Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2469 - Das Paramorphische Feld

Titel: 2469 - Das Paramorphische Feld
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Wind bekommen; der Oberstleutnant hatte den Inhalt des Datenträgers zusammengestellt, den Roi den Quanten der Finsternis ausgehändigt hatte. „Aber sei beruhigt, ich habe deine Einwände zur Kenntnis genommen und ins Logbuch eingetragen."
    „Nicht nur ich habe diese Einwände ..."
    „Genau wie die Vorbehalte gegenüber den Mikro-Bestien?"
    Frownie überging die provozierende Bemerkung einfach. „Deine Entscheidung, einen Dunklen Ermittler ins Solsystem zu bringen, ist Thema hitziger Debatten an Bord. Ist sie richtig oder falsch? Keine zwei Meinungen sind gleich ..."
    „Zum Glück können wir solche Entscheidungen offen diskutieren. In der Terminalen Kolonne wäre das wohl kaum möglich."
    „Diskutieren – ja, aber nicht treffen.
    Das blieb dir vorbehalten."
    Bevor Danton etwas erwidern konnte, räusperte sich Major Ustinoth. „Sämtliche Mikro-Bestien sind an Bord. Senego Trainz bittet um ein Gespräch mit dir und ist auf dem Weg in die Zentrale."
    „Sehr schön", sagte Danton. Er spürte die Anspannung in der Zentrale nun deutlich, auch wenn die Führungsoffiziere versuchten, um den heißen Brei herumzureden. „Wir verlassen augenblicklich den Tabu-Raum und den Sektor Sillagu. Kurs auf das Solsystem.
    Schließlich müssen wir Reginald Bull und Homer G. Adams Bericht erstatten."
    Der Oberstleutnant ignorierte die Spitze. „Verstanden."
    „Maximalgeschwindigkeit", fuhr Roi Danton ungerührt fort. „Geschätzte Ankunftszeit?"
    „Bei einem Überlichtfaktor von etwa neunzig Millionen wird der Flug über rund fünfunddreißigtausend Lichtjahre nur etwa dreieinhalb Stunden dauern", sagte Frownie steif.
    Das Zentraleschott öffnete sich, und Senego Trainz trat ein.
    Danton fiel sofort auf, dass sich der Anführer der Mikro-Bestien ganz anders gab als etwa während ihrer Einsatzbesprechung vor wenigen Tagen. Dabei hatte er sich im Hintergrund gehalten, bemüht, ja keine Aufmerksamkeit zu erregen. Nun stolzierte er geradezu, hielt sich aufrecht, sah sich herausfordernd um.
    Er blieb vor Danton stehen und öffnete den Deckel eines Stasis-Behälters, den er mit den Handlungsarmen trug.
    Danton kniete nieder und begutachtete die Beute der Mikro-Bestien: mehrere Dutzend fingerkuppengroße, gelbliche Gebilde mit wachsartiger Oberfläche – befruchtete Eier der Tarnii KOLTOROC.
    „Auftrag ausgeführt", sagte Trainz.
    „Wir haben einige tausend dieser Eier erbeutet."
    „Ausgezeichnete Arbeit", sagte Danton. „Und damit meine ich nicht nur diesen Aspekt der Mission. Der Einsatz der Mikro-Bestien in den Staatenschiffen war geradezu vorbildlich."
    „Wir haben Fehler gemacht", erwiderte Trainz, „aber aus ihnen gelernt.
    Unsere Ausbildung ist längst nicht abgeschlossen, doch wir bleiben am Ball."
    Danton war versucht, den Kopf der Mikro-Bestie zu tätscheln, sah jedoch davon ab.
    „Wenn ich mich jetzt zurückziehen darf – meine Leute brauchen mich. Wir sind leider nicht ohne Verluste von der Mission zurückgekehrt."
    Roi richtete sich wieder auf. „Wegtreten!", sagte er.
    Senego Trainz wandte sich um und verließ die Zentrale aufrechten, gemessenen Schrittes.
    Frownie wartete, bis sich das Schott hinter der Mikro-Bestie geschlossen hatte.
    „Was hast du mit den Eiern vor?", fragte er dann. „Genetische oder biologische Forschungen?"
    „Unter anderem", erwiderte Danton kurz angebunden. Er verspürte keine Lust mehr, sich noch länger mit den Führungsoffizieren zu unterhalten.
    Ihnen Zusammenhänge zu erklären.
    Er war sich darüber klar, dass die Tarnii KOLTOROC ihre einzige konkrete Spur zu der feindlichen Superintelligenz darstellten. So wertlos diese Spur gegenwärtig erscheinen mochte, sollte es jemals so weit kommen, dass man KOLTOROC von Angesicht zu Angesicht begegnete, konnten die Eier sich noch als wertvoll erweisen, in welcher Form auch immer.
    „Ich werde ein paar Stunden schlafen", sagte er. „Es war ein anstrengender Tag."
    „Selbstverständlich", sagte Frownie.
    Danton wandte sich ab – und drehte sich noch einmal zu dem Oberstleutnant um. „Ach ja", sagte er lapidar. „Mein Angebot an die Quanten der Finsternis ... du hast gesagt, dass du es für unmoralisch hältst?"
    Frownie zuckte die Achseln.
    „Vielleicht auch für verantwortungslos? Wie ein Großteil der Besatzung?"
    Der Oberstleutnant wand sich, suchte verzweifelt nach einer diplomatischen Antwort.
    Danton enthob ihn der Mühe. „Ich bin ein unsterblicher Aktivatorträger", sagte er. „Ich verfüge über eine gewisse
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher