Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
250 - Rückkehr nach Euree

250 - Rückkehr nach Euree

Titel: 250 - Rückkehr nach Euree
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
endgültig den Rücken kehren. In einem großen Bogen umflogen sie die Stadt und landeten schließlich von Westen kommend auf dem Flugfeld.
    Schon bei dieser kurzen Strecke offenbaren sich deutliche Defizite vor allem bei dem älteren Flugpanzer. Die aufwändigen und langwierigen Reparaturarbeiten der nächsten Monate ergaben, dass er seinen letzten Flug hinter sich hatte. Er konnte allenfalls noch für Transportzwecke und als Ersatzteillager benutzt werden. Um das neue Modell instand zu setzen, wurden Teile seiner Elektronik ausgeschlachtet, sodass er seine Flugfähigkeit einbüßte.
    Ganz konnte auch die andere Maschine nicht restauriert werden; immer wieder kam es zu kleineren Ausfällen und Störungen im Flugbetrieb. Die Überlegung, mit dem EWAT über den Kanal nach Guernsey zu fliegen und sich dort umzuschauen, wurde daher von Lady Warrington als zu gefährlich abgelehnt.
    Parallel zu den Arbeiten an den EWATs wurden auch die Gebäude des Luftwaffenstützpunkts instand gesetzt. Man reduzierte die Umzäunung auf den Kernbereich und konnte genügend Schussanlagen reparieren, um dieses Areal ausreichend zu sichern.
    Zu Beginn des Sommers 2525 funktionierten auch die Waffentürme des EWATs wieder. Um diese Zeit beschlossen die Demokraten in einer Vollversammlung, den alten, weitgehend ausgeschlachteten Tank gegen die Taratzenplage einzusetzen. Der Kettenmodus und der Autopilot funktionierten noch, und alle bis auf Valery Heath stimmten dafür, das alte Gerät mit aktivierter Selbstzerstörung in die Kuppel zu den Taratzen zu schicken.
    Doch ein unerwartetes Ereignis mischte sich in die Planung: Im August 2525 flog plötzlich ein Gleiter unbekannter Bauart von Süden her über die Themse in die Ruinenstadt und landete unweit der Titanglaskuppel…
    ***
    London, August 2525
    »Deckung!«, brüllte Biglord Djeyms, eine halbe Sekunde bevor es geschah:
    Himmel und Erde schienen in einem grellen Lichtblitz zu zerplatzen. Der Faustschlag eines Titanen fegte Matt Drax vom Floß. Er sah Aruula und Rulfan ins Wasser stürzen, sah Chira durch die Luft wirbeln, sah Taratzen reihenweise von der Brücke fliegen - und er sah, wie ein Glutball die Titanglaskuppel von innen in Myriaden von Trümmerstücken zersprengte. Dann ging eine Flutwelle über ihn hinweg und er schluckte Wasser.
    Als er wieder auftauchte, stieß er mit dem Kopf gegen Holz. Eine Hand packte ihn am Kragen und hielt ihn fest - Aruula! Sie war schon wieder auf das Floß geklettert und half nun auch ihm herauf. Er drehte sich auf den Rücken, starrte blicklos in den Himmel - und fokussierte seinen Blick, als ein dunkler Schatten über ihn hinweg glitt.
    Der zweite EWAT!
    Matt fuhr hoch, tastete nach seinem Kombacter und dem Driller - beide noch da; nur der Palmtop war im Strom versunken.
    »Rulfan!«, schrie Aruula. »Her zu mir!«
    Zwischen den aufgepeitschten Wogen sah Matt Drax den Weißschopf keine zwanzig Meter entfernt auftauchen. Dann schob sich der gewaltige Flugpanzer zwischen ihn und den Freund.
    Sie konnten Rulfan nicht helfen: Als der EWAT wieder in die Luft stieg, war der Albino nirgends mehr zu sehen. Das Fluggerät drehte ab und verschwand über den Ruinen an der Uferseite, die dem brennenden Parlamentsgebäude gegenüber lag.
    »Sie haben ihn gekidnappt!«, ächzte Matt. Dann sah er, dass Chira dicht neben dem Floß Wasser trat, beugte sich hinab und zog die Lupa am Nackenfell an Bord, was erst gelang, als Aruula mit anpackte.
    Eine Rauchsäule stieg dort in den Himmel, wo sich vor wenigen Minuten noch die riesige Titanglaskuppel gewölbt hatte. Die Gebäude darunter waren teilweise eingestürzt, an vielen Stellen brannte es lichterloh. Wenn irgendjemand mit dieser Wahnsinnsaktion die Taratzen hatte ausrotten wollen, war ihm das vermutlich gründlich gelungen. Nur die Mutanten, die sich zum Zeitpunkt der Explosion auf der Brücke oder im Wasser befunden hätten, waren mit dem Leben davongekommen - sofern sie nicht ertrunken waren. Etwa zwanzig Schwarzpelze zählte Matt, die sich zu beiden Seiten des Flusses ans Ufer retteten und in panischer Flucht davon sprangen.
    Er selbst, Aruula und Chira wurden auf dem Floß stromabwärts getrieben, so wie auch die Lords, die sich an ihren umgekippten Kanus festklammerten. Im Gegensatz zu ihnen hatten Matt und Aruula immerhin die Möglichkeit, ihr Wasserfahrzeug zu steuern. Zwar hatte die Flutwelle die beiden Stangen über Bord gespült, das Ruder aber war ihnen geblieben. Mit seiner Hilfe gelangten sie noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher