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245 - Geisterstadt Washington

245 - Geisterstadt Washington

Titel: 245 - Geisterstadt Washington
Autoren: Mia Zorn
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heran, um ihn als Deckung nutzen zu können.
    Vor ihm schaute Miki Takeo kurz auf. Er ließ das Netz zu Boden gleiten und nahm seine Laserwaffe zur Hand. Offensichtlich scannten seine Sensoren die Umgebung.
    Nach einer Weile gab er Matt ein Zeichen, dass alles in Ordnung sei, und machte sich wieder an die Arbeit.
    Genau in dem Moment, als er sich über das Schleppnetz beugte, strich ein dunkler Schatten über die Gestalt des Androiden. Drax riss den Kopf hoch.
    Über ihnen glitt die Rieseneidechse heran! Zu weit entfernt, um Driller oder Flammenwerfer gegen sie einsetzen zu können. Warum hatte Takeo sie nicht bemerkt? Matt rief seinem Begleiter eine Warnung zu und deutete auf die Flugechse. Doch bevor der mächtige Androide reagieren konnte, stoben Tausende von Libelleneidechsen sirrend und brummend aus dem Buschwerk der Umgebung. Im Nu war Takeo eingehüllt in eine dunkle Wolke der flatternden Wesen.
    Und auch um Drax erhob sich ein Sirren und Brummen. Wie aus dem Nichts schossen die insektenähnlichen Echsen auf ihn zu. Mit fliegenden Fingern öffnete er das Ventil seines Flammenwerfers.
    Der Feuerstrahl riss einen Keil in das Monstergeschwader. Von einer zur anderen Seite ließ er die Mündung der Waffe wandern. Doch der Ansturm wollte kein Ende nehmen: Kaum war eine Angriffswelle der Echsenmotten vernichtet, rückte schon die nächsten nach. Selbst vor ihrem Gleiter machten sie nicht Halt.
    Dann ertönte ein durchdringender Pfiff. Er kam von dem Muttertier, das immer noch über ihnen kreiste. Matt warf einen gehetzten Blick nach oben.
    Und sah, wie die Flugechse ihre lederartigen Schwingen anlegte und mit geöffnetem Rachen herabstürzte. Genau auf Takeo zu, der immer noch versuchte, sich aus der Insektenwolke zu befreien.
    ***
    Marisar irrte weinend durch den düsteren Gang. Sie konnte es einfach nicht fassen. Der kleine Samuel Aiko Bosh war infiziert! Durch die Würmer aus ihrer Box. Honeybutt hatte sie aufs übelste beschimpft und zum Teufel gejagt. Und Loola, der Marisar in der Nähe der Krankenstation begegnet war, hatte auch keine tröstenden Worte für sie. »Flenn hier nicht rum und mach dich nützlich«, hatte sie gesagt. »Geh in unsere Unterkunft und schaff Little Rock her. Er is auch infiziert.«
    Doch in ihrem Quartier war Rock nicht, und zurück unter Menschen wollte Marisar nicht. Allerdings war dieser tote Gang hier auch nichts für ihre derzeitige Stimmung.
    Sie machte kehrt, lief ein paar Schritte und stutzte plötzlich.
    Stimmen! Lauschend schaute sie sich um. Erst jetzt entdeckte sie die Tür mit der abgeblätterten Farbe im Mauerwerk. Neugierig schlich sie heran. »Ich sage, wir ziehen das jetzt durch: Du übernimmst den Schacht, ich den Richter und die blonde Hexe«, hörte sie eine gedämpfte Stimme.
    Die greinende Stimme, die jetzt einsetzte, erkannte Bucks Freundin sofort: Bruder Faith! »Aber wir haben zu wenig Leute dafür. Nur Breaker und ein Dutzend Bürger. Damit kann ich das Schott nicht stürmen!«
    »Das ist deine Sache, Faith. Du tust, was ich dir sage.«
    Dann wurde es einen Moment lang still. Marisar drückte ihr Ohr gegen die Tür. »Und was machen wir mit ihm hier?« Faith flüsterte fast. Die Stimme, die sie jetzt hörte, kannte Marisar nur allzu gut. »Lasst mich am Leben! Ich werde euch nicht verraten«, flehte sie.
    »Stimmt«, antwortete die gedämpfte Stimme. »Denn du wirst jetzt sterben!«
    Marisar richtete sich atemlos auf. Was sollte sie tun? Hilfe holen? Doch dann würden die Männer da drinnen ihren Freund töten. Nein, sie musste handeln.
    Sie riss ihr Kurzschwert aus der Scheide und riss die Tür auf. Mit einem Kampfschrei sprang sie in einen schwach beleuchteten Waschraum.
    Bruder Faith wich entsetzt vor ihr zurück. Der andere Kerl trug eine Kutte und beugte sich gerade über eine gefesselte Gestalt am Boden. Marisar hielt mitten im Schwerthieb inne, als er sich umdrehte. »Du…?«
    »Ja, ich«, antwortete der Kuttenmann. »Und du hättest mich niemals so sehen dürfen.« Mit einem Satz war er bei ihr. Sie spürte nur noch einen brennenden Schmerz, als sich sein Messer in ihre Kehle bohrte.
    ***
    Appalachen
    Matt beobachtete fassungslos, wie die Echsenkreatur sich mit gespreizten Klauen gegen die Brust von Miki Takeo warf. Der war immer noch von einer dichten Wolke der kleineren Flugeidechsen umgeben und blind für den plötzlichen Angriff.
    Wie ein gefällter Baum ging der zentnerschwere Androide rückwärts zu Boden.
    Sein Aufprall ließ die Erde unter
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