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2486 Wispern des Hyperraums

2486 Wispern des Hyperraums

Titel: 2486 Wispern des Hyperraums
Autoren: Hubert Haensel
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ich mich an Mondra. »Sie muss mir einige Fragen beantworten.«
    *
     
    Beinahe sprunghaft nahm der Hyperorkan erneut an Stärke zu. Möglicherweise war dies eine Reaktion auf die Vernichtung der Kolonnen-Einheiten.
    Ich ging davon aus, dass während der nächsten Wochen oder Monate rings um den Standort des Messengers eine Zone größerer Ruhe entstehen würde. CHEOS-TAI hatte nach der Retroversion von Tare-Scharm ein solches Gebiet aufgesucht, dessen Entstehung durch die Nähe eines Messengers bedingt gewesen war.
    In Kürze würde ganz Hangay von schweren Hyperstürmen heimgesucht werden. Erst wenn der Informationsfluss der Messenger die Chaosphysik vollständig verdrängt haben würde, war mit einem Nachlassen der entfesselten Gewalten zu rechnen.
    Die erneut zu messenden Meg-Werte um die fünfhundert zwangen mich, den Standort der JULES VERNE aufzugeben. Wir wussten, dass es eine Grenze gab, ab der Raumschiffe in Sekundenschnelle zu Asche verbrannten. Ich befürchtete, dass sich dieses Gebiet mit steigender Aktivität des Messengers ausweitete.
    Erst fünfzehn Minuten waren seit dem Ende der KOLONNEN-Maschinen vergangen, als Ahakin die erste kurze Überlichtetappe einleitete. Der Übergang in den Trafitron-Modus fiel etwas ruppig aus, aber die Situation stabilisierte sich erstaunlich schnell.
    Wenige Minuten später betrat ich die Cafeteria. Ohne die entsprechende Information von NEMO hätte ich Fawn Suzuke dort am allerwenigsten erwartet.
    Die Monochrom-Mutantin war die einzige Besucherin. Sie saß an einem der mittleren Tische, hatte den Kopf in beide Hände gestützt und hielt die Augen geschlossen. Mit den Fingerspitzen klopfte sie unaufhörlich gegen ihre Schläfen. Ich fragte mich, wo die junge Frau mit ihren Gedanken sein mochte.
    Sie hatte mich nicht kommen hören. Als ich sie ansprach, zuckte sie jedenfalls heftig zusammen. »Perry ...« Das klang überrascht und irgendwie erleichtert.
    »Du hast sicher nichts dagegen, dass ich mich zu dir setze.«
    Fawn hörte nicht auf, mit den Fingern ihre Schläfen zu bearbeiten. Ihr Blick war unverwandt auf mich gerichtet, als ich ihr gegenüber Platz nahm. Allerdings hätte ich nicht zu sagen vermocht, ob sie mich wirklich ansah oder lediglich durch mich hindurchstarrte.
    »Wo ist der Nukleus?«, fragte ich.
    Die junge Frau antwortete nicht. Sie kniff nur die Brauen unwillig zusammen.
    »Was ist mit dem Unheil gemeint, das er verhindern muss?«
    Ich gewann den Eindruck, dass ich gegen eine Wand redete. Entweder verstand die Monochrom-Mutantin nicht, was ich sagte, oder sie wollte nicht verstehen.
    »So geht es nicht«, sagte ich ungewollt heftig. »Ich frage mich, was mit dir los ist, Fawn. Du fällst deinen Freunden in den Rücken.«
    Sie vergrub ihr Gesicht vollends in den Händen. »Es ist alles plötzlich so kompliziert«, sagte sie leise.
    »Was ist kompliziert daran? Ich erwarte nur, dass du endlich sagst, was du weißt. Was hat der Nukleus vor, und wo hält er sich derzeit auf?«
    Schweigen.
    »Ich bin hartnäckig, Fawn. Vor allem, wenn ich das Gefühl habe, dass Freunde mir die Wahrheit verschweigen.«
    »Ixmachi-Afol ... «
    Der Tisch war nicht groß. Ich brauchte mich nur etwas nach vorne zu beugen, um mit beiden Händen Fawns Handgelenke zu umfassen. Ich packte nicht fest zu, aber sie schaute mich in dem Moment an, als hätte ich ihr unendlich wehgetan.
    »Ixmachi-Afol!«, wiederholte sie heftig. »Mehr kann ich dir nicht sagen.« Ruckartig riss sie sich los und ging.
    Ich erfuhr wenige Minuten später von NEMO, dass Ixmachi-Afol der kartanische Name einer Sonne nahe dem Zentrumsbereich von Hangay war.
    Egal, wie sich die hyperphysikalischen Umwälzungen auf das Trafitron-Triebwerk auswirken würden, ich hatte ein neues Ziel. Der Nukleus musste uns sagen, wie der Kampf weitergeführt werden sollte. Die Retroversion, das Zurückdrängen der Chaosphysik, war das eine, die Terminale Kolonne TRAITOR das andere.
     
    Zwischenspiel
    Ein Fleck gleißender, brodelnder Schwärze hing zwischen den Sternen von Ba-Lekatusch. Seine Umrisse verwischten in steter Veränderung, vor allem war er nicht sehr groß. Unbemerkt war die Schwärze erst dem goldenen Riesen gefolgt, später dem hantelförmigen Raumschiff der Terraner.
    Die ehemaligen Wasserstoffatmer-Mächtigen an Bord des Quell-Klippers Ruumaytron waren bereit, ihre neue Waffe einzusetzen. Sie wussten, dass niemand mit dieser Entwicklung rechnen konnte, denn bislang war es ihnen gelungen, ihre Waffe sogar vor
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