Jedem der anderen sah Sir Leonard ins Gesicht. In einigen las er Wut und Widerspruch, doch niemand äußerte sich mehr, nicht einmal Lady Warrington. »Bis dahin wird keiner von uns allein durch den Bunker gehen. Nicht einmal, wenn er seine menschlichen Bedürfnisse erledigen will. Wir werden uns nur noch zu dritt außerhalb der von uns besetzten Räume zeigen. Ist das klar?« Er blickte wieder in die Runde. Einer nach dem anderen nickte. »Gut, dann wär's das für heute.«
    »Ich werde allein nach oben gehen.« Dubliner stand auf. »Mir tun sie nichts.« Er stemmte die Fäuste in die Hüften. Herausfordernd sah er Sir Leonard an. »Und ich werde für immer gehen.« Alle hielten sie den Atem an. »Ich will mit Traysi leben.« Er ging zur Luke. »Ich packe meine Sachen, danach komme ich noch einmal, um mich zu verabschieden.«
    »Sie bleiben hier, Major Dubliner!«, donnerte Sir Leonard. »Das ist ein Befehl!«
    Dubliner jr. verließ das Hauptquartier des Prime. Draußen hörte man das Wasser unter seinen Schritten platschen. »Dubliner!«, rief Sir Leonard. Doch der Rotlockige drehte sich nicht einmal nach ihm um.
    Eve Neuf-Deville, Sarah Kucholsky und Samuel Armadie holten den Topf herein und schöpften Suppe aus. Schweigend aßen sie ihr dünnes Mahl. Niemand wagte es, Sir Leonard anzuschauen, niemand wollte das ansprechen, was doch eben vor aller Ohren und Augen geschehen war.
    Sir Leonard rührte seine Suppe nicht an. Finster grübelnd starrte er auf seine knochigen Fäuste. Er spürte, dass er diese Machtprobe gewinnen musste, wenn er seinen ursprünglichen Plan durchsetzen wollte. Schließlich hatte er nur deshalb den Taratzen die Schutzkuppel überlassen, um endlich mit allen verbliebenen Technos einen neuen Herrschaftsbereich auf der Kanalinsel Guernsey zu gründen. Nach seiner Einschätzung gab es keine Überlebenschance für den Rest der beiden einst blühenden Communities, als den Bau des Schiffes zu vollenden und Britana zu verlassen.
    Er stand auf, zog seinen unbrauchbaren Palmtop aus der Tasche und legte ihn mitten auf den Tisch. Lady Warrington runzelte die Stirn. »Was haben Sie vor, Sir Leonard?«
    »Geben Sie mir den Palmtop von Lady Windsor, Sir Jefferson.«
    Der Berater der ehemaligen Queen reichte dem Prime das kleine Gerät. »Ich würde gern verstehen, Sir Leonard«, sagte er.
    »Ich gebe die Hoffnung
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