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2480 - Die Prognostiker

Titel: 2480 - Die Prognostiker
Autoren: Unbekannt
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Quartiers stürmte. Bevor die beiden Ekhonidinnen reagieren konnten, hatte der Mörder unter dem Deflektorschirm sie zur Seite gestoßen und war an ihnen vorbei. Atarin riss den Arm mit dem Kombistrahler hoch und schoss, doch es war zu spät. Der Energiestrahl schlug lediglich in die Wand ein und schmolz sie wie Butter.
    Spätestens jetzt wurde dem TLD-Agenten klar, dass es hier für sie nichts mehr zu gewinnen gab.
    „Maurits!", rief er das vereinbarte Kodewort.
    Er zögerte kurz. Wie würde die Tu-Ra-Cel mit Tarks Leichnam verfahren?
    Würden die Geheimdienstler ihm den Respekt erweisen, den er verdient hatte? Und welche Ausrüstung trug der Sektionsleiter bei sich? Würde eine genaue Untersuchung vielleicht die gesamte TLD-Zelle in Gefahr bringen?
    Die Dienstvorschriften waren eindeutig. Atarin bedauerte, was er nun tun musste, verabscheute es sogar, doch ihm blieb keine andere Wahl. Er stellte den Zeitzünder der Desintegratorbombe ein und schob sie in eine Tasche der Montur des Toten. Dann stürmte er los, zur Tür, hinaus aus dem Chaos.
    Arna und Oksa erreichten den Ausgang vor ihm. Atarin folgte ihnen über die Schwelle und musste alle Energie aufbringen, sich zu beherrschen und nicht weiterzulaufen.
    Dutzende von Kolonialarkoniden strömten zur Quelle des Aufruhrs, um herauszufinden, was dort vor sich ging.
    Streitigkeiten unter den ethnischen Gruppierungen der Arbeiterschaft waren gang und gäbe, doch der Einsatz von Schusswaffen war selten; schon ihr Besitz wurde schwer geahndet.
    Atarin gab seinen beiden Kolleginnen ein Zeichen. Sie mischten sich unter die Schaulustigen, stießen und rempelten besonders Aufdringliche beiseite und wichen langsam zurück.
    Der TLD-Agent sah sich unauffällig nach einer verdächtigen Person um, die sich untypisch verhielt, vielleicht mit unziemlicher Geschwindigkeit das Weite suchte, aber sein Gegenspieler war zu erfahren, um sich solch eine Blöße zu geben. Wahrscheinlich war er einer von jenen, die sich am Rand des Gedränges herumdrückten und versuchten, einen Blick auf die Türöffnung zu werfen.
    In der Ferne erklangen barsche Schreie.
    Sicherheitspersonal näherte sich.
    Atarin zögerte. Konnte er irgendwie den Wohnblock absperren lassen? Vielleicht, indem er die Gebäudesicherheit informierte, eine verdächtige Gestalt gesehen zu haben?
    Nein, bis er den Sicherheitschef der Wohnsektion erreicht und ihm seine Lügengeschichte erzählt, vielleicht sogar eine gefälschte Vollmacht gezeigt hatte, wäre das Zielobjekt schon längst hinaus und hätte das Gebäude verlassen. Genau das tat es im Augenblick wahrscheinlich sowieso schon.
    Sie hatten erneut zu lange herumgetrödelt. Der kurze Vorsprung beim Verlassen des Appartements würde Tarks Mörder wahrscheinlich reichen, um unerkannt zu entkommen.
    Er schaute zu den beiden Agentinnen hinüber und nickte ihnen zu. Vor Ort konnten sie nichts mehr bewirken. Und wenn die arkonidischen Sicherheitskräfte auftauchten, liefen sie sogar Gefahr, endgültig aufzufliegen.
    So unauffällig wie möglich entfernten sie sich von dem Quartier, ließen Schaulustige an ihnen vorbei, die sich durch den Gang drängten, näher zur Tür, um einen Blick in den Wohnraum werfen zu können.
    Als Atarin sich umdrehte und sich langsam vom Ort des Geschehens entfernte, hörte er den dumpfen Knall, mit dem die Sprengladung der Desintegratorbombe zündete. Von Tark Kluf war nun nichts mehr übrig.
    Ihm blieben nur quälende Erinnerungen an seinen Vorgesetzten.
     
    *
     
    Das Quartier, das Warding Atarin bezogen hatte, unterschied sich gar nicht so sehr von dem, in dem er den toten Sektionsleiter gefunden hatte.
    Die meisten Einrichtungsgegenstände waren nur Fassade und verbargen TLD-Geräte. Vor dem Hyperimpedanz-Schock hätten er und seine Agenten umgehend ein Ausweichquartier bezogen, doch nun waren die Ressourcen knapp, selbst für den TLD. Dennoch war Atarin klar, dass sie dieses Versteck bald aufgeben mussten, wollten sie nicht Gefahr laufen, von der TRC ausgehoben zu werden.
    Arna und Oksa Chakilian hatten bereits die Tarnverteidigung aktiviert und fuhren die Terminals hoch.
    „Habt ihr den Mörder erkannt?", fragte Atarin.
    Arna drehte sich zu ihm um.
    „Es ging zu schnell", sagte sie. „Sein Deflektorfeld ist zwar zusammengebrochen, aber ich konnte nur eine Silhouette sehen."
    „Er trug eine Arbeitermontur, genau wie wir", ergänzte Oksa. „Irgendetwas kam mir daran komisch vor. Vielleicht der Schnitt ..."
    „Sie kam mir unnatürlich
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