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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst
Autoren: Unbekannt
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öffnete die Augen. Erschrecken und Verständnislosigkeit zeichneten sich in ihrem Gesicht ab.
    Offensichtlich hatte sie Mühe, sich zurechtzufinden.
    Dann sah sie Rhodan und zuckte kaum merklich zusammen.
    Ihr Blick streifte Mondra, Gucky, den Dual. Vielleicht galt ihr verhaltener Aufschrei wirklich Ekatus Atimoss; sie konnte nicht wissen, dass er vom erbitterten Gegner zum Freund geworden war. Ihr Ausdruck zeugte von völliger Fassungslosigkeit.
    „Das hier ... ist das Schiff der Terraner, die JULES VERNE. Aber ..."
    „Du bist in Sicherheit; wir haben dich aus der Neganen Stadt befreit", sagte Mondra.
    Kamukos grünen Augen blitzten.
    Mühsam stemmte sie sich auf den Unterarmen hoch.
    „Wo sind wir?", stieß sie tonlos hervor. „Noch in Tare-Scharm ...?"
    „Wir haben den Sektor Tir-Tair hinter uns gelassen und fliegen mit Kurs auf das galaktische Zentrum!", antwortete Gucky schrill. „Das wolltest du wissen, oder?"
    „Was ist mit dem KORRIDOR?" Das Erschrecken in Kamukos Blick war unverkennbar. „Wenn wir schon so weit vorgedrungen sind, ist der letzte Angriff bereits angelaufen. Ich muss mit ARCHETIM reden!"
    „Wir haben keinen Kontakt", sagte Rhodan. Er glaubte, Kamukos Unruhe spüren zu können.
    Sie kämpfte gegen ihre Schwäche an, die nicht nur eine Folge der Paralyse sein konnte, sondern vor allem der Gefangenschaft im Neganen Kerker zuzuschreiben war. Schweiß perlte auf ihrem Gesicht.
    „Die JULES VERNE ...", wiederholte sie, als müsse sie sich erst besinnen.
    „Ich wüsste nicht, was ich hier auf diesem Schiff zu suchen hätte. Mein Platz ist mehr denn je in Tare-Scharm, an der Seite ..."
    „... von ARCHETIM", fiel ihr Gucky ins Wort. „Auch wenn die Auseinandersetzung schon nahezu geschlagen ist?"
    „Das ist völlig unmöglich. Nicht ohne mich ...?" Kamuko hielt erschrocken inne und richtete sich vollends in sitzende Haltung auf. „Ich muss zum Treck des GESETZES gebracht werden, weil ich die TAROSHI befehlige."
    Das Hologramm, das hinter ihr entstanden war, kaum dass sie die Augen aufgeschlagen hatte, konnte die Aeganerin nicht sehen. Sie starrte Ekatus Atimoss an, als erwarte sie sich ausgerechnet von ihm Unterstützung. Dass Rhodans Blick an ihr vorbeiging, schien sie nicht einmal zu bemerken, und auf Mondra und Gucky achtete sie schon gar nicht.
    Einer der Medoroboter hielt sie zurück, als sie sich von der Antigravliege schwingen wollte.
    „Was soll das?", schnaubte die Generalin. „Muss ich mich auch hier als Gefangene fühlen? Rhodan, ich erwarte, dass meine Anordnungen ausgeführt werden! Ich übernehme das Kommando über die JULES VERNE!"
    Der Terraner bedachte den Stellvertretenden Chefmediker mit einem fragenden Blick.
    Haltallion nickte knapp. „Der Sachverhalt ist eindeutig. Ich bezweifle nicht, dass die Kralle in jeder Hinsicht korrekt funktioniert."
    Perry schaute wieder auf den holografischen Körperscan. Deutlich zu erkennen war der kleine Fremdkörper in Kamukos Nacken. Nicht sehr groß, aber schon mit ihren Nervenbahnen verbunden.
    Eine Kralle des Laboraten.
    Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Die Generalin stand inzwischen loyal auf Seiten der Chaostruppen, sie war von ARCHETIMS Heerführerin zu seiner Todfeindin geworden. Womöglich hatte sie, von dem fremden Willen beherrscht, freiwillig ihre Informationen preisgegeben – alles, was sie über ARCHETIM, den Treck des GESETZES und die geplante Retroversion wusste.
    Wie wahrscheinlich ist diese Befürchtung?, fragte sich der Terraner.
    Wir wissen, dass Tare-Scharm nicht zur Negasphäre geworden ist. Aber wie unumstößlich ist die Zukunft wirklich?
    Vielleicht war der Kontext des bekannten Zeitablaufs längst verändert worden. Irgendeine Kleinigkeit, die ihm nicht aufgefallen war, die sich nun auswirkte?
    Oder hatte die Kolonne Kamukos Informationen zu spät erhalten? Vielleicht war die Aeganerin zwar schuld an ARCHETIMS Ende, hatte die Retroversion aber nicht verhindern können.
    „Ich erwarte, dass meine Befehle befolgt werden!", sagte die Generalin schneidend.
    „Niemand wird deine Anordnungen beachten", entgegnete Rhodan. „Dir wurde eine Kralle des Laboraten eingesetzt, das perfekte Konditionierungsinstrument TRAITORS. Obwohl wir wissen, dass du dafür nicht verantwortlich bist, müssen wir dich als Verräterin ansehen."
    „Du scheinst selbst nicht mehr zu begreifen, was du sagst. Du beschuldigst mich des Verrats, aber du arbeitest mit dem Dual zusammen. Ich wusste vom ersten Moment
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