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2465 - Nach der Stasis

Titel: 2465 - Nach der Stasis
Autoren: Unbekannt
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konzentrierte sich jetzt auf den Daumen, zog ihn zurück, versuchte, auch die Hand schrumpfen zu lassen ...
    Stimmen erklangen in unmittelbarer Nähe.
    Er spürte mehrere, die so waren wie er.
    Er musste ihnen zeigen, was alles möglich war, wie sie es schaffen konnten, ihren Körper zu verändern. Er konzentrierte sich auf sie ...
    Aus den Stimmen wurden Schreie.
    Dann trampelten Schritte heran, alles um ihn herum geriet in Aufruhr.
    Irgendetwas Schweres senkte sich auf sein Gesicht. Er atmete heftiger, sträubte sich gegen den unbarmherzigen Griff, der seinen Kopf festhielt.
    „Lasst mich!", wollte er schreien, er konnte es nicht, denn da war ein kurzer stechender Schmerz, und von seinem Hals aus tobte Eiseskälte durch die Adern.
    Dann kam die Müdigkeit.
     
    *
     
    Als Inkh Selexon zu sich kam, wusste er, dass es nun auch ihn erwischt hatte.
    „Du hattest großes Glück", sagte jemand neben ihm. „Die Veränderungen haben sich bereits zurückgebildet. Wie alle, die es überkommt, hast du versucht, möglichst viele von uns mitzureißen."
    „Ich entsinne mich kaum. Wie viele habe ich geschädigt?"
    „Nur einen der Helfer, aber er erholt sich bereits wieder. Wir waren zum Glück genug, um dich aufzuhalten. Das Betäubungsmittel hat dich drei Stunden schlafen lassen."
    „Was noch?" Selexon glaubte, das Zögern seines Gegenübers zu spüren.
    „Es gab drei weitere Tote. Wir sind nur noch dreihundertundneun, und das bestimmt nicht mehr lange."
    Kurze Zeit später verließ Inkh Selexon das medizinische Zentrum. Ihm war erschreckend deutlich geworden, dass die wenigen Überlebenden seines Volkes der Situation nicht mehr allein Herr werden konnten. Was immer diese zwanghaften metamorphischen Veränderungen auslöste, sie waren auf Hilfe angewiesen. Aber CHEOS-TAI war der falsche Ort. Am schnellsten war Unterstützung vielleicht noch aus der Galaxis zu bekommen, in die der GESETZ-Geber eingedrungen war.
    Selexon eilte in die Lenkzentrale zurück. Bislang hatten sich die Tibirian Melech nicht mit ihrer kosmischen Umgebung befasst und die Außenbeobachtung den Heromet überlassen. Über deren Kom-Kanal rief er nach Taffanaro.
    „Ich brauche alles verfügbare Wissen über die kleine Galaxis! Ich erwarte, dass du mir sämtliche Informationen persönlich umgehend in die Lenkzentrale bringst!"
    Viel zu viel Zeit verstrich sinnlos, bis endlich mehrere Servos kamen. Lindbak kannte Taffanaro und dessen Stellvertreter Kafarain, die anderen hatte er vielleicht schon einmal zu Gesicht bekommen, aber das interessierte ihn nicht. Ebenso wenig wie ihre Namen.
    „... beide haben sich mit den Ortungen und den optischen Aufnahmen befasst", sagte Taffanaro.
    Selexon reagierte mit einer geringschätzigen Handbewegung.
    „Gibt es raumfahrende Völker in dieser Galaxis?"
    „Einige", antwortete Kafarain.
    „Die Insel wird von ihren Bewohnern Barmand-Sternborn genannt", tat sich einer der beiden anderen hervor. „Es gibt einige kleinere Machtblöcke und den sogenannten Antikrieger-Bund."
    „Ist das alles? Wie weit ist ihre Technik vorangeschritten? Was ist mit dem medizinischen Sektor?"
    „Wir wissen es nicht, Herr. Bislang bestand kein Anlass ..."
    „Jetzt verlange ich, dass ihr euch darum kümmert. Umgehend und in aller Gründlichkeit. Aufgabe aller Servos ist es ab sofort, den aufgefangenen Funkverkehr eingehend zu analysieren. Wir brauchen fähige Exo-Genetiker! – Das ist alles. Verschwindet! Und bringt mir die Ergebnisse schnell! Andernfalls ..."
    Er brauchte die Drohung nicht auszusprechen. Die Servos hatten es unheimlich eilig, die Lenkzentrale wieder zu verlassen.
    Selexon fragte sich, wie lange es dauern würde, ein geeignetes Volk aufzuspüren. Eigentlich konnte es nicht so schwer sein.
    Er spürte eine Bewegung in unmittelbarer Nähe. Als er den Kopf hob, registrierte er, dass Kafarain zurückgekommen war.
    „Herr ..." Die Stimme des Servos zitterte. Es war unverkennbar, dass er Angst hatte.
    „Was willst du von mir?", herrschte Selexon den Diener an.
    Kafarain hatte Mühe, sich zu artikulieren. Immer wieder versagte seine Stimme und wurde zum kaum noch verständlichen Flüstern.
    Aber Inkh Selexon unterbrach den Heromet nicht ein einziges Mal.
    Was der Pelzige zu sagen hatte, klang ebenso unglaublich wie bedrohlich.
     
    *
     
    Inkh Selexon konnte es noch immer nicht glauben. Aber wenn er seine Wahrnehmung auf den zitternden Servo richtete, der kaum mehr in der Lage war, sich auf den Beinen zu halten, und den man
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