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2457 - Dantyrens RÃŒckkehr

Titel: 2457 - Dantyrens RÃŒckkehr
Autoren: Unbekannt
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„Denkt darüber nach. Ihr findet mich in meiner Kabine."
    Natürlich würde ich nicht dort sein.
    Sie mussten mich schon suchen. Und sie würden sich Gedanken darüber machen, wie das mit dem Überrumpeln war.
    Nicht immer kam es gut an, wenn man mit der Tür ins Haus fiel.
    Dass meine Reaktion die beiden aber derart mitnahm, das traf mich selbst am meisten. Ich flüchtete aus dem Restaurant zum nächsten Transmitter und ließ mich zum Westufer des Rhuoshui-Sees bringen, wo die terranische Siedlung der Mikro-Bestien lag.
    Den Weg zu meinem Ziel hätte ich inzwischen mit geschlossenen Augen gefunden, so oft war ich in letzter Zeit hier gewesen. Durch den Haupteingang der vorderen Pyramide gelangte ich in einen Korridor, der sich nach hinten immer weiter verjüngte. Dort, wo er in Höhe und Breite endgültig zu klein für mich wurde, zweigte links eine Tür in den Besucherraum ab.
    „Tritt ein, Roi Danton", empfing mich eine freundliche Automatenstimme.
    „Wen möchtest du sprechen?"
    „Senego Trainz oder seinen Stellvertreter."
    „Einen Stellvertreter hat er noch nicht benannt. Warte bitte, ich frage ihn, ob er Zeit für dich hat."
    Ich brauchte nur wenige Minuten zu warten. Auf der Empore am hinteren Ende des Raumes öffnete sich eine kleine Tür, durch die der Anführer der Mikro-Bestien hereinkam. Die schneeweiße Haut seiner rechten Kopfhälfte leuchtete, als habe sie jemand mit fluoreszierender Farbe angemalt. Als ich näher ging, erkannte ich die außergewöhnliche Maserung auf dieser Haut.
    Hunderte winziger Geschwulste waren das, die deutlich sichtbar nässten.
    Trainz trug einen leichten Umhang, so dass die tiefen senkrechten Kerben zu sehen waren, die alle drei Gliedmaßen an der rechten Körperseite aufwiesen.
    Noch nie hatte er darüber gesprochen, aber ich hielt sie für Narben von Energiestrahlen.
    „Roi Danton, du kommst früher, als ich erwartet habe", empfing Trainz mich.
    „Es ist also so weit."
    „Rechnet in den nächsten zwei Tagen damit", sagte ich. „Wenn der Befehl zum Einsatz ergeht, bleibt nicht mehr viel Zeit."
    „Es sind Dinge vorgefallen, von denen wir noch nichts wissen?"
    „Ja. Das Beste für euch ist, wenn ihr es gar nicht erfahrt. Alles, was wichtig für einen Einsatz ist, sagt man euch an Bord des Schiffes."
    „Wie lautet der Name des Schiffes?"
    „Das weiß ich nicht, denn ich erfahre es auch erst, wenn es so weit ist."
    „Viel Vorsicht, viel Geheimhaltung.
    Lass mich raten. Es steht ein Angriff auf das Solsystem bevor."
    „Wir vermuten es. Ein seltsames Objekt ist aufgetaucht, das zwischen verschiedenen Universen hin und her zu pendeln schien. Es verschwand wieder, aber wir rechnen damit, dass es zurückkehrt."
    „Ich werde die Mikro-Bestien darauf vorbereiten, dass wir in den Kampf ziehen."
    „Kämpfe wird es mit Sicherheit auch geben. Allerdings nicht vorrangig. Wir brauchen einen Traitank, um unauffällig operieren zu können."
    „Ich verstehe. Ein solches Schiff lässt sich nicht im Kampf erobern. Es gelingt nur mit einer List."
    „Hoffentlich!"
    Ich verabschiedete mich. Es hätte wenig Sinn gemacht, Senego Trainz von VULTAPHER und der Gefahr zu erzählen, die durch den Bau eines Chaotenders entstand. Für einen Chaotender, wenn er erst einmal fertiggestellt war, stellte es vermutlich kein großes Problem dar, den TERRANOVA-Schirm zu zerstören und die Planeten des Solsystems anzugreifen.
    Ähnliches galt mit Sicherheit für die Schlagkraft von Kolonnen-MASCHINEN.
    Also mussten wir mit allen Mitteln verhindern, dass es so weit kam. Bisher belagerte die Terminale Kolonne die Heimat der Menschheit nur. Es hieß, sie maß diesem Sonnensystem und seinen Bewohnern keine sonderlich große Bedeutung bei. Das konnte sich ändern, wenn sich erst einmal höher gestellte Entscheidungsträger darum kümmerten, die den derzeitigen Aufwand nicht einsahen.
    „In Ordnung, Roi Danton", hörte ich Senego Trainz auf der Empore sagen.
    „Ruf uns, und wir kommen!"
     
    *
     
    „Verzeihung, bist du Roi Danton?"
    „Ja!"
    „Ich bin Buster Linston von der Medienabteilung der Ersten Terranerin."
    „Was kann ich für dich tun, Buster?"
    „Ich wage es kaum auszusprechen.
    Normalerweise hätte ich mich gar nicht getraut, aber jetzt, wo wir uns zufällig hier begegnen ..."
    „Ich bin in Eile, Buster."
    „Dürfte ich dich um ein Autogramm bitten?"
    „Ja klar!" Ich zog einen haselnussgroßen Kristall aus der Tasche. „Welche Widmung hättest du gern?"
    „Äh ... mh ... also
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